Das Thema Abstellen der E-Scooter hat bereits öfter für Diskussionsstoff - unter anderem auch im Gemeinderat der Stadt Karlsruhe gesorgt. Verbindliche Regeln für die Betreiber gibt es bereits, nun sollen Maßnahmen der Stadtverwaltung folgen.
E-Scooter-Parkplätze
Ein entscheidender Schritt soll die Bereitstellung von nötigen E-Scooter-Parkplätzen sein. "Die Verwaltung hatte zugesagt, im Rahmen der zur Verfügung stehenden Ressourcen zunächst anlassbezogen entsprechende Maßnahmen zu ergreifen", erklärt ein Sprecher der Stadt.

Ob sich bereits vorhandener Parkplätze bedient werde, sei allerdings noch ungewiss. Konkrete Pläne zur Umwidmung von Pkw-Stellplätzen habe die Stadtverwaltung derzeit nicht, erklärt die Stadt Karlsruhe.
Standorte finden ist schwer
Bei der Ermittlung etwaiger Standorte für die E-Scooter-Parkplätze sei die Verwaltung von einigen Faktoren abhängig: "Die Sicht auf den Verkehr darf durch parkende Fahrzeuge nicht beeinträchtigt werden, um damit die Sicherheit für zu Fuß Gehende beziehungsweise Radfahrende nicht zu gefährden."

Die Entfernung zu Fußgängerzonen oder anderen etwaigen Zielorten dürfe ebenfalls nicht zu groß sein. "E-Scooter-Fahrer sind sehr umwegempfindlich. Die bewirtschafteten Stellplätze im Anschluss an die Fußgängerzone liegen oft zu weit weg", meint die Stadt.

Ob Stellplätze dann ausschließlich für E-Scooter ausgewiesen werden oder Fahrradabstellanlagen installiert werden, werde bedarfsorientiert im Einzelfall geprüft, so die Stadt Karlsruhe. "Es ist davon auszugehen, dass vorrangig zunächst Fahrradabstellanlagen in Erwägung gezogen werden."
Rund um die Fußgängerzone
Zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen beabsichtige die Verwaltung im kommenden Jahr die grundsätzliche Wirkung von E-Scooter-Abstellplätzen in Karlsruhe weiter zu erproben, sagt die Stadt.

Geplant sei die Einrichtung von Flächen rund um die Fußgängerzone - zwischen Europaplatz und Kronenplatz. Außerdem würden Fahrradabstellanlagen ergänzt werden, so die Stadtverwaltung.
"Eine erste Begehung, um konkrete Standorte zu identifizieren, hat bereits stattgefunden", wie ein Sprecher der Stadt erklärt. Die Suche nach sinnvollen Flächen ergebe sich teils im Bereich von Stellplätzen und teils im Bereich von Gehwegen oder Platzflächen.
"Hybridparkplätze"
Auch wenn bisher keine Verwandlung von Pkw-Parkplätzen zu Roller-/Fahrradabstellplätzen geplant ist, so schließt die Stadt ein zukünftiges "Hybridsystem" nicht aus.

Dieses befürworten die Anbieter der E-Scooter im Stadtbereich Karlsruhe bereits im Oktober. "Für eine Umsetzung sind wir allerdings auf die Mithilfe der Stadtverwaltung angewiesen", erklärt Tier, ein Vermieter von E-Scootern, auf Anfrage der ka-news.de-Redaktion.
Nach Ansicht des Unternehmens sei so eine Umsetzung von Parkflächen an hoch frequentierten Verkehrsknotenpunkten und in Innenstadtgebieten mit erhöhtem Personenaufkommen möglich, so Tier.

Konkurrent Lime erklärte im Oktober: "Ein Hybrid-System aus stationslosem Parken in Außenbereichen und festen Abstellflächen in Innenstadtbereichen wäre aus unserer Sicht die am besten geeignete Maßnahme."
Stadt: Maßnahme sei sinnvoll
Aus Sicht der Verwaltung sei eine gemeinsame Nutzung von Abstellbereichen durch verschiedene Verkehrsteilnehmer vielversprechend - sei aber noch nicht intern diskutiert worden, sagt die Stadt Karlsruhe.

"Gerade in Bezug auf die konkurrierenden Nutzende von Rädern und E-Tretrollern, welche ausgewiesene Abstellbereiche benutzen, erscheint eine solche Kombination für die Akzeptanz sinnvoll", so die Stadtverwaltung.

Wie sich das Vorhaben am ehesten realisieren ließe, könne man momentan nicht beantworten, erklärt ein Pressesprecher der Stadt Karlsruhe. "Da diese Überlegungen seitens der Verwaltung derzeit nicht verfolgt werden, kann dazu keine Aussage getroffen werden."