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Karlsruhe: Trainer Eichner über KSC-Transfers: "Es kommen noch Neuzugänge"

Karlsruhe

Trainer Eichner über KSC-Transfers: "Es kommen noch Neuzugänge"

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    Trainer Christian Eichner (Archivbild)
    Trainer Christian Eichner (Archivbild) Foto: Uwe Anspach/dpa

    Herr Eichner, es war eine relativ lange Pause. Das war schon etwas ungewohnt. Sind Sie froh, dass es nun weitergeht?

    Natürlich freue ich mich, dass es wieder losgeht. Die Pause war wichtig, auch für mich. Es war eine sehr anstrengende Saison, die viel Kraft kostete.

    Wegen der vielen Auf und Abs?

    Es gab schon einige Herausforderungen, auf und abseits des Rasens – ohne da noch einmal zu weit zurückblicken zu wollen.

    Die Vertragsverlängerung von Christian Eichner beim Karlsruher SC steht noch aus.
    Die Vertragsverlängerung von Christian Eichner beim Karlsruher SC steht noch aus. Foto: Marius Becker/dpa

    Am Dienstag ist Trainingsauftakt. Wie sehen Ihre Planungen aus, wie sieht ihr Trainingsaufbau aus?

    Wir haben dieses Jahr ganz bewusst eine Woche länger Zeit Vorbereitungszeit, als in den Jahren zuvor. Das werden wir nutzen. Ich wollte diese längere Zeit, um Einiges zu erarbeiten.

    Sie sind seit über sechs Jahren Cheftrainer, haben viele Vorbereitungsphasen geleitet. Besteht da nicht die Gefahr, dass sich einiges wiederholt?

    Diese "Gefahr" besteht immer, wenn man über Jahre kontinuierlich arbeitet. Wir versuchen daher, auch immer wieder neue Reizpunkte zu setzen, neue Dinge einfließen zu lassen. Hinzu kommt: Unsere Neuzugänge lernen ja mit uns auch ein neues Trainerteam und deren Methoden und Herangehensweisen kennen

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    Foto: Michaela Anderer

    Sind nannten das Stichwort: Kader. Sind Sie mit dem Kader zufrieden, der an Auftakttraining teilnehmen wird?

    Ja. Ich sehe, wie am Kader gearbeitet wird, sehe, welche Spieler uns auf den einzelnen Positionen zur Verfügung stehen. Ich kann mit dem Ist-Zustand sehr gut leben. Im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt vor der vergangenen Saison ist es im Moment entspannt.

    Reicht der aktuelle Kader für eine komplette Saison? Quantitativ und qualitativ?

    Nein, aber das wissen wir alle. Wir wissen, wo wir Handlungsbedarf haben, haben das fixiert. Es ist auch auf einigen Positionen noch offen, wie es weitergeht. 

    Für welche einzelnen Positionen wird konkret Verstärkung benötigt?

    Egal, ob David Herold bleibt oder nicht – auf dieser Position auf der linken Seite brauchen wir durch den Abgang von Lasse Günther einen Spieler. Und wir haben, wie wohl nahezu jeder Zweitligist, im Sturm Bedarf, wo wir mit Fabian Schleusener und Louey Ben Farhat bereits zwei sehr gute Angreifer haben. Wir wollen uns da sinnvoll verstärken.

    Louey Ben Farhat (l.) erzielte in der Rückrunde drei Tore für den KSC.
    Louey Ben Farhat (l.) erzielte in der Rückrunde drei Tore für den KSC. Foto: Uli Deck/dpa

    Auch hier zeigt sich, dass wir keinen großen Aderlass an Führungsspielern haben, wie dies in der vergangenen Saison der Fall war.

    Mit Timon Pauls wurde vor ein paar Tagen ein neuer Direktor Profifußball verpflichtet. Damit soll ein Vakuum gefüllt werden. Ewas spät, oder? Ihr erster Eindruck?

    Wir kennen uns von Videocalls, seine Antrittszeit fiel in meine Urlaubzeit. Er kann für sein junges Alter bereits auf einen beachtlichen Erfahrungsschatz zurückgreifen, hat zudem in unterschiedlichen Alterssegmenten gearbeitet.

    Er kennt die Liga, das ist ganz wichtig. Er soll die Lücke schließen, die durch die Abgänge von Sebastian Freis und Michael Bischof entstanden ist. Wir werden den ersten persönlichen Kontakt in diesen Tage haben.

    Sind Sie in die Planungen und Entscheidungen bei Neuzugängen bzw., Verkäufen eingebunden?

    Ja.

    Der KSC hat nahezu ein komplettes Team abgegeben. Bisher wurden zwei Neuzugänge präsentiert. Reicht Ihnen das in Bezug auf die Kaderbalance?

    Vorweg: Es kommen noch Neuzugänge. Dann muss man schauen, wen wir abgegeben haben. Da gibt es einen großen Unterschied zum vergangenen Jahr. Wenn man die Einsatzzeiten betrachtet, dann haben wir mit Leon Jensen nur einen echten Stammspieler verloren.

    Bambasé Contés Verbleib im Wildpark war eigentlich ziemlich sicher. Dann gab es die Wendung, dass er den Verein doch verlässt. Überraschend auch für Sie?

    Es war eine große Überraschung für mich. Das ist ein Abgang, der mit weh tut. Wir werden ihn vermissen, aufgrund der Entwicklung, die er bei uns nahm. Er wurde immer mehr zu einem wichtigen Faktor für uns.

    Neuer Verein für Offensivtalent Bambasé Conté
    Neuer Verein für Offensivtalent Bambasé Conté Foto: Soeren Stache/dpa

    Was sind denn die mittel- und langfristigen Grundsätze in Sachen Transfers?

    Wir müssen uns pro Transferperiode punktuell in der Kaderspitze verstärken, wohlwissend, dass das nicht immer gelingen kann. Ein aktuelles Beispiel: Andreas Müller, der aus Darmstadt zu uns kommt.

    Von ihm erhoffe ich mir, dass er das Spiel vor der Kette in die Hand nimmt. Darüber hinaus wir müssen wir uns auch in der Breite verbessern, Konstellationen schaffen, die uns ermöglichen, problemlos einen Tausch auf einer Position durchzuführen.

    Ein Sportdirektor in Liga zwei erklärte kürzlich: Bei Neuzugängen sei für ihn "ungezügelt Bock auf den Club"- wichtiger, als, wie manche Betrachter empfehlen, zweitligaerfahrene Routiniers zu holen. Sehen Sie das auch so?

    Ich verstehe, was er meint. Man muss auf alle Fälle eine gute Balance haben. Auf uns übertragen: Man braucht einen Rafael Pinto Pedrosa und einen Sebastian Jung, um eine Position beispielhaft herauszugreifen. Das Alter ist da für mich nicht entscheidend.

    Rafael Pinto Pedrosa.
    Rafael Pinto Pedrosa. Foto: Michaela Anderer

    Welche Spielertypen suchen Sie konkret? Vorwiegend Talente oder erfahrene Akteure?

    Ich will Spieler, die dort weitermachen wollen, wo wir letzte Saison aufgehört haben. Wir wollen wenig Gegentore zulassen, brauchen Charakter in der Defensivarbeit und wollen nach vorne fußballerisch befreit auftreten. Das ist der Anspruch.

    Welche Spieler das am Ende ausfüllen, ist für einen Trainer nicht so wichtig – die Sache ist wichtig. Wir werden die Jungs brauchen, die in der vergangenen Saison den Laden gezogen haben. Wir brauchen aber auch einen Fortschritt, eine Steigerung der Leistung von jungen Spielern.

    Es wird auch über die U23-Spieler gesprochen und das Geld, das sie durch Einsätze einspielen. Wenn nach Conté noch Max Weiß und David Herold gehen, fehlt viel Geld. Hört man immer wieder, aber es rücken Rafael Pinto Pedrosa, vielleicht Neuzugang Paul Scholl oder Ben Farhat stärker in den Fokus. Diese Spieler werden künftig mehr Einsatzzeiten bekommen. Das würde die Verluste weitgehend ausgleichen. Stimmt diese These?

    Das wird davon abhängen, wie viele der von Ihnen erwähnten Spieler sich stabilisieren und den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung gehen. Dazu gehören auch Spieler wie beispielsweise Lilian Egloff oder Marcel Beifus.

    Wenn bevorzugen Sie als Nachfolger von ? einen jungen Keeper oder einen erfahrenen Schlussmann?

    Ich will einen guten Torhüter – das ist keine Floskel. In meiner Zeit als KSC-Cheftrainer haben wir immer wieder gute Torhüter abgegeben. Das konnte immer ausgeglichen werden – egal ob dies Benjamin Uphoff, Marius Gersbeck oder Patrick Drewes war.

    Bochums Keeper Patrick Drewes hält das Feuerzeug hoch, das ihn getroffen hat.
    Bochums Keeper Patrick Drewes hält das Feuerzeug hoch, das ihn getroffen hat. Foto: Andreas Gora/dpa

    Die Wechsel haben immer gut geklappt, aber es ist nicht einfach. Ich habe bisher immer mit Toptorhütern zusammengearbeitet, und das soll so bleiben. Die Torhüterposition ist für die gesamte Mannschaft, weit über den Defensivverbund hinaus, von enormer Bedeutung. Das reicht bis hin ins Stadion und zu den Fans.

    Wer aus der U19 wird zum Profikader stoßen? Zumindest sporadisch?

    Wir starten in der Vorbereitung mit etlichen Spielern aus der U19 und aus der U23. Dzenis Burnic und Matteo Kritzer stoßen etwas später zu uns, aufgrund ihrer Einsätze in der jeweiligen Nationalelf. Das werden wir auch durch Spieler aus dem Nachwuchs kompensieren.

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