Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Steigende Baukosten für Großprojekte: Oft reicht selbst der finanzielle Puffer nicht aus

Karlsruhe

Steigende Baukosten für Großprojekte: Oft reicht selbst der finanzielle Puffer nicht aus

    • |
    • |
    Die Stadtverwaltung nimmt Stellung zu Karlsruhes steigenden Baukosten (Symbolbild)
    Die Stadtverwaltung nimmt Stellung zu Karlsruhes steigenden Baukosten (Symbolbild) Foto: Julia Wessinger

    Beim Bau von Großprojekten in Karlsruhe scheint es mittlerweile fast unausweichlich, dass Kostenrahmen nicht eingehalten werden können. So haben insgesamt 8 von 91 Projekten über 500.000 Euro laut Stadtverwaltung ihr geplantes Budget um mehr als zehn Prozent überschritten. Das sehen auch die Stadträte von Für Karlsruhe klar und deutlich und stellten deshalb eine Anfrage an die Stadtverwaltung: "Wir fragen uns, ob es einen gemeinsamen Nenner beziehungsweise einen systematischen Fehler in den Projekten gibt, der in Zukunft vermieden werden kann", erklärt die Fraktion ihre Anfrage.

    © Paul Needham / www.paulneedham.de
    © Paul Needham / www.paulneedham.de Foto: Paul Needham

    Bei den in Unkosten geratenen Bauprojekten handele es sich der Stadt Karlsruhe zufolge um vier Hoch- und zwei Tiefbauprojekte, ein Bäderprojekt sowie ein Projekt des Zoos. Für diese sei nun mit einem finanziellen Gesamtaufwand von rund 83,5 Millionen Euro zu rechnen. Jedoch gibt die Stadt zu, bei der Hälfte der Projekte bereits vor den Arbeiten von den Mehrkosten gewusst zu haben: "Sie wurden im Rahmen von erneuten Kostenkontrollen von den Gremien genehmigt." Bei den anderen Projekten habe sich das Ausmaß der Kosten erst während der Ausführung gezeigt.

    Risikozuschläge als Universallösung?

    "Dass Projekte sehr viel teurer werden, als sie ursprünglich berechnet und verabschiedet worden sind, ist nicht nur für die Bürger unverständlich, sondern auch für uns als Stadträte", so die Stadträte Friedemann Kalmbach und Eduardo Mossuto. Die Fraktion fordert daher, realistische Preise schon bei Grundsatzentscheidungen anzusetzen und Risikozuschläge einzukalkulieren. Doch Letzteres ist heute schon Usus: Diese "Puffer" liegen der Stellungnahme der Stadt Karlsruhe zufolge in der Regel zwischen fünf und zehn Prozent der angesetzten Kosten. "Festgelegt werden die Zuschläge dabei prozentual zu den Gesamtkosten und in Abhängigkeit der Art des Bauprojekts", so die Stadt in ihrer Antwort an die Fraktion Für Karlsruhe.

    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Paul Needham

    Für die Stadtverwaltung selbst liegt der Schlüssel für die künftige Vermeidung ungeplanter Kostensteigerungen in einer haushaltsreifen Planung: "Dies beinhaltet eine abgeschlossene Entwurfsplanung mit vertiefter Kostenrechnung. Dafür müssen alle Anforderungen geklärt, Fachplanungen integriert und Gutachten berücksichtigt werden." 

    Mehr zum Thema

    18 Millionen Euro teurer, ein Jahr länger: Umbau der Karlsruher Stadthalle sprengt den Rahmen

     Zusage vom Land: Kombilösung Karlsruhe bekommt 30 Millionen Euro

    Prognose steigt wieder: Kosten für Kombilösung wachsen weiter

    Kombilösung in Karlsruhe: Eine Geschichte mit nahem, aber teurem Ende

    Neue Planung für KSC-Stadion: Warum es teurer wird und über was der Gemeinderat heute noch entscheidet

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden