Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: OB-Wahl: SPD stellt Kandidaten vor - "FEST-Garantie" vs. "karnevals-fest"

Karlsruhe

OB-Wahl: SPD stellt Kandidaten vor - "FEST-Garantie" vs. "karnevals-fest"

    • |
    • |
    Frank Mentrup und Martin Lenz
    Frank Mentrup und Martin Lenz Foto: ps

    "Ich bin heute hierher gekommen, um den neuen Oberbürgermeister von Karlsruhe kennen zu lernen - und ich denke, ich habe ihn gesehen", berichtet ein parteiloser Bürger nach der Veranstaltung.

    Favorit bereits in vieler Munde

    Aber nicht nur Gäste haben sich bereits einen Favoriten ausgeguckt, auch innerhalb der Karlsruher SPD scheinen sich bereits einige festgelegt zu haben, für wen sie am nächsten Dienstag stimmen werden. Verraten wollen sie es natürlich noch nicht.

    Eines ist jedoch klar geworden am Donnerstagabend: Die Sozialdemokraten wollen sich deutlich von der CDU abgrenzen. Angefangen beim demonstrativ kollegialen Verhältnis der beiden OB-Aspiranten bis hin zu organisatorischen Elementen wollen sie eine neue Ära in Karlsruhe einleiten. So berichtete Jung äußerst kritisch, dass Ingo Wellenreuther als potenzieller CDU-Kandidat selbst die Mitglieder-Einladung zur Nominierungsveranstaltung unterschrieben und dies nicht in die Hände seiner Stellvertreterin im Kreisvorstand gegeben habe. "Wir machen solche Sachen anders, und das kann sich hoffentlich in Karlsruhe durchsetzen", betonte er.

    Martin Lenz und Frank Mentrup präsentierten sich zunächst einzeln und umrissen ihre Ideen und Ziele als Oberbürgermeister für Karlsruhe. Anschließend stellten sie sich einer öffentlichen Fragerunde sowie persönlichen Gesprächen im Anschluss an die Veranstaltung. Lenz skizzierte dabei vor allem seine Erfahrung als gebürtiger Karlsruher und "Kind des Stadtjugendausschusses". Er wolle antreten, um die Geschicke der Stadt bis zum Ende des Jahrzehnts zu begleiten. Die Vernetzung von Politik, Wirtschaft und Sozialem hob er als Sozialdezernt besonders hervor. "Ich will der Armut Grenzen setzen", betonte er. Außerdem unterstrich Lenz die Themen Bürgerbeteiligung, Bewahrung der badischen Lebensart und die aktive Einbeziehung von Kunst, Kultur und Wissenschaft in die Kommunalpolitik.

    "Mit mir als OB gibt es eine FEST-Garantie"

    Lenz strebe eine Lösung der KSC-Stadion-Frage an und versicherte zudem: "Mit mir als OB gibt es eine FEST-Garantie". Schließlich verwies er auf seine Führungsqualifikationen und seine Verwurzelung durch eine Vielzahl ehrenamtlicher Tätigkeiten in der Stadt. Dies deckte zur Freude von Moderator Daniel Melchien eine Gemeinsamkeit der beiden Bewerber auf: Genau wie Mentrup war Lenz als Rettungssanitäter aktiv. "Nun wissen wir ja, was der neue OB in jedem Fall gemacht haben muss", scherzte Melchien.

    Auch Frank Menrup griff im Anschluss das Parteimotto auf und untermauerte eine neue Politik und neue Wege für Karlsruhe. Der gebürtige Mannheimer gestaltete seine Rede zunächst sehr persönlich und berichtete davon, wie er seit nunmehr fünf Jahren positiv in seiner "neuen Heimat" Karlsruhe aufgenommen würde. "Karlsruhe zeichnet sich durch eine offene Gesellschaft aus", so Mentrup. Er wolle der Stadt vor allem durch seinen Blick für die Gesamtsituation als OB dienen. "Ich habe eine unglaubliche Neugierde und bin von Berufswegen darauf geschult, stets den Blickwinkel der anderen mit einzubeziehen und eine Lösung zu finden, die alle mitnimmt." Nebenbei sei er auch "karnevals-fest", wie er versicherte.

    "Brauchen die Unterstützung der Grünen"

    Bezahlbarer Wohnraum für alle Lebenslagen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine aussagekräftige Identität für Karlsruhe sind nur einige seiner Schwerpunktthemen - darunter darf auch das Wildparkstadion nicht fehlen. "Wir haben hier tolle Voraussetzungen in allen Bereichen, für die wir eine starke Kommunalpolitik brauchen", unterstrich er. Auch wolle er weiterhin bei den Grünen um Unterstützung werben. "Das Ziel ist, schon im ersten Wahlgang zu gewinnen."

    Neben Renate Rastätter, Mitglied im Kreisvorstand der Grünen, waren auch Lüppo Cramer (KAL) und Tom Hoyem (FDP) anwesend, um sich die Kandidaten anzusehen. "Es stehen zwei sehr gute Politiker zur Wahl", erklärte Hoyem nach der Veranstaltung. Man habe noch nicht ausdiskutiert, ob die FDP einen eigenen Kandidaten aufstellen oder einen anderen unterstützen werde. Zunächst wolle man sich alle Kandidaten ansehen.

    Siehe auch:

    OB-Wahl in Karlsruhe: So nominieren die Parteien ihre Kandidaten

    Karlsruher CDU: Harte Bandagen im Kampf um die OB-Kandidatur

    CDU-Machtkampf: Mergen will gemeinsamen Auftritt mit Wellenreuther

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden