(ps/cob)

Die Ausschreibung wurde auf einem Datenträger auf den Weg gebracht - ausgedruckt würde sie 26 Aktenordner füllen. Nach der so genannten Präqualifikation wurden die sechs Bewerbergemeinschaften zum Ausschreibungsverfahren zugelassen. Die Ausschreibung umfasst 6.130 Positionen, Baubeschreibung und Leistungsverzeichnis füllen 2.250 Seiten. 395 Pläne - 230 Ausführungspläne und 165 Bestandspläne - müssen von den Ingenieuren gelesen werden.

Die Bietergemeinschaften haben nun bis 26. März nächsten Jahres Zeit, ihre Angebote einzureichen. Der Baubeginn der Rohbauarbeiten erfolgt dann voraussichtlich Ende September 2015. Der Tunnel in der Kriegsstraße und am westlichen Ende der Ludwig-Erhard-Allee hat eine Länge von etwa 1,4 Kilometern und verfügt über zwei Röhren. Das zweite Teilprojekt der Kombilösung wird voraussichtlich in neun Bauabschnitten erstellt.

So wird der Tunnel gebaut:

Der Autotunnel in der Kriegsstraße und der Ludwig-Erhard-Allee wird in offener Bauweise hergestellt: Zunächst werden Schlitzwände oder Bohrpfähle ins Erdreich eingebracht, dann folgt die Sohle. In dem dann U-förmigen "Kasten" erfolgt schließlich der Aushub des Erdreichs, der Einbau der Bodenplatte, der Wände und zu guter Letzt das "Aufsetzen des Deckels".

Der Aushub umfasst laut Kasig 300.000 Kubikmeter, eingebaut werden 98.000 Kubikmeter Beton und 22.800 Tonnen Stahl. Insgesamt müssen 47.000 Quadratmeter Schlitzwände und 18.500 Quadratmeter Bohrpfahlwände hergestellt werden. 90 Kilometer Anker sorgen zusätzlich für die Stabilität der Baugruben. Im Tunnel entstehen für die Autos 24.000 Quadratmeter Verkehrsfläche.

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