Es ist offiziell: Durch einen symbolischen "Baggerbiss" wurde am Dienstag, 18. April, die Neugestaltung der Kaiserstraße in Karlsruhe eingeläutet. Startpunkt: Der Marktplatz. Hier sollen bis Ende des Jahres alle Bauphasen abgearbeitet sein. Das Ende aller Baumaßnahmen - inklusive Strahlenstraßen und Plätze - ist für 2028 angepeilt.
Hintergrund für den Umbau: Die Innenstadt soll attraktiver und lebendiger werden. Ebenso spielt die Sicherung der Infrastruktur eine wichtige Rolle. "Diese Maßnahme ist ein wichtiges Projekt für die Weiterentwicklung unserer Stadt", betont Oberbürgermeister Frank Mentrup während einer Pressekonferenz am 18. April.
"Hätte man nicht später anfangen können?"
Doch nicht alle sind mit der Baustelle glücklich. Besonders der Zeitpunkt zum Baustart ist für einige Bürger nicht nachvollziehbar. Der Grund: Am Wochenende darauf startet das Fest der Sinne.

"Karlsruhe kennt man nur als Baustelle. Aber ist ja bekannt. Am Wochenende ist das Fest der Sinne und kurz davor muss man die Kaiserstraße aufreißen. Sehr intelligent gemacht", kommentiert Facebook-User Einalem Legan sarkastisch. "Wenn so ein Event ansteht, hätte man auch eine Woche später loslegen können, oder?", ergänzt Kommentatorin Karin. Sabrina betitelt das kommende Stadtfest sogar als "Fest der Baustelle".
"Optisch nicht besonders sexy", aber....
Auf Nachfrage der Redaktion bei den federführenden Akteuren wird klar: Ein Problem sieht man bei der Korrelation zwischen Baustelle und Fest nicht.

"Das Fest der Sinne wird nur durch das eine Baufeld eingeschränkt. Das ist optisch nicht besonders sexy, aber es ist auch ein Signal: Es geht jetzt los! Ich glaube, das ist gut. Es zeigt, dass trotz Baustelle am Wochenende gefeiert werden kann. So wird es die nächsten Jahre auch ein paar Mal vorkommen", erklärt Rathaus-Chef Mentrup im Gespräch mit ka-news.de.
Also kein böses Blut seitens der Händler? Laut Mentrup Fehlanzeige! "Wir haben sie sehr gut bei der Planung miteinbezogen", betont der Rathaus-Chef.

Auch Dennis Fischer, Bereichsleiter für Citymarketing bei der Karlsruher Event und Marketing Gmbh (KME), sieht dem Fest der Sinne entspannt entgegen. Einbrüche bei den Umsätzen befürchtet er ebenso wenig. "Die Zuwege zur Innenstadt sind nicht betroffen, die Flächen selbst sind nicht betroffen. Das stecken wir weg", argumentiert er auf Nachfrage der Redaktion.
Späterer Start wäre möglich gewesen
Aber wäre es theoretisch nicht möglich gewesen, erst nach dem Fest mit der Baustelle zu starten?
"Wir haben extra geschaut, dass es nur diesen lokal begrenzten Baustellen-Bereich gibt, sodass das Fest der Sinne wirklich drumherum stattfinden kann. Der Marktplatz selbst ist nicht tangiert", erläutert Tiefbauamt-Leiter Martin Kissel. Aber er gibt zu: Theoretisch wäre der Baubeginn auch eine Woche später möglich gewesen.

"Ja, es wäre gegangen, aber sowas hängt auch von vielen anderen Terminplanungen ab. Wir wollten so schnell wie möglich nach Ostern anfangen und jeden Tag und jede Woche sauber durchplanen, damit wir bis zum Jahresende im Marktplatz-Bereich fertig sind", so Kissel. Somit könne zumindest der Weihnachtsmarkt komplett ohne Baustelle stattfinden.
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