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Karlsruher Zoo: Afrika-Savanne eröffnet bald - alle Infos zur Giraffen-Heimat

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Afrika-Savanne im Karlsruher Zoo: Von "Giraffenbremsen" bis zur "Zebra-Terrasse"

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    Afrika-Savanne im Karlsruher Zoo: Von "Giraffenbremsen" bis zur "Zebra-Terrasse"
    Afrika-Savanne im Karlsruher Zoo: Von "Giraffenbremsen" bis zur "Zebra-Terrasse" Foto: Thomas Riedel

    Im Oktober 2020 begann eines der größten Bauprojekte des Karlsruher Zoos: Die Afrika-Savanne. Mit 7,8 Millionen Euro Budget haben Zooarchitektin Eva Kaltenbach, Zoodirektor Matthias Reinschmidt und alle Beteiligten nun beinah die Fertigstellung erreicht. Wie es vor der voraussichtlichen Eröffnung im Sommer aussieht und worauf sich Besucher freuen können, hat ka-news.de in einer Visual-Story für euch festgehalten.

    Clemens Becker, der ehemalige stellvertretende Zoodirektor, ist spontan mit von der Partie und schließt sich dem Baustellenrundgang an. "Ich werde ein bisschen Mäuschen spielen, um mitzubekommen, was sich so alles getan hat", meint Becker.

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    Foto: Thomas Riedel

    Von den kleinen Savannenbewohnern fehlt im Afrikaareal jede Spur. "Die Erdmännchen sind bei uns derzeit anderweitig gut untergebracht", erklärt die Zooarchitektin. Dabei sieht ihr neues Zuhause schon beinah einzugsbereit aus. "Die Erde in ihrem Gehege ist ordentlich planiert und bereit, von Ihnen umgewühlt zu werden", meint Kaltenbach.

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    Foto: Thomas Riedel

    Auf der neuen "Afrika-Savanne" tummeln sich bereits die Zebras. "In den Bauphasen eins und zwei waren die Giraffen da und die Zebras weg. Danach haben wir gewechselt", erklärt Reinschmidt. Die Giraffen sind derzeit im Opel-Zoo in Kronberg. 

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    Foto: Thomas Riedel

    "Dort bleiben sie bis alles fix und fertig ist", sagt der Zoodirektor. Auch wenn die letzte Baumaßnahme am Gehege abgeschlossen ist, müssten sich Tiere und Zoobesucher noch gedulden. "Der gesamte Boden im Außenbereich muss zunächst vernünftig trocknen und absacken, damit die Tiere bei Regen nicht einsinken", so die Architektin.

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    Foto: Thomas Riedel

    Sobald die Giraffen wieder zurück sind, können sie den Besuchern direkt auf Augenhöhe begegnen. Über eine kleine Treppe ist an der Afrika-Savanne eine Aussichtsplattform zu erreichen. "Das ist mein neuer Lieblingsplatz", schwärmt Kaltenbach.

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    Foto: Thomas Riedel

    Auch der Zoodirektor ist begeistert: "Das ist ein tolles Erlebnis, sowohl für unsere Gäste als auch die Tiere", meint Reinschmidt. Die neue Anlage soll eine Vielzahl von Einblicken in die Lebenswelt der Tiere bieten.

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    Foto: Thomas Riedel

    "1986 standen an dieser Stelle noch zehn kleine Gehege und ich als Praktikant. Heute vereinen wir vier Huftierarten aus der Savanne in einem großen Areal - wie in Afrika auch", sagt Zoodirekt Matthias Reinschmidt auf dem gemeinsamen Baustellenrundgang.

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    Foto: Thomas Riedel

    Auch wenn sich die unterschiedlichen Huftiere weitgehend frei auf dem Gelände der Anlage bewegen können, gibt es individuelle Rückzugsorte. "An dieser Stelle können beispielsweise nur kleinere Tiere hindurch - die Giraffen allerdings nicht", erklärt die Architektin.

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    Foto: Thomas Riedel

    Um solche spezifischen Anforderungen zu erfüllen, muss für die Afrika-Savanne alles einzeln gefertigt werden. Das stelle neben den Zoomitarbeitern auch die Hersteller-Firmen vor eine große Herausforderung. "Wir planen natürlich vorab. Dennoch müssen wir viel ausprobieren, schließlich wissen wir nie mit Gewissheit, was die Tiere mit der Anlage anstellen", meint Kaltenbach.

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    Foto: Thomas Riedel

    "Ich bin superglücklich und stolz darauf, was wir hier geschaffen haben", meint Zooarchitektin Eva Kaltenbach. Wie bei einem Puzzle habe sich bei diesem Projekt das meiste gefügt.  "Wir haben uns mit allen beteiligten diverse Anlagen in anderen Zoos angeschaut und bei uns von allen Teilen das beste vereint", so die Architektin.

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    Foto: Thomas Riedel

    Wie sich die Afrika-Savanne im Zooalltag bewährt, müssen Tiere und Pfleger schlichtweg ausprobieren. Dafür werden Letztere aktiv in die Planung mit eingebunden: "Wir erstellen teilweise Prototypen und Zoologen und Tierpfleger probieren aus. Dann wird eventuell nachgebessert - bevor das Model an den Hersteller geht", so die Architektin.

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    Foto: Thomas Riedel

    Ein Bereich, der keiner Anpassungen bedarf: Die überdachte "Terrasse" vor den Stallungen. "Wenn sie jetzt eine Antilope sind und raus wollen, es aber regnet, können sie hier ein trockenes Plätzchen finden", meint Reinschmidt begeistert.

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    Foto: Thomas Riedel

    Andere Neuerungen sind deutlich schlichter - und pragmatisch. "Der Wintergarten ist Außen in einem Olivgrün gestrichen. Innen finden wir viele Beigetöne und Lehmwandoptik", erklärt der Zoodirektor. Solche Farben seien die Tiere aus ihrem natürlichen Lebensraum gewohnt.

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    Foto: Thomas Riedel

    Nicht nur farblich sei das Gebäude in einen modernen Zustand überführt worden, meint Reinschmidt. "Wir haben die Innenauslauffläche massiv erweitert - zuvor war sie ziemlich knapp. " 

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    Foto: Thomas Riedel

    Auch draußen haben die Tiere mehr Platz. "Dadurch, dass die Tiere hier gemeinsam im Gehege leben, können sie ihren Freilauf viel besser nutzen", erklärt die Architektin. 

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    Foto: Thomas Riedel

    Zwischen den Besuchern und den Savannenbewohnern sind keine Gitter mehr zu finden. "Hier dient uns das Wasserloch als natürliche Barriere", meint der Zoodirektor. Auf der einen Seite ist das Ufer flach genug, sodass die Tiere ins seichte Wasser waten können. "Auf der anderen Seite ist das Ufer steil - und ein unüberwindbares Hindernis", erklärt Reinschmidt.

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    Foto: Thomas Riedel

    Der künstliche Affenbrotbaum steht, weitere Dekobäume folgen. Für die echten Bäume müssen Reinschmidt, Kaltenbach und Co. erfinderisch werden. "Um die Bäume zu schützen, haben wir 'Giraffenbremsen' eingebaut", so der Zoodirektor.

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    Foto: Thomas Riedel

    Ohne die Blockade bedienen sich die Savannenbewohner an der Baumrinde - und essen sich gütlich. "Giraffen sind sehr vorsichtig, deshalb genügt ein Baumstumpf, um sie von den Bäumen fernzuhalten", erklärt Reinschmidt.

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    Foto: Thomas Riedel

    Um die Afrika-Savanne zu begrünen, wurden Bäume neugepflanzt - zu erkennen an der weißen Markierung.

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    Foto: Thomas Riedel

    Bis das Areal im Sommer 2023 fertig ist, gibt es noch einiges zu tun. In der Wand in Richtung Straßenbahn prangt eine Öffnung. "Diesen Bereich nutzen wir derzeit noch für die Baumaßnahmen und um die nötigen Materialien anzuliefern", so die Architektin. Sobald die Anlage fertiggestellt ist, können die Giraffen über die Mauer die Straßenbahn beobachten - und anders herum.

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