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Karlsruhe: Steigende Flüchtlingszahlen im Südwesten: Muss Karlsruhe bald wieder auf (Sport)Hallen zurückgreifen?

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Steigende Flüchtlingszahlen im Südwesten: Muss Karlsruhe bald wieder auf (Sport)Hallen zurückgreifen?

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    Notbetten stehen in einer Frankfurter Sporthalle für ukrainische Kriegsflüchtlinge bereit.
    Notbetten stehen in einer Frankfurter Sporthalle für ukrainische Kriegsflüchtlinge bereit. Foto: Arne Dedert/dpa

    Karlsruhes oberste Priorität in der Flüchtlingssituation des Ukrainekrieges bestehe von Anfang an darin, Massenunterbringungen wie Sporthallen tunlichst zu vermeiden.

    So drückte es auch Migrationsbürgermeister Martin Lenz während der ersten Solidaritätsbekundungen mit den flüchtenden Ukrainern aus. Man strebe sogar das genaue Gegenteil an: Den Heimatvertriebenen soll langfristiger und menschenwürdiger Wohnraum zugeteilt werden.

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    Foto: Thomas Riedel

    Doch genau das wird in vielen Regionen nun zum Problem - besonders deshalb, da immer mehr Menschen, die aus dem Kriegsgebiet fliehen, in Baden-Württemberg Sicherheit suchen.

    Erst kürzlich merkte Ministerpräsident Winfried Kretschmann an, dass mittlerweile mehr Flüchtlinge angekommen seien als 2015, was Massenunterkünfte teilweise zum unvermeidlichen Übel werden ließe. Wie verträgt sich diese Situation also mit dem Versprechen der Fächerstadt?

    "Es gab bisher keine Massenunterkünfte"

    Bisher sogar recht gut, wie ein Sprecher der Stadt Karlsruhe bestätigt. "Derzeit sind rund 3.400 ukrainische Geflüchtete in Karlsruhe untergekommen", sagt er Das sind 2.400 mehr als noch im März. "Trotzdem wurden bisher keine Sport- oder anderen Hallen für eine Massenunterbringung herangezogen. Dies ist auch für die Zukunft nicht geplant."

    Ähnliches gelte für die Aufnahmestelle in der Messe Karlsruhe, die bis April vom Regierungspräsidium betrieben wurde. Wie eine Sprecherin gegenüber der Redaktion mitteilt, soll die Messe, trotz steigender Flüchtlingszahlen, nicht erneut als solche zum Einsatz kommen.

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    Foto: Thomas Riedel

    Natürlich bedeute das nicht, dass man sich keine Optionen offen halte, sollten die Schutzsuchenden in Karlsruhe die Wohnraumkapazitäten wirklich übersteigen. "Als große Unterkunft steht dankenswerterweise das derzeit leer stehende markgräfliche Palais am Rondellplatz als Back-up zur Verfügung. Eine Nutzung des Palais ist für den überschaubaren Zukunftszeitraum nicht vorgesehen", erklärt die Stadt.

    Es wird langfristiger Wohnraum für die Ukrainer gesucht

    Heißt das also, dass von den neu ankommenden Ukrainern niemand mehr mit einer dicht bewohnten Unterkunft auf Zeit vorliebnehmen muss? Ganz so ist es dann wohl doch nicht: "Im Rathaus West sind derzeit 118 Geflüchtete vorläufig untergebracht. Allerdings nur bis zur Vermittlung in einer dauerhaften Unterkunft", fährt die Stadt fort. 

    Und dort scheinen sich innerhalb des bürokratischen Apparats schon erste Erfolge einzustellen. Denn: Über die Wohnraumvermittlung konnten in 87 Wohnungen bereits 207 Personen langfristig untergebracht werden. 

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