Überschrift der Partie: Große Emotionen im Karlsruher Wildpark! Noch fast eine Stunde nach dem Abpfiff: Ovationen für das KSC-Team und die Trainer.

Da ging es fast unter, dass die Badener nach zehn Partien ohne Niederlage, nach vier Heimsiegen in Serie im Wildpark, wieder einmal das Nachsehen hatten. Sei's drum, sagten sich die Fans, feierten Trainer und Spieler der bis dahin besten Rückrundenmannschaft.

Trainer Christian Eichner hatte Lars Stindl aus Respekt in die Startelf beordert. Die Nominierung Stindls in diesem Heimspiel war ein Abschiedsgeschenk für den außergewöhnlichen Fußballer und Mensch. Auch das sorgte für Riesenstimmung im ausverkauften Wildpark.
Karlsruhe hat die Chancen - Hannover schießt das Tor
Anfangs waren beide Teams um Ballsicherheit bemüht. Der KSC wurde zuerst etwas gefährlich. Allerdings nur ein wenig… Ein Schuss von Marvin Wanitzek ging über das Gästegehäuse. Die Partie plätscherte dahin. Hannover hatte in der ersten Viertelstunde mehr Ballbesitz - der KSC gewann mehr Zweikämpfe. Aber: Kein Schuss hatte das gegnerische Gehäuse getroffen. Die Gäste waren etwas sicherer im Passspiel, verloren die Kugel seltener als die Karlsruher. Hannover ging mit ihrer ersten echten Torchance in Führung. Auf Vorlage von Sei Muroya traf der Ex-Karlsruher Andreas Voglsammer mit einem Rechtsschuss.

Bei einem Stindl Schuss nach rund einer halben Stunde - erstmals echte Torgefahr durch die Blau-Weißen. Kurz danach: Riesenglück für den KSC. Erst rettete Marco Thiede gleich zweimal. Dann schlug Marcel Franke die Kugel von der Torlinie. Hannover war spielbestimmend. Dennoch gelang dem KSC der Ausgleich kurz vor der Halbzeit - nach Videobeweis - durch Paul Nebel. Igor Matanovic hatte vorbereitet. Die Analyse von Trainer Eichner bis dahin: "In der ersten Halbzeit waren wir nicht präsent, kamen oft einen Schritt zu spät und waren auch gedanklich zu langsam. Wir hatten zu wenig Intensität."
Tosender Applaus für Lars Stindl
Die zweite Hälfte begannen die Karlsruher engagiert, übernahmen die Initiative und spielten nach vorne, sorgten immer wieder für Torgefahr. Doch Gästekeeper Ron Robert-Zieler parierte sowohl gegen Matanovic wie gegen Nebel prächtig. Nach 55 Minuten verließ Lars Stindl das Spielfeld. Unter tosendem Applaus der Fans, nahm er nach seinem letzten Heimspiel für den KSC auf der Bank Platz.

Karlsruhe drängt spät und vergeblich
Die Fächerstädter hatten meist den Vorwärtsgang drin, doch ein Treffer wollte nicht fallen. Die Schüsse von Nebel und Wanitzek brachten nichts ein. Die Gäste wachten wieder auf – die Partie war nach etwas mehr als einer Stunde wieder ausgeglichen. Doch nach einer Ecke vom eingewechselten Ezeh nahm der bärenstarke Marcel Halstenberg den Ball zehn Meter vor dem Tor volley - 1:2 (65.).

Keine Chance für KSC-Keeper Max Weiß. Die Eichner-Elf gab danach alles, wollte erneut den Ausgleich. Doch die 96ger verteidigten geschickt mit einer Fünferkette. Marcel Beifus hatte eine Riesenchance - aber ein Hannoveraner rettete auf der Linie. Der KSC erhöht den Druck, Philip Heise verzog einen tollen Freistoß knapp.

Am Ende wurde von den Fächerstädtern alles oder nichts gespielt. Es blieb bei Nichts. Auch weil in einigen Situationen im ausverkauften Wildpark vor 32.140 Fans ganz einfach das Glück fehlte. Für den Coach wäre allerdings "aufgrund der zweiten Hälfte ein 2:2 in Ordnung gewesen." Marco Thiede, der den KSC nach sieben Jahren verlassen muss, zum Spiel: "Ein besonderer Tag. Die erste Halbzeit war nicht so gut, in der zweiten Halbzeit haben wir ein paar Hochkaräter nicht genutzt."