
Bereits vier Stunden zuvor soll am gleichen Ort eine Mahnwache von Gegendemonstranten beginnen. Die Polizei will erneut Teile der Innenstadt abriegeln und mit mehreren Hundertschaften beide Seiten voneinander getrennt halten.
Die erste Pegida-Demonstration in Karlsruhe fand am 24. Februar statt. Neben Villingen-Schwenningen ist die badische Stadt die einzige in Baden-Württemberg, in der sich die im Herbst 2014 in Dresden begonnene Bewegung etablieren konnte.
Aktualisierung, Dienstag - 17.40 Uhr:
ka-news ist live vor Ort. Bis vor wenigen Minuten hielten Pegida-Gegendemonstranten eine Mahnwache ab. Derer schlossen sich rund 60 Personen an. Die Teilnehmer haben den Stephanplatz im Anschluss friedlich geräumt. Ein Sprecher der Grünen Jugend hat darüber hinaus ein Stadtfest gegen Pegida angekündigt. Es soll am 12. Mai unter dem Motto "Bunte Plätze gegen rechte Hetze" stattfinden, so heißt es weiter. Seit etwa 17.10 Uhr läuft nun eine Kundgebung von der gleichen Seite. Die Polizei schätzt die Teilnehmerzahl auf etwa 100. Einzelne Pegida-Anhänger haben sich bereits versammelt - unter ihnen der Redner Frank Längle.
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Aktualisierung, Dienstag - 21.30 Uhr:
Vorläufig zieht die Karlsruher Polizei ein positives Fazit zum siebten "Spaziergang" der Pegida-Anhänger in Karlsruhe. Wie ein Sprecher im Gespräch mit ka-news bestätigt, verliefen sowohl die Pegida- als auch die Gegenkundgebung weitestgehend friedlich.
"Pegida muss bis zum Stadtgeburtstag weg"
Auf Seiten der Gegendemonstranten hatten sich nach Angaben der Polizei insgesamt etwa 350 Pegida-Gegner eingefunden - 250 davon hatten sich bei der Gegenkundgebung um 17 Uhr auf dem Stephanplatz versammelt, 100 weitere hatten sich in der Sophienstraße postiert. Bei der Gegenkundgebung der Pegida-Gegner auf dem Stephanplatz waren unter anderem Mitglieder der Grünen Jugend, der Antifaschistischen Aktion, des Jugendwerkes AWO und der DIDF-Jugend anwesend.
Man werde auch weiterhin die "ausländerfeindliche Hetze von Pegida erwidern", erklärte Aljoscha Löffler von der Grünen Jugend. "Wir werden rechte Märsche, egal wie groß sie sind, nicht ignorieren." Ähnliche Worte fand auch Jan Linders, Schauspieldirektor des Badischen Staatstheaters. "Was Kargida von sich gibt, ist Karlsruhes und Deutschlands unwürdig", verkündete er. Kargida habe in der Fächerstadt nichts zu suchen und müsse bis zum Stadtgeburtstag weg.
Polizei trennt Demonstranten mit Pfefferspray
Während die Gegenkundgebung der Pegida-Gegner in vollem Gange war, versammelten sich bereits um 17.45 Uhr erste Pegida-Demonstranten auf dem Stephanplatz. Den 250 Gegendemonstranten standen zum Kundgebungsbeginn rund 100 Pegida-Anhänger gegenüber. Als Gastredner waren unter anderem Frank Lämmle und Heidi Mund geladen.
Gegen 19 Uhr setzten sich die Pegida-Anhänger in Bewegung. Den rund 100 Pegida-Demonstranten schlossen sich nach Schätzungen der Polizei bei "Spaziergang" weitere 50 Personen an. Zeitgleich kam es offenbar zu einem Einsatz von Pfefferspray auf Höhe des Karlstors. Nach ersten Informationen waren hier zuvor 25 Pegida-Demonstranten auf Gegendemonstranten gestoßen - die Polizeibeamten verhinderten nach eigenen Angaben eine Konfrontation der beiden Gruppen durch den Einsatz von Pfefferspray.
Während die Gruppe durch die Karlsruher City zog, rief sie immer den bekannten Pegida-Slogan "Wir sind das Volk", sowie "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen" und "Unsere Fahne, unser Land, maximaler Widerstand". Organisator Thomas Rettig hatte die Teilnehmer zuvor gebeten, Beleidigungen und das Skandieren von NPD-Slogans zu unterlassen. Gegen 21.30 Uhr wurden die Versammlung und die Kundgebung offiziell beendet.
Aktualisierung - Dienstag, 22.30 Uhr:
Wie die Karlsruher Polizei via Twitter bekanntgibt, wurde eine spontan durchgeführte Demo mit rund 200 Teilnehmern am Werderplatz ebenfalls beendet.
Aktualisierung - Dienstag 22.40 Uhr:
In einer Pressemitteilung ziehen die Karlsruher Beamten ein abschließendes Fazit zur siebten Pegida-Demo in der Fächerstadt. Mit rund 100 Teilnehmern startete am Dienstagabend die Pegida-Kundgebung mit anschließendem Aufzug über die Amalienstraße, südliche Waldstraße, Sophienstraße, Hirschstraße, Amalienstraße und wieder zurück über die Leopold-, Sophien-, Hirsch- und Amalienstraße zum Stephanplatz.
"Wie angemeldet, hatten sich bereits gegen 14 Uhr etwa 20 Gegendemonstranten auf dem Stephanplatz versammelt, um gegen die anstehende Pegida-Versammlung zu protestieren", heißt es in der Presseerklärung. Diese Versammlung wuchs nach und nach auf bis zu 65 Gegendemonstranten an. Nach Ende dieser Veranstaltung und Aufforderung seitens der Polizei verließen die Demonstranten gegen 17.15 Uhr den Platz. Ab 18.30 Uhr war laut Polizei ein Zulauf der Pegida-Teilnehmer zu verzeichnen.
Im Vorfeld der gegen 19.10 Uhr beginnenden Kundgebung mussten in der Karlstraße und an der Ecke Amalien-/Karlstraße jeweils kurzzeitig Pfefferspray eingesetzt werden, als Gegendemonstranten die Konfrontation mit am Karlstor eintreffenden Teilnehmern der Pegida-Veranstaltung suchten. Gegen 20.00 Uhr wurde an der Postgalerie ein 20-Jähriger durch die Polizei vorläufig festgenommen. Der von Einsatzkräften wiedererkannte junge Mann steht im Verdacht, bei der Gegendemonstration am 14. April einen Polizeibeamten verletzt zu haben.
Kurz vor Ende der Pegida-Abschlusskundgebung wurde durch die Einsatzkräfte der Polizei an den Absperrungen am Stephanplatz Pfefferspray eingesetzt, als Gegendemonstranten versuchten, die Gitter zu übersteigen, teilt die Polizei weiter mit. Nach Ende der Abschlusskundgebung gegen 21.15 Uhr wurden die Teilnehmer mit einem Bus weggefahren.
Unterdessen verließen auch die bis zu 350 Gegendemonstranten den Bereich rund um den Stephanplatz. Rund 200 von ihnen formierten sich anschließend zu einem Spontanaufzug zum Werderplatz. Dort löste sich die Versammlung gegen 22.10 Uhr schließlich auf.
Aktualisierung - Mittwoch, 11.15 Uhr:
Im Nachgang der Pegida-Demonstration mit Gegenveranstaltungen kam es am späten Dienstabend in der Karlsruher Werderstraße zur Auseinandersetzung von sechs Männern. Das berichtet die Polizei. Ein Zeuge hatte der Polizei gegen 22.40 Uhr lautstarke Streitereien im Bereich der westlichen Werderstraße gemeldet. Drei dem rechten Lager zuzuordnende Männer im Alter von 34, 36 und 42 Jahren waren nach ersten Ermittlungen auf drei Linksmotivierte im Alter von 21, 24 und 31 Jahren getroffen.
Zunächst kam es wohl zu verbalen Auseinandersetzungen, in deren Verlauf die ältere Gruppe ihr Gegenüber mit Messern bedrohte. Die Bedrohungen waren offenbar durch den Einsatz von Pfeffersprays erwidert worden. Ferner habe der 36-Jährige den 31-jährigen Mann konkret mit einem Messer angegriffen. Allerdings konnte der Jüngere die Attacke anscheinend abwehren. Eine Streife des Polizeireviers Südweststadt traf im Zuge der Fahndungsmaßnahmen nach den beteiligten und inzwischen geflüchteten Personen den am Boden liegenden und offensichtlich durch Pfefferspray verletzten 42-jährigen Beteiligten in der Schützenstraße an.
Aufgrund von Augenverletzungen musste ein Rettungsteam den Mann zur weiteren Behandlung in eine Augenklinik bringen. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung gegen die sechs noch in derselben Nacht festgestellten Personen und ist derzeit mit der Klärung der einzelnen Tatbeteiligungen beschäftigt.
Aktualisierung- Mittwoch, 13.00 Uhr:
Am Tag nach der siebten Pegida-Kundgebung erhebt das "Offene Antifa Treffen Karlsruhe" (OAT) Vorwürfe gegen die Karlsruher Polizei. Den Einsatz von Pfefferspray durch die Beamten bezeichnet das OAT als "willkürlich". "Es kam es erneut zu willkürlichen und unverhältnismäßigen Übergriffen durch die Polizei, in deren Verlauf mindestens sieben Menschen durch Pfefferspray verletzt wurden", heißt es in der Pressemitteilung.
Den Vorwurf der Unverhältnismäßigkeit weist ein Sprecher der Karlsruher Polizei im Gespräch mit ka-news zurück. Er verweist auf die Darstellung des Geschehens in der von der Polizei veröffentlichen Pressemitteilung: Im Vorfeld der gegen 19.10 beginnenden Pegida-Kundgebung habe man in der Karlstraße und an der Ecke Amalien-/Karlsstraße kurzzeitig Pfefferspray einsetzen müssen, als Gegendemonstranten die Konfrontation mit Pegida-Anhängern suchten.
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