Und: Der Coach der Badener sieht es ähnlich, prophezeit für die bevorstehende Spielrunde in Liga zwei: "Wer kommende Saison längerfristig defensiv prima arbeitet, wird vorne mit dabei sein." Dann ergänzt er: "So wie wir es im letzten Drittel der abgelaufenen Spielzeit geschafft haben." Soll wohl heißen: Die Blau-Weißen können, mit weiterhin richtig guter Defensivarbeit, vorne mitmischen.

Einstellung wichtiger als Aufstellung?
Natürlich arbeitet Eichner mit dem KSC-Kader im Trainingslager in Österreich intensiv daran, das Defensivverhalten zu optimieren. Im Grunde soll das unabhängig vom taktischen System, das auf dem Spielfeld praktiziert wird, gelingen.
In der vergangenen Saison setzten die Karlsruher lange auf eine Viererkette, aber als die Gegentorflut größer und größer wurde, stellte der Coach das System um. Eichner ließ mit drei Innenverteidigern agieren, trat in der Defensive mit einer Dreierkette an. Die Anzahl der gegnerischen Treffer wurde geringer.

Der Hauptgrund dafür war aber nicht die Umstellung auf ein anderes Abwehrsystem, sondern die Änderung der Einstellung zur Defensivarbeit im kompletten Team. "Mein Tor mit dem Leben verteidigen", nennt das Eichner. "Wir waren mit der Viererkette Zweiter in der Tabelle", erinnert der Trainer an die abgelaufene Spielrunde und fügt hinzu: "Mit der Dreierkette haben wir im Testspiel gegen den Regionalligisten Bahlingen fünf Gegentreffer bekommen." Soll sicher heißen: Die Einstellung ist das A und O.
Was wird das KSC-System für die neue Saison?
Der Trainer der Blau-Weißen will, dass das Team insgesamt taktisch variabler wird. Die Zusammensetzung des aktuellen Kaders – es gibt keinen schnellen Außenbahnspieler – macht die Umsetzung eines 4-3-3-Systems unmöglich. Das ist auch dem Trainerteam klar. "Wir denken an ein 4-4-2 flach oder mit einer Raute im Mittelfeld." Denkbar sei auch ein 4-2-3-1-System. "Wir müssen die Viererkette draufhaben, das gehört ganz einfach dazu", so der Coach, der hinzufügt: "Nochmals zur Erinnerung: Wir waren mit der Viererkette Zweiter in der Liga."

Personell bedingte Umstellungen oder taktische Reaktionen aus Spielstandgründen – zum Beispiel, wenn man in Rückstand geraten ist – würden das erfordern. Bei einem Rückstand würde wohl ein Innenverteidiger ausgewechselt werden, die Viererkette käme zum Zug, und für denzentralen Abwehrspieler würde ein weiterer Offensivakteur ins Team kommen.
Ist Fitness der Schlüssel zum Erfolg?
Noch etwas wird im Camp in Österreich optimiert: die körperliche Fitness. In den zurückliegenden Jahren stellten die Karlsruher immer ein Team, das über ein enorm hohes Fitnesslevel verfügte, in der Liga ganz, ganz vorne mitmischte. Eine Grundlage für Erfolge.

Denn: "In dieser Liga passieren ab der 70. Minute mehr Fehler, da gelingen dann mehr Treffer. Ab diesem Zeitpunkt nehmen etliche Spiele einen wilden Verlauf." Und darauf soll seine Mannschaft optimal vorbereitet sein. Wie weit das schon jetzt der Fall ist, werden die Auftritte der Fächerstädter in den Testspielen des KSC gegen die Topmannschaften von Ferencváros Budapest und St. Pauli zeigen. "Da werden all die Dinge abgefragt, die zuvor erarbeitet, oft wiederholt und gefestigt wurden", so Eichner.
Ich drücke dem Trainerteam die Daumen, dass die Stabilisierung der Defensive gelingt. Wir haben nicht jedes Jahr das Glück, einen Budu zu haben. Ob ein Budu 2.0 im Team sein wird, würde ich wünschen. Sicherlich haben wir talentierte junge Spieler, aber die Entwicklung zum 15 bis 20 Tore Stürmer wird dauern - und bedarf einer guten Portion Glück.
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