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Karlsruhe: Stressfaktor Feuerwerk: Könnte Silvester für die Eisbären zur Gefahr werden?

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Stressfaktor Feuerwerk: Könnte Silvester für die Eisbären zur Gefahr werden?

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    Eisbärdame Nuka am 24. März 2024.
    Eisbärdame Nuka am 24. März 2024. Foto: Thomas Riedel

    Im schottischen Zoo in Edinburgh ist am Donnerstag, 14. November das Baby eines roten Pandas gestorben. Der Zoo machte ein traditionelles  Feuerwerk dafür verantwortlich. Welche Auswirkungen wird das Silvesterfeuerwerk in Karlsruhe haben? 

    Das Pandajunge habe sich zu Tode erschrocken - wortwörtlich. Auch in Karlsruhe hänge das Leben zweier Jungtiere am seidenen Faden: Eisbärdame Nuka hat Anfang November zwei Jungbären geboren. 

    Eisbärdame Nuka aktiv im Karlsruher Zoo
    Eisbärdame Nuka aktiv im Karlsruher Zoo Foto: Thomas Riedel

    Das Überleben der Eisbärenjungen wird vom Zoo Karlsruhe in den ersten Monaten als äußerst kritisch eingeschätzt. Stand 15. November gibt es aber eine positive Nachricht: Zoodirektor Matthias Reinschmidt gab via Facebook bekannt, dass mindestens eines der Jungen sicher lebt. Aufnahmen bestätigen dies durch die Laute eines Neugeborenen.

    Zoodirektor Matthias Reinschmidt informiert in einem Video über den aktuellen Stand des Eisbären-Nachwuchses.
    Zoodirektor Matthias Reinschmidt informiert in einem Video über den aktuellen Stand des Eisbären-Nachwuchses. Foto: Thomas Riedel

    Eisbärin wählte lauteren Geburtsort

    Timo Deible, Sprecher des Zoologischen Stadtgartens Karlsruhe, erklärt gegenüber ka-news.de, dass Tiere unterschiedlich empfindlich auf Geräusche reagieren.

    Das Eisbärengehege am 15. November 2024.
    Das Eisbärengehege am 15. November 2024. Foto: Thomas Riedel

    Eisbärin Nuka laut Deible eine weniger geschützte Stelle als Geburtshöhle gewählt: "Sie hätte auch im Inneren der Anlage gebären können, hat sich dennoch für einen offenen Platz entschieden." Damit setze sie ihre Jungen einer stärkeren Geräuschkulisse aus.

    Großstadtlärm und Christmas Garden ist kein Problem für die Babys

    Trotz des täglichen Lärmpegels durch das Großstadtleben sieht er für die Tiere in Karlsruhe kein Problem: "Daran sind all unsere Tiere gewöhnt. Der konstante Klangteppich stellt kein Problem für unsere Tiere dar", so Deible.

    Timo Deible.
    Timo Deible. Foto: Thomas Riedel

    Auch hinsichtlich bevorstehender Winterveranstaltungen wie dem beliebten Christmas Garden bleibt Deible gelassen: "Die allgemeine Lautstärke am Tag ist wesentlich stärker als ein gefüllter Zoo bei Nacht."

    Abgelassener Wassergraben, gekalkte Sichtscheiben und Absperrungen: Das Eisbärengehege wurde gründlich auf die Geburt vorbereitet.
    Abgelassener Wassergraben, gekalkte Sichtscheiben und Absperrungen: Das Eisbärengehege wurde gründlich auf die Geburt vorbereitet. Foto: Thomas Riedel

    Könnte Silvesterfeuerwerk den Eisbärbabys gefährlich werden?

    Besondere Stressfaktoren für Tiere sind keine konstanten Geräusche, aber sehr laute und punktuelle Ereignisse, etwa das Vorbeifahren einer Feuerwehr - oder ein Feuerwerk.

    Das Eisbärengehege am 15. November 2024.
    Das Eisbärengehege am 15. November 2024. Foto: Thomas Riedel

    Das Überleben der Eisbärenjungen könnte auch Ende Dezember noch kritisch bleiben. Darum stellt sich die Frage: Könnte das Silvesterfeuerwerk für die Jungtiere gefährlich werden?

    Zoo habe bisher keine negativen Erfahrungen mit Feuerwerk erlebt

    Deible beruhigt: "In der Vergangenheit konnten wir keine negativen Auswirkungen des Silvesterfeuerwerks auf unsere Tiere feststellen." Auch für die Eisbärenjungen seien bisher keine speziellen Maßnahmen geplant.

    Das Eisbärengehege am 15. November 2024.
    Das Eisbärengehege am 15. November 2024. Foto: Thomas Riedel

    "Die Tiere befinden sich in einem kritischen Zustand. Darum denken wir momentan nur von Tag zu Tag. Über künftige Events machen wir uns erst Gedanken, wenn sie wirklich anstehen."

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