Eine eindeutige Antwort kann auch das Regierungspräsidium nicht geben: "Eine Einschätzung der Lage ist schwierig", so ein Sprecher auf Anfrage von ka-news. Ähnlich beurteilt auch die Stadt Karlsruhe die Lage: "Im Moment ist die Situation angespannt", bestätigt eine Sprecherin ebenfalls.
Rheinstrandhalle wird zum Notquartier
Nach Angaben des Regierungspräsidiums sind im Krillesaal rund 80 Personen untergebracht. In der Eisenbahnstraße liege Zahl bei ungefähr 150 Menschen, in der Rheinstrandhalle seien es zirka 250. In der Feuerwehrhalle in Bruchsal hatte man am Mittwoch 370 Flüchtlinge gezählt.
OB Frank Mentrup hatte sich bereits Mitte August mit klaren Worten zur Flüchtlingssituation geäußert: "Das Ziel muss sein, bis Ende diesen Jahres keine Notquartiere in Karlsruher mehr zu brauchen. Wir werden irgendwann nicht mehr bereit sein, diese Unterkünfte zu organisieren", verkündete er.
Das bedeute allerdings nicht, dass sich Karlsruhe künftig verweigern werde, versichert die Stadtsprecherin. "Wir unterstützen das Regierungspräsidium weiterhin bei dem Bemühen, der Situation für die Flüchtlinge gerecht zu werden", versichert sie, "wir tun, was möglich ist". So habe man beispielsweise die Rheinstrandhalle als Notquartier zur Verfügung gestellt und dortige Veranstaltungen in andere Örtlichkeiten verlegt. Dennoch müsse es langfristig das Ziel sein, "verlässlichere und belastbare Situationen" zu schaffen.
Entspannung in Sicht?
Inzwischen hat man nach Angaben des Regierungspräsidiums in der Aufnahmestelle Bayern, den Betrieb wieder aufgenommen. "Es ist davon auszugehen, dass sich dies auf Baden-Württemberg entsprechend auswirkt", meint der Präsidiumssprecher. Durch die provisorische Unterbringung und der Wiedereröffnung der bayrischen Einrichtungen hoffe man nun auf eine Entspannung in der Fächerstadt.
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