"Die letzten drei Runden stehen an", eröffnet Christian Eichner, Cheftrainer des Karlsruher SC, die Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel des KSC bei Holstein Kiel. Drei Spiele, in denen die Badener befreit und ohne Druck aufspielen können, da der Klassenerhalt mit dem Sieg gegen Hannover 96 auch offiziell eingetütet wurde.
Kiel verlor zuletzt drei Mal 0:3
Mit dem jüngsten Sieg und dem gesicherten Ligaerhalt im Rücken reist der KSC-Tross mit einer breiten Brust in den hohen Norden. "Das Training der Mannschaft war tipp-top und wir können mit Selbstvertrauen nach Kiel fahren", so Eichner. Er verspricht: "Offenes Visier am Samstag." Ein wenig anders ist die Situation beim kommenden Gegner.
Die Personallage der Badener ist weitgehend entspannt. Eichner befeuerte daher den Konkurrenzkampf auf den beiden defensiven Außenpositionen. Ob links der zuletzt auf die Bank verbannte Philip Heise oder erneut Routinier Daniel Brosinski auflaufen wird, ließ der Trainer ebenso offen wie die Entscheidung zwischen Sebastian Jung und Marco Thiede auf der rechten Seite.

Zwar haben auch die Kieler die Klasse sicher und stehen nur zwei Punkte hinter dem KSC auf Rang zehn, allerdings musste das Team von Trainer Marcel Rapp zuletzt drei 0:3-Niederlagen gegen Düsseldorf, Darmstadt und Heidenheim einstecken.
Ein einfaches Spiel erwartet Christian Eichner deswegen, aber nicht. "Kiel ist eine richtig gute Fußballmannschaft. Anhand der letzten Wochen kann man sie nicht bewerten und wir haben im Hinspiel die Erfahrung gesammelt, was in dieser Mannschaft steckt", meint der KSC-Coach. Das Hinspiel im BBBank Wildpark verlor der KSC am 15. Spieltag 1:4.
Eichner erwartet enges Spiel
"Ich erwarte ein enges Spiel, wie die Tabelle es darlegt und ein Spiel mit wenig Toren", so Eichner. "Auf beiden Seiten werden die Sinne enorm geschärft sein und wenn es einen Sieger gibt, dann mit einem Tor unterschied." Ziel sei es auch auf der Rückfahrt vor den Störchen in der Tabelle zu stehen und "der KSC wird versuchen, das Spiel zu gewinnen."

Mit der sich nun zu Ende neigenden Saison richtet sich der Blick immer mehr auf die kommende Spielzeit und auf die Frage, wer über den 30. Juni hinaus das KSC-Dress tragen wird. Viele Fragen sind dabei noch ungeklärt.
Beispielsweise steht die Zukunft von Leon Jenßen, noch in den Sternen. Der 25-Jährige mauserte sich nach der Verletzung von Tim Breithaupt zum Stammspieler im Mittelfeld und konnte dabei stets überzeugen. Drei Tore und zwei Vorlagen konnte er bisher verbuchen. Ob es im Sommer mit ihm beim KSC weitergeht?
Viele Fragen beim KSC-Personal noch offen
"Es wäre wertvoll, wenn wir in den nächsten Tagen eine Entscheidung treffen. Von uns ist alles auf den Weg gebracht worden und wir warten jetzt auf die finale Rückmeldung von Leon", berichtet Eichner. Ähnlich verhalte es sich bei Kyong Rok-Choi.

Der Südkoreaner kehrte nach seinem Schlüsselbeinbruch gegen Hannover zurück. "Es ist momentan ergebnisoffen. Dass die Mannschaft und wir ihn sehr schätzen, ist klar, bei ihm wird es aber noch den ein oder anderen Tag dauern, bis es eine finale Entscheidung gibt. Wir im Trainerbüro hätten ihn gerne nochmal dabei, aber es ist legitim, das man aufgrund der Verletzungen den ein oder anderen Moment länger bei dieser Entscheidung braucht", so Eichner.
Darüber hinaus gebe es im aktuellen KSC-Kader noch den "ein oder anderen Dominostein, der auf den gesamten Kader eine Konsequenz hätte." Wer diese Dominosteine sind, wollte Eichner am Donnerstag nicht sagen, es scheint aber gut möglich, das auch Mikkel Kaufmann damit gemeint ist.
Wann fällt Dominostein Kaufmann?
Der Däne ist noch bis Saisonende an den KSC ausgeliehen und die Badener müssen sich bis zum 31. Mai mit ihm auf einen Vertrag einigen, wenn man die Kaufoption von einer Million Euro ziehen möchte. Dazu scheint man beim KSC wohl bereit, Kaufmann hat ein Angebot vorliegen, zögert im Moment aber noch.

"Auch bei Mikkel wird in den nächsten Tagen eine grundsätzliche Frage beantwortet werden", so Eichner. "Wir als Klub haben wirklich alles versucht und unsere maximale Wertschätzung bei ihm hinterlegt. Jetzt muss er entscheiden welchen Weg er in den nächsten zwei bis drei Jahren gehen will."
Eichner weiter: "Er weiß, was er für einen schwierigen Start in Deutschland hatte und was er für ein tolles halbes Jahr bei uns hatte. Wir haben ihm die Möglichkeiten aufgezeigt, die mit ihm möglich wären und es geht nun darum, ihm ein wenig positiv auf den Sack zu gehen um hoffentlich eine gute Entscheidung für uns zu bekommen."
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