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Karlsruhe: Moscheebau in Karlsruhe: SPD-Bundestagskandidat will breiten Dialog

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Moscheebau in Karlsruhe: SPD-Bundestagskandidat will breiten Dialog

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    Parsa Marvi
    Parsa Marvi Foto: ps

    "Jede Religionsgemeinschaft hat das Recht auf freie Religionsausübung - das garantiert unser Grundgesetz", so Marvi in einer Pressemitteilung. Daher sei der Wunsch der Karlsruher Ditib-Gemeinde nach einem Neubau auch mit einem oder mehreren Minaretten nachvollziehbar und durchaus berechtigt.

    Es sei jedoch verständlich, dass im Fall einer stadtbildverändernden Baumaßnahme, wie sie nun aufgrund der angedachten Minarett-Bauten angestrebt wird, die Bevölkerung eine Beteiligung am Entscheidungsprozess wünscht, so der SPD-Politiker. Dies, so ist sich der Sozialdemokrat sicher, sei eine Chance zum interkulturellen Dialog, mit dem Vorurteile abgebaut und das Verständnis füreinander gestärkt werden könne.

    Marvi für bauliche Erneuerung der "Merkez-Moschee"

    "Integration kann nur gelingen, wenn wir miteinander reden, uns mit der Sicht des jeweils anderen auseinandersetzen und am Ende gemeinsame Lösungen finden", so Marvi. Daher müsse es das Ziel sein, alle Bürger mit oder ohne Migrationshintergrund in die Diskussion einzubinden. Das gesellschaftliche Miteinander sei der einzige Weg, wie Integration gelingen könne.

    Er selbst befürworte die bauliche Erneuerung der "Merkez-Moschee", erklärt der SPD-Politiker, wobei er die Frage nach dem endgültigen Erscheinungsbild des Baus zurückstellt. Am Ende sei entscheidend, dass ein Konsens unter allen Beteiligten gefunden werde, der auf die Bedürfnisse der Ditib-Gemeinde eingehe und gleichermaßen eine breite Akzeptanz bei den Karlsruhern finde. Dies würde auch der Karlsruher Tradition als weltoffene und kulturell vielseitige Metropole gerecht. "Unsere Vielfalt ist unsere Stärke und unser Potential für die Zukunft", betont Marvi und verweist auf das Beispiel Mannheim: "Warum sollen wir nicht schaffen, was dort bereits gelungen ist?"

    ka-news hatte kürzlich über die  Yavuz-Sultan-Selim-Moschee in Mannheim berichtet. Im Jahr 1995 wurde dort die damals größte repräsentative Moschee in Deutschland eröffnet. Auch hier gab es zuvor Proteste. Doch aus den damaligen Ängsten und Widerständen der Bürger ist Akzeptanz geworden. Vorausgegangen war ein jahrelanger Beteiligungsprozess mit vielen Diskussionen, Infoabenden und Kompromissen - der auch Vorbild für Karlsruhe sein könnte.

    Planung in Karlsruhe: Vier Minarette, 15 Meter hoch

    Nach den Plänen der Karlsruher Ditib-Gemeinde soll auf dem 2.000 Quadratmeter großen Grundstück in der Käppelestraße ein dreistöckiges Gebäude entstehen, das alte soll abgerissen werden. Eine Kuppel und bis zu vier Minarette, jeweils 15 Meter hoch, sind geplant. Das Bauprojekt soll etwa 4,5 Millionen Euro kosten und hauptsächlich durch Spenden der Ditib-Mitglieder ermöglicht werden.

    Das Gebäude soll zudem nicht nur islamisches Gebetshaus, sondern als "Gemeinde-Kulturzentrum" vielmehr ein Ort des Dialogs und kulturellen Austauschs für alle Karlsruher Bürger sein. Eine Bauvoranfrage liegt bereits bei der Stadt Karlsruhe, bestätigte die Stadt auf ka-news-Anfrage. Der bereits im Planungsausschuss vorgestellte Entwurf sei baurechtlich so derzeit aber nicht umzusetzen. Auch bei den Karlsruher Stadträten sind die Moschee-Pläne derzeit nicht unumstritten.

    Weitere ka-news-Artikel über die geplante Moschee in Karlsruhe:

    Moschee-Debatte: Was Karlsruhe von Mannheim lernen kann

    JU Karlsruhe: Neue Moschee soll sich ins Stadtbild einfügen

    Kommentar: Geplante Moschee in der Oststadt: Was soll die Empörung?

    Moscheebau in Karlsruher Oststadt: Das sagen die Stadträte

    Karlsruher Ditib-Gemeinde will Moschee in Oststadt bauen

    Kopftuch, Koran, Glaube, Irrtümer und Vorurteile: In unserem Dossier "Islam in Karlsruhe" haben wir zahlreiche Artikel über den Islam und Muslime in Karlsruhe für Sie zusammengefasst. Einfach hier klicken!

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