1. Tausch-Kühlschränke
Seit 2012 gibt es die Initiative "foodsharing.de". Ihr Ziel: Lebensmittel vor der Verschwendung zu retten. Auch in Karlsruhe ist die Organisation aktiv.
Hier kann man entweder über die Website einen Korb voller Lebensmittel erwerben oder zu einem von zehn öffentlichen Kühlschränken - sogenannte "Fair-Teiler" - gehen. In diese kann jedermann überschüssige Nahrungsmittel legen - und sich natürlich auch welche herausnehmen.
Die zehn "Fair-Teiler" stehen:
- in Eggenstein in der Bachstraße
- am evangelischen Kindergarten Villa Regenbogen
- beim Zirkus Maccaroni, am Falkenweg/Ecke Nürnberger Straße
- beim HaDiKo Studentwohnheim, am Jugendfreizeit- und Bildungswerk
- am Jubez
- am Jugend- und Gemeinschaftszentrum Weiße Rose Oberreut,
- beim NCO-Club
- beim Studentenzentrum Z10
2. Per App günstig übrig gebliebene Leckereien abstauben
Mit
Apps wie "too good to go" kann man Essen, das beispielsweise in Restaurants, Bäckereien oder Supermärkten übrig geblieben ist, erwerben. Man kauft über die App sogenannte Wundertüten ein, die man zu bestimmten Zeiten in teilnehmen Geschäften abholt.Was drin ist, erfährt man also erst nach dem Kauf. Der Vorteil: der günstige Preis. So kostet eine volle Tüte Brötchen und Gebäck oft nicht mehr als drei Euro.
Im Appstore (iOS): https://apps.apple.com/de/app/too-good-to-go/id1060683933
Im Playstore (Android): https://play.google.com/store/apps/details?id=com.app.tgtg&hl=de
3. Krummes Gemüse schmeckt auch
Über Webseiten wie "etepetete" kann man sich Boxen kaufen, die Gemüse oder Obst enthalten, was es nicht in den Supermarkt geschafft hat. Die Lebensmittel sind laut Aussagen der Webseite noch lecker und gesund, sehen aber unter Umständen nicht oder nicht mehr so hübsch aus.
So finden sich in solch einer Box auch mal Karotten mit zwei Trieben oder krumme Gurken. Man kann zwischen Obst und Gemüse, aber auch gemischten Boxen in unterschiedlichen Größen wählen.
4. Eine Kuh mit mehreren Menschen teilen
Sogenanntes "Crowdbutchering" ist eine alternative Form des Fleischkaufs. Hier kann man über eine Webseite eine Kuh, ein Rind oder ein Schwein aussuchen und das gewünschte Stück Fleisch erwerben.
Das Besondere: Erst wenn das komplette Tier, zum Beispiel von anderen Kunden, erworben wurde, wird es geschlachtet. So verhindert man, dass gutes Fleisch weggeworfen wird. Nach Angaben der Webseite wird das Fleisch nach der Schlachtung zum Kunden nach Hause transportiert.
https://www.kaufeinschwein.de/
5. Auf den Wochenmarkt gehen
Wer kleine Mengen Gemüse und Obst kaufen möchte, die es in Supermärkten häufig nur in großen Kilosäcken gibt, kann sich einen Markt in seiner Umgebung suchen und dort einkaufen.
Hier gibt es vor allem regionale Produkte direkt vom Hof oder Acker. So können lange Transportwege vermieden werden. Die Auswahl fällt dadurch allerdings auch schon mal kleiner aus. Besonders in kalten Jahreszeiten kann der Markt nicht allen Wünschen gerecht werden.
In Karlsruhe gibt es momentan acht Wochenmärkte: Am Gutenbergplatz, am Stephansplatz, am Werderplatz, in Durlach, der Nordweststadt, am Kronenplatz, in der Waldstadt und auf dem Neureuter Platz.
6. Kleine Mengen unverpackt kaufen
Wer alleine isst, keine großen Mengen an Lebensmitteln braucht oder auf Plastik verzichten möchte, kann in "Unverpackt"-Läden einkaufen. In Karlsruhe und der näheren Umgebung finden sich bisher zwei der Geschäfte: Eines am Karlsruher Hauptbahnhof und eines in Ettlingen. Hier kann man seine eigenen Behälter mitbringen, diese wiegen und anschließend befüllen.
Der Vorteil: Am Ende hat man genau die Mengen, die man auch wirklich benötigt - gerade bei seltener gebrauchten Lebensmitteln ein Pluspunkt.
Einziger Nachteil: "Unverpackt"-Läden haben meist keine oder nur wenig frische Ware, das Angebot ist somit nicht so groß wie in einem Supermarkt.
7. Dinge von gestern kaufen
In der Bäckerei "Gutes von gestern zum halben Preis" in der Nähe der Haltestelle Werderplatz kann man Produkte vom Vortag zu einem günstigeren Preis kaufen. Die Produkte werden gründlich begutachtet und anschließend nochmals verkauft.
Hier spart man nicht nur Geld, sondern gibt den Lebensmitteln auch noch eine zweite Chance. Ein Tipp: Auch andere Bäckereien bieten oftmals in einem Körbchen übrig gebliebene Backwaren von gestern an.
8. Der gute alte Einkaufszettel
Wer dazu neigt, gerne impulsive Einkäufe zu tätigen, kann sich einfach einen Einkaufszettel schreiben. Das heißt: Vor dem Gang in den Supermarkt werden die Vorräte inspiziert und alles aufgeschrieben, was man braucht - das verhindert unüberlegte Käufe von Produkten, die man eigentlich gar nicht benötigt. Ein Tipp: Mengen notieren! So kann man später im Laden vergleichen, welche Angebote am besten passen.
9. Mindestens haltbar bis...?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gibt an, bis wann der Hersteller garantieren kann, dass ungeöffnete Produkt bei richtiger Lagerung bestimmte Eigenschaften wie Geruch, Geschmack und Nährwerte behält. Bestimmte Lebensmittel brauchen kein MHD. Dazu gehören frisches Obst und Gemüse, Wein, Getränkte mit einem Alkoholgehalt von zehn oder mehr Volumenprozent, Kaugummi, Zucker, Speisesalz und Essig.

Das MHD gibt nicht an, ab wann ein Produkt schlecht ist, sondern nur, wie lang der Hersteller für ein tadelloses Produkt garantiert. Viel Hersteller setzen das MHD auch früher als nötig an, um auf Nummer sicher zu gehen, schreibt die Verbraucherzentrale auf ihrer Webseite.

Bevor man Lebensmittel mit abgelaufenem MHD wegwirft, sollte man seine Sinne einsetzen, Lebensmittel die noch gut riechen, aussehen und schmecken sind in der Regel noch gut und können ohne Bedenken verzehrt werden. Achtung, wenn die Verpackung schon geöffnet ist: Dann zählt das MHD nicht mehr.
Checkliste der Verbraucherzentrale "So erkennen Sie, ob Lebensmittel noch gut sind": https://www.vzhh.de/media/1802
10. Essen richtig lagern
Werden Lebensmittel richtig gelagert, sind sie oft länger haltbar, wodurch Lebensmittelverschwendung verhindert wird. Außerdem hilft eine richtige Lagerung unabhängig von Saison und Zeit zu leben. Jedes Lebensmittel hat unterschiedliche Anforderung an den Lagerort, schreibt das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) auf seiner Webseite.
Im Kühlschrank: Frische Lebensmittel und solche die kurzfristig gelagert werden. Auch gekochtes Essen und Milchprodukte sollten hier aufbewahrt werden.

Im Gefrierschrank: Lebensmittel langfristig aufbewahren. Für langfristige Aufbewahrung von Lebensmittel, aber Achtung: Auch eingefroren sind Lebensmittel nicht ewig haltbar. Bevor man Essen einfriert sollte man auf folgendes achten:
- Lebensmittel möglichst luftdicht verpacken.
- Kleine Portionen einfrieren.
- Obst und Gemüse vor dem Einfrieren waschen und schneiden. Das erleichtert die Verwertung im nachhinein.
Speisekammer: Lebensmittel mit langem Haltbarkeitsdatum. Hierzu zählen zum Beispiel, Mehl, Zucker, Konserven, Reis und Nudeln.
BzfE-Broschüre Lebensmittel richtig lagern: https://www.bzfe.de/inhalt/lebensmittel-richtig-lagern-645.html
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