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Karlsruhe: Radlerstadt Karlsruhe: "Wollen das Bayern München des Radverkehrs werden"

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Radlerstadt Karlsruhe: "Wollen das Bayern München des Radverkehrs werden"

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Daniel Bockwoldt

    2005 entstand das 20-Punkte-Programm zur Förderung des Radverkehrs in Karlsruhe. Ausgangspunkt des Programms war das Ergebnis des ADAC-Tests "Radfahren in Städten" im Jahr 2004. Hier landete Karlsruhe auf Platz 18 von 22 - ein vernichtendes Urteil für das Fahrradklima in der Fächerstadt. Karlsruhe sah sich nach dem ADAC-Test gezwungen, die Situation für Radfahrer zu verbessern.

    In einem 20-Punkte-Programm wurden Maßnahmen und Ziele erarbeitet, wie man die Fächerstadt fahrradfreundlicher machen könnte. Unter anderem wurde festgelegt, dass Karlsruhe Fahrradgroßstadt Nummer eins in Süddeutschland werden sollte. Außerdem sollten die Unfälle mit Radfahrern bis zum Jahr 2012 um 15 Prozent, die Zahl der schwerverunglückten Radfahrer um mindestens 25 Prozent sinken. Zur verbesserten Mobilität sollte des Weiteren ein Radroutennetz über das gesamte Stadtgebiet gelegt und mit Radverkehrsanlagen an Hauptverkehrsstraßen nachgerüstet werden.

    Das hat Karlsruhe bisher für Radfahrer getan

    Zu seinem zehnjährigen Bestehen fand das Radlerforum, bestehend aus Vertretern der im Gemein­de­rat vertre­te­nen Parteien, Mitglie­dern der Inter­es­sen­ver­bände des Radver­kehrs und Mitar­bei­tern der Verwaltung, am Dienstag im Haus Holms in Karlsruhe erneut zusammen. Wie fällt das Fazit zehn Jahre nach Beschluss des 20-Punkte-Programms aus?

    Unter anderem, wie Helga Riedel, Pressesprecherin der Stadt Karlsruhe auf Nachfrage von ka-news erklärt, sei der Radverkehr bei Umbau-, Sanierungs- und Neubaumaßnahmen berücksichtigt worden. Außerdem wurde seit 2010 wegweisende Beschilderung für den Radverkehr fertiggestellt, die den Verkehrsfluss weiter entlasten soll. Im Vergleich zum Jahr 2009 haben untersuchte Routen durch bauliche Maßnahmen 2014 besser abgeschnitten. Zudem wurden für den Radverkehr in den letzten Jahren einige Einbahnstraßen in Gegenrichtung geöffnet, so Riedel. Die Folgen für Karlsruhe: Seit 2012 ist bereits jeder vierte Verkehrsteilnehmer Radfahrer. Das belegt eine Studie, die die Stadt in Auftrag gegeben hatte Die Radunfälle bis 2010 um 15 Prozent zu senken gelang nicht. Diese sind nach Angaben von Anke Karmann-Woessner, Amtsleiterin des Stadtplanungsamtes, jedoch auch nicht weiter gestiegen. Am Beispiel der Rüppurer-Straße habe man attraktive Stadtrouten etablieren können. 2011 habe Karlsruhe zudem den Titel "Fahrradfreundlichste Stadt" erhalten. Nun darf sich Karlsruhe seit dem erneuten Test im Jahr 2014 bundesweit über den zweiten Platz freuen, so die Stadtplanungsamt-Chefin.

    Was noch getan werden muss

    Karmann-Woessner räumt beim Pressetermin am Dienstag allerdings auch ein, dass es an manchen Stellen noch Nachholbedarf gibt. "Es ist noch Luft nach oben", so Karmann-Woessner. So konnte das angestrebte Ziel, die Radunfälle bis 2010 um 15, Schwerverletzte um 25 Prozent zu senken, nicht erreicht werden. Positiv sei allerdings dass trotz steigendem Radverkehrsanteil die Unfälle nicht weiter angestiegen seien.

    Ein weiteres Ziel der Stadt ist es, künftig elf Fahrradstraßen in Karlsruhe auszuweisen. Bislang ist nur eine dieser elf Fahrradstraßen in Betrieb. Die Bahnhofstraße ist die erste von elf Fahrradstraßen, die in Karlsruhe "installiert" werden sollen. Ende Oktober wurde die Bahnhofsstraße offiziell als solche eingeweiht.

    Bis zum Frühjahr 2016 sollen so die Sophienstraße (zwischen Leopold- und Karlstraße), die Hirschstraße (zwischen Sophien- und Kriegsstraße), die Gartenstraße (zwischen Karl- und Mathystraße), die nördliche Hildapromenade, die Knielinger Allee (westlich des Adenauerringes), die Hagsfelder Allee (Verlängerung der bestehenden Fahrradstraße bis zum Klosterweg), sowie die Gutsch-, Seminar-, Bismarck- und Hofstraße folgen.

    Weiterhin bestehe Bedarf an überdachten Fahrradabstellanlagen. "Insbesondere in der Innenstadt ist die Ausweitung des Fahrradparkens aufgrund der Baustellensituation schwierig", meint die Stadtsprecherin. Bis 2020 will Karlsruhe weitere Verbesserungen im Radverkehr durchsetzen. "Wir wollen das Bayern München des Radverkehrs werden", stellt Ullrich Eidenmüller, ehemaliger Baubürgermeister der Stadt Karlsruhe, klar.

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