Markus Brock ist ein Sympath, wie er im Buche steht, interessierter und zugleich gewandter Kosmopolit und weitgereiste Persönlichkeit, hat eine dezidierte Meinung zu relevanten Dingen, ein echter Freigeist.
Der Kultur-Kenner moderiert seit 30 Jahren im Fernsehen – vor allem bei 3sat und im SWR, hat schon in den 1980ern mit Radio begonnen und trainiert seit 2014 Kunden für Moderation, Präsentation, sicheres Auftreten und den Umgang mit Medien.
Als Event-Moderator hat er viele Spezialgebiete: Bildung, Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung, Energie, Mobilität, Gastronomie und Hotellerie, Reise und natürlich Kultur - von Musik über Film bis Design und Kunst. Wow! Wir haben den leidenschaftlichen Karlsruher (und gebürtigen Stuttgarter) zum Gespräch gebeten!
Anfangs mal kurz angerissen: Was hat denn die Coronazeit mit Dir gemacht? Was ist passiert?
"Es hat sich tatsächlich Einiges verändert. Ich habe in der Coronazeit wieder angefangen, Radio zu machen – nach 22 Jahren Pause." Mit der Geburt seiner Tochter habe Brock damals bei SWF3 aufgehört, um sich mehr aufs Fernsehen zu konzentrieren.

Brock führt weiter aus: "Im ersten Monat der Pandemie habe ich ausschließlich Absagen verwaltet, weil bei Events praktisch alles wegbrach. Dann hat mich meine MuseumsCheck- und SWR2-Chefin angerufen, `sag mal, du hast doch gerade wahrscheinlich viel Zeit' - sie wusste, dass ich überwiegend von Events lebe - und hat mir angeboten, wieder Radio zu machen.
"Ich habe da eine Sendung, 'SWR2 am Samstagnachmittag', die ist wie für dich gemacht, mit sehr weitem Kulturbegriff‘, so die Kollegin: Von Kochen bis hohe Literatur, von Museums-Tipps bis Promi-Interviews, Musik von anspruchsvollem Pop über Jazz bis Ethno. Dann hab' ich gesagt, ja, klingt gut, das passt – und seitdem mache ich das einmal im Monat und es macht total Spaß. Und: Es hat sich gleich so angefühlt, als ob ich erst eine Woche vorher die letzte Sendung gemacht hätte.“ Dazu kommt noch die Reihe "SWR2 Zeitgenossen", ein intensives 45-Minuten-Gespräch mit einem spannenden Menschen.
Eine relevante Frage: Die drei wichtigsten Kultur-Institutionen in der Fächerstadt?!
"Nummer Eins: Ganz klar das Zentrum für Kunst und Medien (ZKM). Für mich ist es eines der wichtigsten Museen weltweit. Das ZKM blickt in die Zukunft und natürlich ganz intensiv auf die Gegenwart. Das ist höchst ungewöhnlich für ein Museum und unglaublich interessant." Und es gebe dort viele außergewöhnliche Veranstaltungen. "Nirgendwo in Karlsruhe fühle ich mich mehr wie in einer Großstadt."
"Aber ich bin schon ein bisschen in Sorge, wie das wird, so ganz ohne Peter Weibel, Christiane Riedel und auch Dominika Szope (nun Kulturamtsleiterin). Ich hoffe sehr, dass der neue Vorstand mit seinem Team das Zeug dazu hat, die Erfolge des ZKM fortzusetzen."
Aber: Es gebe natürlich nicht nur das ZKM, da wäre auch die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe. Brock dazu: "Ich war selbst auch im Beirat für die Erweiterung der Kunsthalle.“
Die Kunsthalle spiele tatsächlich mit ihrer Sammlung in der Europa League. "Schön, dass mit Volker Staab einer meiner Lieblingsarchitekten für die Sanierung ausgewählt wurde, er hat vielfach bewiesen, dass er tolle Ideen hat, wie man Museen umbaut und neu gestaltet. Jetzt muss aber auch bald noch die dringend nötige Erweiterung angegangen werden."

Und drittens: natürlich das Tollhaus. Brock begleitet das soziokulturelle Zentrum schon seit der Gründung und findet es mit seinem ambitionierten Programm enorm wichtig für die Stadt und die ganze Region.
Du bist ja ein sehr vielfältiger Mensch/Moderator, was ist denn eigentlich das/die Lieblingsmedium/-Aktivität?
"Was ich wirklich liebe, ist eindeutig mein 3sat-Museumscheck. Einfach das Schönste, was ich bisher im TV machen durfte. Die Reihe gefällt mir ungemein, wir haben zudem ein fantastisches Team, tauschen uns gerne aus, es ist natürlich wunderbar, so zu arbeiten - man muss im TV normalerweise ja meistens Kompromisse schließen. Hier eben nicht!
Die Sendung schaue ich mir tatsächlich auch selbst gerne an, bin stolz auf jede Folge. Das ist anspruchsvolles, gut gemachtes, hochästhetisch produziertes Fernsehen. Unterhaltsam und mit Niveau."
"Wir haben im Laufe der Zeit so viele großen und berühmte Museen gecheckt – in 13 Jahren rund 80
in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Aber wir haben noch viele weitere, in denen wir unbedingt einen MuseumsCheck drehen wollen. Aus Leidenschaft für die Museen, die Kunst und gutes Fernsehen."
Außerdem hat der gelernte Redakteur mit Politik- und Soziologiestudium neben diversen weiteren Sendungen für ARD und ZDF 10 Jahre lang bei SWF3 zahlreiche Radiosendungen moderiert und ist aktuell bei SWR2 im Radio zu hören. Und er moderiert häufig Diskussionsveranstaltungen, Foren, Kongresse und Events zu den unterschiedlichsten Themen.
Seit einigen Jahren ist er auch als Trainer aktiv - für Moderation, Präsentation, sicheres Auftreten vor Publikum und in den Medien.
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