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Karlsruhe: Jérôme Gondorf: So emotional war sein letztes Spiel beim KSC

Karlsruhe

Jérôme Gondorf: So emotional war sein letztes Spiel beim KSC

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    Verabschiedung KSC Spieler und Kapitän Jerome Gondorf
    Verabschiedung KSC Spieler und Kapitän Jerome Gondorf Foto: Michaela Anderer

    Es war sein letzter Auftritt im Trikot der Blau Weißen. Denn: in Minute 83 sah der Chef im KSC Mittelfeld die gelbe Karte. Es war seine fünfte Verwarnung. Beim Saisonausklang in Elversberg ist "Jego" gesperrt. In Minute 84 durfte der erstligaerfahrene Gondorf vom Feld. Dass er bis dahin eine gute Leistung abgeliefert hat – ist eigentlich selbstverständlich und logisch. 

    Verabschiedung KSC Spieler
    Verabschiedung KSC Spieler Foto: Michaela Anderer

    "Jego"  macht ein letztes Mal die Mannschaft scharf

    Wie immer schwor er die Teamkollegen vor dem Abpfiff in einem Kreis ein. Motivierte, puschte – verlangte von jedem vollen Einsatz und absoluten Siegeswillen.

    KSC vs Hannover 96
    KSC vs Hannover 96 Foto: Michaela Anderer


    Anpfiff – und Gondorf war immer anspielbar, ordnete und vor allem: Organisierte das KSC Spiel aus der Mittelfeldzentralen heraus. Insgesamt agierte er etwas offensiver als Nicolai Rapp, der zweite zentrale Mittelfeldspieler im KSC Team. Nach einer Viertelstunde ein Top-Pass ins Angriffszentrum, der leider nicht verwertet wurde. 

    Kämpferisch bis zum Schluss

    Je länger die Partie andauerte, desto öfter diskutierte "Jego" mit dem insgesamt wenig überzeugenden Schiedsrichter. Meist war Gondorf dabei absolut im Recht.

    KSC vs Hannover 96
    KSC vs Hannover 96 Foto: Michaela Anderer

    In Minute 70 inszenierte er einen tollen KSC Angriff, passte exakt auf Freund und Teamkollegen Marvin Wanitzek, der spielte den Doppelpass – Hannovers bester Akteur Abwehrchef Halstenberg konnte Gondorf gerade noch stören. "Jego" wollte unbedingt den Ausgleich, war immer häufiger im KSC Angriff zu finden, ehe er unter Riesenapplaus vom Feld durfte.

    Gondorfs Abschied in Zahlen und Worten

    Bis dahin hatte er zwei Torschüsse abgegeben. Dazu kam eine Torvorschussvorlage. Die Laufleistung wäre bei voller Spielzeit wohl wieder locker weit über 11 Kilometern gelegen. Stark: 41 Ballkontakte, 31 gespielte Pässe. Passquote dabei: 81 Prozent.

    KSC vs Hannover 96 Jerome Gondorf
    KSC vs Hannover 96 Jerome Gondorf Foto: Michaela Anderer

    Bei seiner Abschiedsrede an die Fans war Jego – ganz einfach:  Jego! Er legte subtil – aber absolut treffend den Finger in die momentan (völlig überflüssigerweise) offene KSC Wunde: Die ausbleibende Vertragsverlängerung des Erfolgstrainers Christian Eichner.

    Verabschiedung KSC Spieler Jerome Gondorf
    Verabschiedung KSC Spieler Jerome Gondorf Foto: Michaela Anderer

    "Bitte pflegt diesen Club", so der gebürtige Karlsruher Gondorf, der mit den Tränen kämpfen musste, "pflegt diese Kultur, diese Werte, die hier erschaffen worden sind." Das alles sei vor allem entstanden, nach dem Christian Eichner 2020 Cheftrainer geworden ist.

    Ein (Seiten-)Hieb in Richtung Chefetage

    Beachtenswert: Denn Gondorf war und ist ein kritischer Geist, hielt mit seiner Meinung nie hinter dem Berg, hatte Reibung mit so einigen – um des Erfolges Willens. Er war nicht nur auf dem Feld aggressiv. Er wollte einfach immer – das Beste! Dafür kämpfte er. Aber: Er ist intelligent, kann zuhören, selektieren und ist kein Sturkopf. Er war kein Besserwisser, keiner der dem Mainstream hinterher hechelte – und der stolze Papa von zwei Töchtern ist kein Phrasendrescher. Gondorf war offen – und unbequem. Ehrlich – und nicht pflegeleicht. Vor allem: Ein Teamplayer - kein Selbstdarsteller. Immer eines: absolut erfolgsorientiert.

    Verabschiedung KSC Spieler Jerome Gondorf Lars Stindl
    Verabschiedung KSC Spieler Jerome Gondorf Lars Stindl Foto: Michaela Anderer

    Der KSC verliert einen, der mit Herzblut dabei war - und gerne dabei geblieben wäre. Er sagt, nachdem er kurz durchgeatmet hat: "Ich bin mit mir im Reinen!"

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