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Karlsruhe: "Krisen beherzt angehen": Für OB Frank Mentrup ist vor allem Klimawandel eine Herausforderung

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"Krisen beherzt angehen": Für OB Frank Mentrup ist vor allem Klimawandel eine Herausforderung

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    Oberbürgermeister Frank Mentrup.
    Oberbürgermeister Frank Mentrup. Foto: Carsten Kitter

    Die Welt blickt auf ein Jahr zurück, dass gespickt war von ups und downs- Ein Jahr, dass sich anfühlte wie eine wilde Achterbahnfahrt. Ein Jahr, das von den Vorjahren immer wieder eingeholt zu werden schien.

    Krisenzustand wird normal

    Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup spricht in diesem Zusammenhang von einer "Dekonstruktion der Gewissheit." Er selbst käme aus einer Generation, in der es gar kein Problem gewesen sei Energie und Wärme zu haben, jedes Lebensmittel zu bekommen und immer mit einer großer Zuversicht in die Zukunft schauen zu können.

    Oberbürgermeister Frank Mentrup im Gespräch.
    Oberbürgermeister Frank Mentrup im Gespräch. Foto: Carsten Kitter

    Die letzten Jahre hätten allerdings deutlich gemacht, dass "der Krisenzustand der Normalzustand wird."

    Herausforderung Klimawandel

    Ein zentrales Thema, das Mentrup in diesem Zusammenhang anspricht ist der Klimawandel. Er betont, dass auch die Stadt Karlsruhe mehr Verantwortung übernehmen müsse.

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    Foto: Gehad Hamdy/dpa

    Es müsse noch energischer an das Thema herangegangen werden und sowohl privates Kapital als auch privates Engagement zügiger aktiviert werden, um in Karlsruhe noch schneller an die Klimaziele heranzukommen.

    Aktuell hat Karlsruhe eine Klimaanpassungsstrategie und ein Klimaschutzkonzept. Hier müsse man allerdings darüber nachdenken, ob die Fokussierung nicht ein wenig verschoben werden müsste.

    Neues Klimaschutzkonzept für Karlsruhe?

    "In unserem Klimaschutzkonzept wird ja sehr stark auf die Sanierung der Gebäude gesetzt. Dies wird aus finanziellen Gründen nicht in der Schnelligkeit möglich sein, wie wir uns das wünschen würden", so der OB.

    Die Klima-Demonstranten auf dem Karlsruher Platz der Grundrechte.
    Die Klima-Demonstranten auf dem Karlsruher Platz der Grundrechte. Foto: Karsten Kilian

    Deshalb wolle Mentrup im kommenden Jahr gerne mit dem Gemeinderat und der Bürgerschaft noch stärker auf das Thema Einstieg in regenerative Energiequellen, Photovoltaikausbau und Wärmenetze eingehen. 

    Im Bezug auf den Ausbau regenerativer Energien verweist er außerdem auf die bereits bestehende Klimaallianz mit der Wirtschaft, die kürzlich etabliert worden sei. Auch eine Bürgerenergiegenossenschaft stelle einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel da und müsse weiter vorangebracht werden.

    Fachkräftemangel bremst den Klimaschutz

    Ihm sei klar, dass es derzeit schwierig sei etwa Photovoltaikanlagen auch nur zu bestellen, geschweigenden einen Handwerker zu finden, der sie moniert und dennoch sollten wir "wenn es dann auch für den einzelnen Privathaushalt länger dauert,  das nächste Jahr nutzen ganz viel Bereitschaft zu erzeugen und auch Aufträge erteilen", so Mentrup.

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    Foto: pixabay

    Die Stadt wolle indes nicht weniger machen, sie wolle die Mittel nur anders einsetzen: "Wir sollten die Mittel eher dafür einsetzen das Bündnis in der Bürgerschaft und das Bündnis mit der Wirtschaft breiter zu machen um dann auch einfach mehr erreichen zu können, als wenn wir uns alleine jetzt sehr stark auf die stadteigenen Immobilien fokussieren und da unser Hauptaugenmerk darauf ausrichten."

    Energiesparmaßnahmen der Karlsruher beeindrucken Mentrup

    Beeindruckt zeigte sich Mentrup vom Energiesparen der Karlsruher Bürger. "Wir sollten diesen Geist, diesen Spirit, der da entstanden ist, durch den Klimapakt Karlsruhe dann auch im nächsten Jahr, -die nächste Schritte in Verbindung mit dem Klimaschutz bringen."

    Zugleich hofft Mentrup darauf, dass auch die Bundesebene der Bevölkerung ein stückweit mehr Möglichkeiten gibt den Klimaschutz voranzubringen.

    Rumjammern und zurückziehen ist keine Option

    Er ist sich sicher, dass weitere unsicherere Zeiten auf uns zukommen. "Wir werden uns mit den Folgen des Klimawandels, mit der internationalen Sicherheit, mit dem Thema Geflüchtete, mit dem Thema Arbeitskräftemangel nochmal ganz anders auseinandersetzen müssen", so Mentrup weiter.

    Rumjammern und sich selbst zurückziehen sei allerdings keine Option.  Vielmehr müsse man mit Blick auf das kommende Jahr mit der gesamten Stadtgesellschaft Lösungen finden und dabei auch die nationalen und internationalen Ebenen stärker mit einbeziehen. "Wir müssen Krisen beherzt angehen."

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