Die Behörden gehen von einer vollen Belegung mit bis zu 700 Personen in Richtung Wochenende aus. Die Zahl der Flüchtlinge ist unverändert hoch - zwischen 300 und 400 Menschen kommen täglich in Karlsruhe an und beantragen Asyl, so heißt es seitens des RPs weiter.
Seit 1. September über 4.100 Flüchtlinge
Seit dem 1. September seien über 4.100 Menschen eingetroffen - im Vergleich: im gesamten Jahr 2010 waren es rund 4.750 Antragsteller. Die Kapazitäten der Landeserstaufnahmeeinrichtung LEA sind, nach Angaben der Verantwortlichen, mit ihren neun Außenstellen in Karlsruhe und einer in Mannheim sowie in Heidelberg gänzlich erschöpft. In der Nacht auf Mittwoch, den 17. September, musste erstmals auch eine leerstehende Halle in der Weißenburger Straße zu einer Notunterkunft umgebaut werden.
Die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk (THW) und der Katastrophenschutz konnten innerhalb weniger Stunden 150 Feldbetten, sowie Dusch- und WC-Container aufstellen, heißt es in einer Pressemitteilung. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) lieferte Schlafsäcke und Hygieneartikel, die Essensversorgung erfolgte durch die Kantine der LEA. Sämtliche Asylsuchende wurden von einem Arzt untersucht.
Insgesamt könne Baden-Württemberg rund 4.000 neu ankommende Flüchtlinge aufnehmen. Diese Zahl nannte am Mittwoch der zuständige Abteilungspräsident im Regierungspräsidium Karlsruhe, Manfred Garhöfer. Der unerwartet starke Andrang von teilweise 500 neu eintreffenden Flüchtlingen am Tag habe zu einem Rückstau bei der Erfassung der Menschen geführt, sagte Garhöfer. Das Personal in seiner Abteilung sei bereits aufgestockt worden. Dabei müsse die Unterbringung der Menschen zunächst Vorrang haben vor der Aufnahme der Asylverfahren.
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