Die erste große Entscheidung gab es bereits 2010: Das 300-jährige Bestehen soll mit einem 15-wöchigen Festival im Schlossgarten gefeiert werden. "Der Festivalsommer muss mit einem Knaller starten und muss auch mit einem Knaller enden", hieß es damals vom amtierenden Oberbürgermeister Heinz Fenrich.
Ein Blick auf die Planungen zeigt: Karlsruhe ist auf dem besten Weg, dieses Ziel zu erreichen. Die Planungen für den "Knaller" am Anfang gehen derzeit in die heiße Phase. Aktuell sei man dabei, das Konzept potentiellen Projektpartnern, Kulturschaffenden und Institutionen vorzustellen, so Thomas Brunk von der Berliner Agentur Dreinull Mediatainment. Zusammen mit battleROYAL ist die Agentur für die Eröffnungsshow am 20. Juni verantwortlich.
Drei Tage Eröffnungsshow mit Prolog und Epilog
Rund 1,2 Millionen lässt sich die Stadt die Eröffnungsshow kosten: Allzuviele Details wollen die Gewinner der europaweiten Ausschreibung aber noch nicht verraten. Fest steht, die Feier wird sich über mehrere Tage erstrecken und aus drei Teilen bestehen: Im "Prolog" sollen bereits drei Tage vor der Hauptveranstaltung Karlsruher Bürgergeschichten auf kleinen Bühnen stattfinden. Dabei soll beispielsweise Künstlern und Forschern ein Forum zur Darstellung geboten werden.
"Von Karlsruhern für Karlsruher", unter diesem Motto könnte die Eröffnungsshow stehen: Man wolle keine Künstler von außen für die Show einkaufen, heißt es von Brunk, also kein Bruce Springsteen oder Rolling Stones. Große Bilder wird es geben, nichts Kleinteiliges. Schließlich rechnet Brunk mit rund 40.000 Gästen zur Eröffnung, aus diesem Grund müssen die Bilder wahrnehmbar sein. Thematisch sollen bei der Hauptveranstaltung die Themen Recht, Kunst und Kultur, Lebensqualität, Wissenschaft und Forschung kontrovers aufgearbeitet werden. Der Epilog leitet um zwölf Uhr dann zur Eröffnung der Medienausstellung Globale 2015 über.
Ideenwettbewerb: "Right-Aid-Concert wird es geben"

Gut voran geht aus auch bei den beiden Bürgerbeteiligungsprojekten. "25 Stadtteile haben über ihre Projekte entschieden", sagt Norbert Käthler, Geschäftsführer der Stadtmarketing Karlsruhe GmbH, "die Umsetzung der Projekte wird im nächsten Monat starten." Insgesamt ließ die Stadt 600.000 Euro für die Projekte springen, zwei Euro pro Einwohner. Konkrete Veranstaltungsprojekte brachte der Ideenwettbewerb "15 Ideen für KA 2015" hervor: Aus 389 von Karlsruher Bürgern eingereichten Ideen wurden ein Jahr darauf 15 Sieger gekürt.
Die aktuelle Umsetzung der Projekte läuft "sehr gut", so Käthler. Von den 15 Projekten befinden sich noch sechs in der Vorbereitungs- und Prüfungsphase. "Wir versuchen, alle Projekte umzusetzen", sagt der Stadtmarketingchef, jedoch müsse das Budget für die Realisierung vertretbar sein. Insgesamt stehen dem Stadtmarketing für die Jubiläumsfeier 15 Millionen Euro zur Verfügung, elf gab es von der Stadt, zwei habe man bereits schon wieder eingeworben.
In den Planung weit fortgeschritten seien der "Garten der Religionen" und "My Bloxx - Film dein Viertel", ebenso wie die Sonnenuhr vor dem Schloss, das "Orgelspektakel" im ZKM, die Riesencollage "110.000 Tage Karlsruhe", die Expeditionstour durch Karlsruhes wilden Süden und das Videoprojekt "Karlsruhe erwacht". Ob beim "Fächer-Ballett" einen Tag lang einen Blick über die Fächerstadt aus an Baukränen befestigten Gondeln geworfen werden kann, steht hingegen noch nicht fest. Dass die Stadt an einem Abend durch Beamerprojektionen an Gebäudewänden, Plätzen und Baumkronen leuchten wird, wiederum schon. Auch das Kronjuwel des Ideenwettbewerbs liegt in den letzten Vorbereitungszügen: "Es wird ein Right-Aid-Concert geben", sagt Stadtmarketingchef Käthler. Man sei gerade dabei, das an die "Band Aid Projekte" der 80er Jahre angelehnte Konzept zu verfeinern.
Bis zu einer endgültigen Entscheidung über die Umsetzung einiger Projekte will sich das Stadtmarketing bis zum Sommer Zeit lassen. Details zur Eröffnungsshow soll es hingegen bereits im April geben.
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