Seit 2013 gibt es Foodsharing in Karlsruhe und jeder kann sich online anmelden und zum so genannten Foodsharer oder Foodsaver werden. Eine davon ist Gaby Maszewski. Sie ist seit Oktober 2018 Mitglied und mittlerweile sogar Botschafterin für Karlsruhe. Ihr Ziel: "Ich möchte den südlichen Landkreis Karlsruhe mehr fördern", sagt sie im Gespräch mit ka-news.

Gaby Maszewski ist über eine Freundin zu Foodsharing gekommen: "Sie ist schon länger dabei und konnte mich direkt begeistern." Etwa 3.000 Foodsharer gibt es schon in der Fächerstadt - Tendenz steigend. Immer mehr Studenten fühlen sich von dem Konzept angesprochen. Über die Gründe kann sie nur spekulieren: "Das Bewusstsein der jungen Leute für zukunftsrelevante Themen wächst", vermutet sie.
Das Wegwerfen von Essen kommt vermehrt ins Bewusstsein aller, vor allem der jungen Menschen. "Diese Generation wird durch beispielsweise durch Aktivitäten wie 'Fridays For Future' stark sensibilisiert für alle Themen der Nachhaltigkeit", so Maszewski weiter. "Durch die große Präsenz in der Öffentlichkeit dieser Bewegungen wächst meiner Meinung nach aber auch in allen Menschen das Bewusstsein, dass wir so einfach nicht weiter machen können."

Finanzen spielen bei aktiven Foodsavern nur bedingt eine Rolle. "Es kostet Zeit und Energie, aktiv Lebensmittel zu retten. Sicher profitiert man in gewissem Maße - aber es ist nicht möglich, sich ausschließlich von Foodsharing zu ernähren."
Fair-Teiler sind Regale oder Kühlschränke
Wer Foodsharer werden möchte und so aktiv gegen die Verschwendung von Lebensmitteln beitragen will, kann sich online anmelden. Einen Mitgliedsausweis erhält, wer das Foodsaver-Quiz löst. Ab jetzt kann man Lebensmittel anbieten und sich am Befüllen oder Abholen der Fair-Teiler beteiligen.

Die so genannten Fair-Teiler sind Regale oder Kühlschränke, zu denen Mitglieder Lebensmittel bringen und von dort gratis mitnehmen können. In Karlsruhe stehen diese beispielsweise im Studentenwohnheim Hadiko in der Oststadt, in Dammerstock, oder beim NCO-Club in der Nordstadt. Um sich seine Lebensmittel dort abholen zu können, muss man sich als Foodsharing-Mitglied ausweisen.
Dank Foodsharing verändert sich das Einkaufverhalten
Seit Gaby Maszewski bei Foodsharing aktiv ist, hat sich auch in ihrem Alltag einiges geändert. "Ich gehe bewusster einkaufen! Andere Mengen, mit mehr Nachdenken und auch umweltbewusster", erklärt sie gegenüber ka-news. "Soweit möglich, nehme auch Lebensmittel mit, deren Mindesthaltbarkeitsdatum bald 'abgelaufen' ist, vor allem wenn ich weiß, dass diese bei uns auch schnell gegessen werden. Früher hab ich immer nach hinten ins Regal gegriffen und das rausgefischt, was am längsten haltbar war."

Für die Zukunft wünscht sich Gaby Maszewski, den Foodsharing-Gedanken weiter verbreiten zu können. "Ich hoffe, dass viele Betriebe mit uns kooperieren, dass wir an Bekanntheit gewinnen und dass sich nach einer gewissen Zeit die Abholmengen reduzieren, was zeigen würde, dass unsere Kooperationen auch in den Betrieben etwas bewirken. Ich wünsche mir, im Zuge meiner Arbeit für Foodsharing, noch viel mehr tolle Menschen kennen zu lernen, die vielleicht wie meine Botschafter-Kolleginnen und ich gerne auch ein wenig mehr machen möchten, als Lebensmittel retten!"
Neben dem kostenlosen Foodsharing gibt es auch die App von "Too Good To Go". Prinzip der App ist, dass Supermärkte, die Lebensmittel übrig haben, diese Reste zur Verfügung stellen - und die werden dann für kleines Geld verkauft. Auch Initiativen wie die Tafel setzen sich Tag für Tag gegen Lebensmittelverschwendung ein. "Konkurrenten sind wir keine, denn wir verfolgen ja alle das gleiche Ziel", erklärt Gaby Maszewski im Gespräch mit ka-news.
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