Laut Innenministerium ist Günther Freisleben noch für wenige Monate an eine internationale Polizeimission im Kosovo gebunden, aber: "Das Landespolizeipräsidium wird beantragen, ihn schnellstmöglich für seine neue Aufgabe in Karlsruhe freizustellen."
Neben Karlsruhe erhielten die Polizeipräsidien Aalen, Konstanz, Ludwigsburg, Mannheim, Offenburg, Reutlingen und Tuttlingen sowie das Präsidiums Technik, Logistik, Service der Polizei neue Präsidenten.
Insgesamt ging es um die Besetzung von 23 Stellen - Ursache waren Fehler in der Besetzung der Führungsposten im Zuge der Polizeireform. Der Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Joachim Lautensack, hatte den Rechtsstreit ins Rollen gebracht. "Damit wird die Übergangsphase im Leitungsbereich der Landespolizei beendet, die durch das Urteil des Verwaltungsgerichts Karlsruhe im Februar 2014 bei einigen Dienststellen der Polizei entstanden war", so das Innenministerium in einer Pressemitteilung.
Vizepräsidenten stehen noch aus
Neun von 15 Chefposten in Baden-Württemberg galt es neu zu besetzen, sechs waren nicht von der Klage betroffen. Mit der Entscheidung des Ministerrats erfolgte heute die Einführung der neuen Führungskräfte in Amt und Würden. Sie haben mit sofortiger Wirkung die Leitung der Präsidien inne. Für die am 24. Februar öffentlich ausgeschriebenen Dienstposten wurden "nach dem Prinzip der Bestenauslese die geeignetsten Kandidaten ausgewählt", so das Innenministerium.
Weiterhin unbesetzt bleiben, bis auf die Ausnahme des Präsidiums in Mannheim, die Stellen der Vizepräsidenten - an der Zahl 14. Bis der neue Polizeichef in Karlsruhe sein Büro beziehen kann, übernimmt die Leitung des Präsidiums weiterhin der Dienstrangälteste, so Polizeisprecherin Gabi Evers gegenüber ka-news, in diesem Falle sei dies Leitender Polizeidirektor Roland Lay. Er leitet den Einsatz- und Führungsstab im Karlsruher Präsidium.
Übersicht über die neuen Polizeipräsidenten
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