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Karlsruhe: Fuß- und Radparadies Karlsruhe? Diese Maßnahmen sollen dabei helfen

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Fuß- und Radparadies Karlsruhe? Diese Maßnahmen sollen dabei helfen

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    Fuß- und Radparadies Karlsruhe? Diese Maßnahmen sollen dabei helfen
    Fuß- und Radparadies Karlsruhe? Diese Maßnahmen sollen dabei helfen Foto: Jeremy Gob

    Mehr Raum für den Fuß- und Radverkehr, mehr Querungs-Möglichkeiten, Sicherere Kreuzungen, Radrouten durch die Stadt und mehr Transparenz bei der Planung. In all diesen Bereichen will der Fuß- und Radentscheid Karlsruhe deutliche Verbesserungen sehen.

    Integration in laufende Programme

    Inwiefern die Wünsche der Initiative bereits durch laufende städtische Planungen oder Gemeinderatsbeschlüsse wie dem Verkehrsentwicklungsplan "Fairen Parken" behandelt werden, prüft die Stadtverwaltung. "Vor allem werden die Maßnahmen mit den 25 Punkten des Karlsruher Programms für Aktive Mobilität abgeglichen, dass bis zum Jahr 2035 umgesetzt werden soll."

    Zudem wurden alle in den letzten Jahren umgesetzten und den nächsten beiden Doppelhaushalten geplanten Radinfrastrukturmaßnahmen mit den Forderungen des Fuß- und Radentscheides überlagert, heißt es in der Beschlussvorlage für den Gemeinderat. Dieser stimmt dem Vorgehen der Stadt am 19. Dezember mehrheitlich zu. 

    Austausch mit Interessensgruppen

    Entsprechend werden die Elemente des Fuß- und Radentscheids weiter auf Herz und Nieren geprüft und in die städtische Mobilitätsplanung integriert. So fand am 28. September beispielsweise das Forum für Aktive Mobilität (ehem. Radlerforum), zu welchem die Stadt jährlich einlädt, statt.

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    Foto: Thomas Riedel

    In diesem Forum beraten sich Vertreter der Gemeinderats-Fraktionen, die Verwaltung, Polizei und Interessenvertretungen wie ADFC und andere. "Hierzu wurden die Initiatoren des Fuß- und Radentscheids ebenfalls eingeladen", heißt es aus dem Rathaus.

    Pläne wurden erarbeitet

    Am 20. Oktober fanden dann erste bilaterale Gespräche statt. Gemeinsam mit drei Initiatoren des Fuß- und Radentscheids legte die Stadtverwaltung eine gemeinsame Agenda fest. Im Ergebnis wurde ein dreistufiges Vorgehen mit drei weiteren Terminen vereinbart, so die Stadt.

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    Foto: Theresa Thiem

    Bei einem weiteren Termin im November 2023, hat die Verwaltung den Initiatoren die städtischen Planungsprozesse und die Vorhaben im Bereich des Fuß- und Radverkehrs für die nächsten beiden Doppelhaushalte vorgestellt. Entsprechende Verbesserungsvorschläge nahm die Stadt am 11. Dezember bei einem dritten Termin entgegen.

    Was soll getan werden?

    Die Stadt Karlsruhe führt in einer Anlage zur Beschlussvorlage sechs Maßnahmenfelder des Fuß- und Radentscheides auf, die innerhalb der nächsten sieben Jahre umgesetzt werden sollten. 

    1. Mehr Raum für Fußverkehr: Aktuell werden der Marktplatz und die Kaiserstraße entsprechend hergestellt. Darüber hinaus wird die Aufenthaltsqualität des Passagehofs, des Quartiersplatz Kapellenstraße, der Kaiserstraße-Ost, des Dorfplatz Grünwettersbach, des Postplatz Durlach und des Bahnhofsvorplatz Durlach im Rahmen von ÖRMI und von Sanierungsmaßnahmen erhöht, erklärt die Stadt.  
    2. Mehr Raum für Radverkehr: Im Programm für Aktive Mobilität ist vorgesehen, bis 2035 jährlich 3 Prozent eines rund 170 km langen Hauptradroutennetzes umzusetzen. Das entspricht knapp. 5 km pro Jahr - insgesamt also etwa 60 km bis zum Jahr 2035. 
    3. Mehr Querungsmöglichkeiten: "Aufgrund eines Gemeinderatsantrags wird von der Verwaltung eine Liste mit aktuell etwa 60 potenziellen Querungsstellen überprüft und abgearbeitet", erklärt die Verwaltung.  
    4. Sichere Kreuzungen und Einmündungen: Grundsätzlich gilt nach der Straßenverkehrsordnung das Ziel, tödlichen Verkehrsunfälle zu vermeiden. Im Rahmen von laufenden Sanierungsmaßnahmen werden entsprechend den Beschlüssen zum "Fairen Parken" die erforderlichen Sichtmöglichkeiten hergestellt. "Bei der Errichtung von neuen Fahrradabstellanlagen wird stets darauf geachtet, sie so im Einmündungsbereich zu platzieren, dass die Sichtverhältnisse verbessert werden", so die Stadt.  
    5. Direkt und zügig durch die Stadt: Im bestehenden Radverkehrsnetzkonzept besteht bereits eine West-Ost-Hauptradroute vom Kühlen Krug bis in die Ostmarkstraße. "Zudem ist mit der Radsüdtangente eine konfliktarme Verbindung von Durlach nach Grünwinkel in konkreter Planung", erinnert die Stadt. Mit der Festlegung der Vorzugsvariante des Radschnellwegs 10 Ettlingen-Karlsruhe, welcher an der Weiherfeldbrücke endet, soll eine Anschlussverbindung in die Innenstadt geplant werden. Diese bildet dann eine Nord-Süd Achse.  
    6. Mehr Transparenz: Es ist alle zwei Jahre ein Monitoringbericht vorgesehen. Außerdem informiert die Verwaltung jährlich mit dem Jahresbauprogramm über sämtliche Baumaßnahmen. Die Verwaltung informiert jährlich ergänzend im nicht öffentlichen "Forum Aktive Mobilität". 

    Wie geht es weiter?

    "Relevante Planungen, wie beispielsweise auch solche zu modalen Filtern, werden im Rahmen der Vorplanung durch das Stadtplanungsamt im Planungsausschuss vorgestellt", ergänzt die Stadtverwaltung zum Thema Transparenz. Je nach Kosten des Vorhabens erfolge im Weiteren eine Projektvorstellung im Bauausschuss (im Rahmen des Kostenkontrollverfahrens).

    Der Karlsruher Gemeinderat.
    Der Karlsruher Gemeinderat. Foto: Thomas Riedel

    Darauf folgt dann gegebenenfalls erneut ein Vergabebeschluss. Sämtliche Maßnahmen werden vor ihrer Umsetzung durch den Gemeinderat gehen und abgestimmt werden.

    Einen aktuellen Sachstand plant die Stadt noch in diesem Jahr an den Gemeinderat heranzutragen. "Sofern tatsächlich bis Ende des Jahres auch Ergebnisse erzielt werden können, wird selbstverständlich auch über diese Ergebnisse berichtet bzw. die Zustimmung des Gemeinderats gegebenenfalls eingeholt", heißt es aus dem Rathaus.

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