Was für ein Chaos! Seit einer Woche ist die Durlacher Allee dicht. Der gesamte Bahnverkehr östlich der Tullastraße wurde eingestellt, viele Pendler müssen auf den Schienenersatzverkehr (SEV) umschwenken. Vor allem am ersten Tag lief noch nicht alles rund.
"Die Motorengeräusche machen uns nervös"
Mehrere ka-news-Leser berichten von Problemen bei der Fahrt mit den Ersatzbussen. ka-news-User sky789 dazu: "Eine Bahn wird ersetzt durch einen Bus. Wenn dann eben in der Rush Hour eine voll besetzte Bahn mit 200 Menschen durch einen Bus mit 50 oder 70 Plätzen ersetzt wird, klappt das eben nicht. Wenn dann noch von anderen Linien die Menschen in diese SEVs sollen, klappt's eben zweimal nicht".
Ebenfalls genervt ist ka-Reporterin Loung: "Bei uns im Gageneck fahren wegen den Arbeiten zwischen dem Durlacher Bahnhof und Jöhlingen im 20-Minuten-Takt drei Busse nacheinander in die Straße, um zu wenden", erzählt sie, "die Straße ist eng und steil, deswegen müssen die Busfahrer Gas geben. Der Staub, der Gestank von Benzin und Motorengeräusche machen uns nervös". Und welche Bilanz ziehen die VBK nach einer Woche Sperrung?
"Im Großen und Ganzen funktioniert der SEV"
"Nach der ersten Woche können wir die Bilanz ziehen, dass es im Großen und Ganzen funktioniert", teilt eine Sprecherin des Unternehmens auf Anfrage von ka-news mit. Bein den VBK habe man den Eindruck, dass viele Fahrgäste bereits im Vorfeld gut informiert gewesen seien. Fahrgastinformationen auf den Anzeigetafeln und Infopersonal, das von sechs bis ein Uhr nach im Einsatz sei, hätten zusätzliche Hilfestellung gegeben.
Inzwischen scheine es, als hätten sich die meisten Pendler an die Umstellung gewöhnt. "Der Informationsbedarf lässt langsam nach", so die Sprecherin weiter, "die meisten Kunden, die regelmäßig fahren, haben sich auf die Sperrung eingestellt und wissen jetzt, welchen SEV-Bus sie statt ihrer Bahn nutzen können".
Busunternehmen verursachte Probleme
Dass vor allem zu Beginn nicht alles glatt lief, weiß man auch bei den VBK. "Leider gibt es bei einer solch einschneidenden großen Sperrung auch Anlaufschwierigkeiten", erklärt die Sprecherin. Beschwerden und Anregungen gab es vor allem bezüglich der Ersatzbusse. "Eines unserer Auftragsunternehmen, das für die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) aber vor allem für die Albtal Vekehrsgesellschaft (AVG) SEV-Busverkehr fährt, hatte anfangs Schwierigkeiten, die umfänglichen Leistungen zu erbringen", räumt sie ein.
Die Firma hätte teilweise Fahrpersonal eingesetzt, das nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfüge. Dadurch hätten manche Fahrer Schwierigkeiten bei der Verständigung mit Fahrgästen gehabt und hätten nur schwer Auskunft geben können. Zudem waren laut VBK und AVG "die Kenntnisse der Linienführung" nicht immer vorhanden.
Das Unternehmen habe anfangs versucht, die erstellten Umlaufpläne der AVG selbst zu optimieren und Umläufe geplant, die bei der derzeitigen Verkehrssituation nicht zu realisieren wären. "Das Problem wurde direkt angegangen, das Unternehmen hat nachgebessert und seit Montagnachmittag läuft der Verkehr nun auf allen zehn SEV-Linien der VBK und AVG recht stabil", versichert die KVV-Sprecherin.
Hier alle Änderungen im Überblick:
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