Im innerstädtischen Gebiet zwischen Europaplatz und Kronenplatz und umliegenden Seitenstraßen gibt es derzeit 17 Dönerläden. Seit Anfang 2023 sind in diesem Bereich vier Betriebe neu hinzugekommen. Darunter zum Beispiel das Haus des Döners und der Imbiss Katik.

Zunehmende Filialisierung
Weshalb sich die Gewerbetreibenden ausgerechnet für Dönergeschäfte entschieden haben, sei der Stadt nicht bekannt. "Sicherlich spielen hier verschiedene Faktoren eine Rolle. Insgesamt lässt sich beobachten, dass es im Bereich der Dönerläden eine zunehmende Filialisierung gibt. Damit erhöht sich auch die Zahl der potenziellen Anbieter", so die Stadt weiter.

Eine Beschränkung sei nicht zielführend
Das Anliegen, mehr gastronomische Angebotsvielfalt in die Stadt zu bringen, hält der Hotel- und Gaststättenverband Baden-Württemberg (DEHOGA) auf Nachfrage der Redaktion für nachvollziehbar, bestimmter Betriebe einzuschränken hält sie jedoch für schwierig und inhaltlich nicht zielführend.
"Wichtig wäre es aus unserer Sicht, die Rahmenbedingungen für die Betriebe so zu verbessern, dass unterschiedliche gastronomische Angebote und Betriebsformen faire Wettbewerbschancen haben", positioniert sich der Verband.

"Takeaway" hat aus steuerlicher Sicht deutliche Vorteile
"Das beginnt bei der (bundesweiten) Regelung der Gastro-Mehrwertsteuer", erklärt der Verband weiter. Wer Essen im Restaurant serviert, muss 19 Prozent berechnen, Essen zum Mitnehmen wird dagegen mit sieben Prozent belegt.
"Ein einheitlicher, reduzierter sieben-Prozent-Satz für alle Speisen in der Gastronomie würde diese Wettbewerbsverzerrung beseitigen und den Spielraum für vielfältige Angebote vergrößern", ist die Meinung des DEHOGA.

"Auch Kommunen können beispielsweise durch Regelungen für die gastronomische Sondernutzung öffentlicher Flächen, durch großzügige Sperrzeiten für die Außengastronomie sowie durch günstige Pachten für Gastro-Objekte in kommunalem Eigentum wichtige Beiträge leisten, um gute Rahmenbedingungen für ein vielfältiges gastronomisches Angebot zu schaffen", fügt der Pressesprecher abschließend hinzu.

Karlsruher CDU sieht eine "Dönerladenobergrenze" für nicht notwendig
Und was hält die Karlsruher CDU eigentlich vom Vorhaben ihrer Heilbronner Parteikollegen? Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dirk Müller beantwortet diese Frage folgendermaßen:
"Natürlich liegen uns die Themen die Aufenthaltsqualität und die Attraktivität der Innenstadt ganz besonders am Herzen. Eine 'Dönerladenobergrenze', wie sie unsere Heilbronner CDU-Gemeinderatskollegen vorschlagen, benötigen wir in Karlsruhe jedoch nicht."

Dies begründet er mit der 2022 vom Gemeinderat beschlossenen "Sondernutzungsrichtlinie" für die Innenstadt: "Damit haben wir bereits ein Steuerungsinstrument", meint er.
"Wenn sich neue Geschäfte oder Läden in der Kaiserstraße ansiedeln wollen, müssen sie bestimmte Auflagen erfüllen, die von der Stadt und Akteuren wie der City Initiative oder den Karlsruher Köpfen immer wieder überprüft werden".