Wie die Stadt auf Anfrage der Redaktion mitteilt, handele es sich bei den meisten Vergehen um moderate Überschreitungen der im Tunnel zulässigen 50 km/h. "In der Regel liegen die gemessenen Werte in einem Bereich bis zu 75 km/h, Geschwindigkeiten darüber hinaus sind selten", so die Stadt.
Höchstes Bußgeld: 800 Euro
Nur vereinzelt seien Autofahrer mit Geschwindigkeiten jenseits der 100 km/h unterwegs. Das kann dann schnell teuer werden. Laut Angaben der Bußgeldstelle Karlsruhe sind für solche Überschreitungen mehr als 300 Euro fällig - zuzüglich zweier Punkte in Flensburg und Verlust der Fahrerlaubnis für einen Monat.

Der derzeitige Rekordhalter im Karlsruher Tunnel darf sich jedoch ganze drei Monate von seinem Führerschein verabschieden. "Der Spitzenwert lag nach Toleranzabzug bei 139 km/h. In diesem Fall droht eine Geldbuße von 800 Euro, die Eintragung von zwei Punkten sowie ein Fahrverbot von drei Monaten", erklärt die Stadt. Bei all dem Geblitze können sich die Einnahmen bestimmt sehen lassen, oder?
Bußgelder sind keine Nettoeinnahmen
Würde man die Kosten eines Bußgeldes für die durchschnittliche Geschwindigkeitsüberschreitung von 11 km/h -15 km/h mit dem Wert des bundesweiten Bußgeldkataloges (68,50 Euro) hochrechnen, so wären bei 21.212 gemessenen Verstößen schon allein bei 1.453.022 Euro. Natürlich ist das jetzt reine Spekulation!
Doch ganz so einfach ist es mit den Bußgeldern nicht, wie uns das Ordnungsamt Karlsruhe auf Nachfrage mitteilt: "Eine detaillierte Aufschlüsselung der Bußgeldeinnahmen zu einzelnen Geschwindigkeitsmessanlagen ist nicht möglich. Wir können deshalb keine Aussage zu den Bußgeldeinnahmen durch Ordnungswidrigkeiten im Karoline-Luise-Tunnel treffen."

Darüber hinaus betont das Amt, dass Bußgelder keine Nettoeinnahmen darstellen würden. Denn dem Geld werden Technik-, Sachkosten und Personalkosten abgezogen. "Werden Verfahren vor dem Amtsgericht entschieden, fließt das Geld der Landeskasse zu", so das Ordnungsamt weiter. Aber wie ist es denn, wenn der Fahrer im selben Tunnel hintereinander geblitzt wird? Muss er dann doppelt zahlen?
Mehrfach geblitzt worden?
Für all jene, die weiter am Verkehr teilnehmen dürfen, sei an dieser Stelle festgehalten: Auch wer hintereinander von mehreren Anlagen im Tunnel "erwischt" wird, muss lediglich mit einem einzelnen Knöllchen rechnen. In solchen Fällen handele es sich nämlich um eine sogenannte Tateinheit, so die Stadt Karlsruhe.

Das bedeutet, dass im Falle eines Verstoßes immer der schwerere ins Gewicht fällt. "Insofern wird die geringere Strafe davon verschluckt", meint die Stadt. Am Ende wird der Verstoß also nur mit einem einzigen Bußgeld bestraft. Liegt der schwerere Verstoß im Punkte- und/oder Fahrverbotsbereich, greift dies ebenfalls.

