Beide Eisbären sind seit Wochen bereits voneinander getrennt, erzählt Zoodirektor Matthias Reinschmidt in einem aktuellen Facebook-Video. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Eisbärenvater seinen Nachwuchs einfach auffressen würden.

Nuka und Nachwuchs befinden sich im hinteren Teil des Geheges, Eisbären-Papa Kap im vorderen. "Die Mutter liegt noch in der Höhle, wir gehen fest davon aus, dass es noch Nachwuchs gibt", so der Zoodirektor, "Ob es jetzt ein, zwei Jungtiere sind, das wissen wir nicht genau."

"Wissen nicht genau wie es den Jungtieren geht"
Doch wie geht es den Eisbären-Babys rund zwei Wochen nach ihrer Geburt? "Wir werden ständig gefragt, wie es den Jungtieren geht", sagt Reinschmidt, "wir wissen es nicht genau." Warum? Die Eisbärin hat die beiden Babys im hinteren Teil des Geheges in einer halboffenen Höhle zur Welt gebracht und versorgt sie seitdem dort.

Der Karlsruher Zoo hatte mit einer Geburt in der Eisbärenhöhle innerhalb des künstlichen Eisbergs gerechnet: Diese ist mit mehreren Kameras ausgestattet; hier hätten die Zooverantwortlichen die Entwicklung der Jungtiere beobachten können. "Dass sie die Außenhöhle gewählt hat, darauf waren wir nicht vorbereitet", so der Zoodirektor.
Halbhöhle ist ungewöhnlich
Trächtige Eisbären ziehen sich in der Regel in eine Innenhöhle zurück, beispielsweise eine Eishöhle oder eine selbst gegrabene Vertiefung, so Zoosprecher Timo Deible am 15. November gegenüber ka-news.de.

Eine Halbhöhle sei untypisch, da der Eisbär seine Umgebung nicht vollständig kontrollieren kann. "Dass sich Nuka nun so entschieden hat, kann auch an ihrer Unerfahrenheit liegen", so Deible.
Mutter hat mehr Stroh in Höhle gebracht
Im Außenbereich sei nur eine einzige Kamera installiert: "Diese ist soweit weg, dass wir Details gar nicht richtig erkennen können." Man sieht dort nur einen "kleinen Berg voll Stroh", sagt Reinschmidt, "in diesem Stroh liegt die Eisbärenmutter und ihr Nachwuchs."

Das Stroh habe die Eisbärenmutter in den vergangenen Tagen noch erhöht. Ein gutes Zeichen - so bleiben die Jungtiere warm. Aber: Es erschwert natürlich zusätzlich die Sicht in die Halbhöhle.
"Hören einen jungen Eisbären"
Die Geburt der beiden Jungtiere ist 13 Tage her (Stand: 15. November). Die beiden Eisbären kamen am 2. November zur Welt. Schon kurz darauf sperrte der Karlsruher Zoo das Gehege weiträumig ab, um der Mutter die entsprechende Ruhe zu gewähren.

Sicher ist: Mindestens ein Jungtier ist noch am Leben. "Wir hören die Schreie eines jungen Eisbären", sagt der Zoodirektor im Video vom 14. November. Ob es allerdings noch ein oder zwei Jungtiere sind, das kann der Karlsruher Zoo nicht auf den Kameraaufnahmen sehen.

Hier sieht man lediglich ab und an die Mutter: "Ein bis zweimal am Tag steht die Mutter auf und man sieht sie herumlaufen. Aber die Jungen kann man nicht richtig erkennen", so Reinschmidt. "Was wir aber hören, dass ist die Stimme eines jungen Eisbären - also einer lebt mindestens noch."
Totes Jungtier würde gefressen werden - wahrscheinlich
Wenn ein Jungtier bereits verstorben sein sollte, ist das dann nicht gefährlich für das überlebende Tier - wegen der Bakterien? Nein. "Es würde dann wahrscheinlich einfach gefressen", lautet die ehrliche Antwort des Zoos auf eine entsprechende Kommentatoren-Frage.
Viele Karlsruhe fiebern mit - das zeigen die Kommentare unter unseren Artikeln und auf der Facebook-Seite des Karlsruher Zoos. Dem Mini-Nachwuchs werden die Daumen gedrückt.
Kritische Phase dauert noch mehrere Monate
Die kritische Überlebensphase der Eisbären-Babys dauert einige Monate. In der freien Natur liegen die Eisbärenmütter mit ihrem Nachwuchs drei bis vier Monate in einer geschlossenen Eishöhle.

Sie überleben mithilfe ihren Fettreserven - hieraus speist sich auch die Muttermilch. Daher unterstützt der Karlsruher Zoo die Tiere auch nicht mit weiteren Maßnahmen - es ist nicht notwendig.
Silvester-Feuerwerk tötet Rotes Panda-Baby - wie sehen das Zooverantwortliche?
Beim traditionellen Guy Fakwes-Feuerwerk in Schottland starb ein Jungtier im schottischen Zoo Edinburgh: Das Pandababy Roxie soll sich "zu Tode erschrocken haben". Ein Szenario, das auch die Eisbären-Babys an Silvester betreffen könnte? Der Karlsruher Zoo beruhigt: "In der Vergangenheit konnten wir keine negativen Auswirkungen des Silvesterfeuerwerks auf unsere Tiere feststellen."
Auch für die Eisbärenjungen seien bisher keine speziellen Maßnahmen geplant. "Die Tiere befinden sich in einem kritischen Zustand. Darum denken wir momentan nur von Tag zu Tag. Über künftige Events machen wir uns erst Gedanken, wenn sie wirklich anstehen", so der Zoosprecher am 15. November gegenüber ka-news.de.
Feuchtes Wetter gefährlich für Eisbären-Babys
Sturm und Regen - eine Gefahr für die Karlsruher Eisbärenbabys! Die Halbhöhle muss trocken bleiben. Denn: Die Jungtiere haben noch kein Fell! Am 19. November informiert der Zoo über die Neuigkeiten.
Immer noch weiß der Zoo nicht genau ob und welche Jungtiere überlebt haben. Die Eisbärenmutter Nuka steht ein bis zwei Mal am Tag aus, und "vertritt sich die Beine". Dann sehen die Verantwortlichen folgendes auf den Kameras: Einen Berg Stroh.

Dahinter liegen die Babys - so die Vermutung. "Zumindest einen kleinen Eisbären haben wir an Tag 17 immer noch", sagt Zoodirektor Matthias Reinschmidt in einem aktuellen Facebook-Video (19. November), "wir hören ihn."
Aktuelle Entwicklungen im Ticker
Die Neuigkeiten rund um die Eisbären-Babys gibt es hier chronologisch!
Hier gibt es das ganze Video zum Anschauen:
Wie die Eisbären-Zeugung abläuft und weitere spannende Fakten rund um die weißen Riesen im Zoo: