"Die Organisation selbst wird leistungsfähiger werden." Die Ansprechbarkeit der Polizei und die Sicherheit der Bürger vor Ort werde durch die Reform nicht beeinflusst. Renter und sein Stellvertreter Roland Lay berichteten bei einem Pressegespräch über den aktuellen Stand bei der Umsetzung der Polizeireform. Insgesamt sind in der Organisation des neuen Polizeipräsidiums Karlsruhe noch vier Stellen unbesetzt: Die Leitung von Verwaltung und Verkehrspolizeidirektion sowie das Referat Recht und Datenschutz und das Referat Personal.
Das Ziel der Reform sei auch gewesen, mehr Polizisten auf die Straßen zu bekommen, so der zukünftige Polizeipräsident Renter. Doch: "Synergieeffekte kann man nicht beziffern." Aussagen über positive Auswirkungen der Reform ließen sich erst nach mehreren Monaten machen, dann sei die Wirkung der Investition Polizeirefom vor Ort bemerkbar. Durch das Verschmelzen der Polizeidirektionen zu einem Regionalpräsidium mit Führungs- und Lagezentrum, sei eine Zentrale geschaffen worden "die mit- und vorausdenkt". Auf diese Weise soll den Kollegen auf den Revieren zukünftig mehr Zeit, für beispielsweise Streifgänge, zur Verfügung stehen, so Renter.
Renter: Mitarbeiter des neuen Präsidiums sind mit ihren Stellen zufrieden
Es galt die Mitarbeiter der vier Landespolizeidirektionen Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg und Tübingen mit 37 Polizeipräsidien und -direktionen auf die zukünftigen zwölf regional zuständigen Polizeipräsidien zu verteilen. Insgesamt handelte es sich dabei um 24.200 Beamte und 5.000 weitere Mitarbeiter. In Karlsruhe wird das landesweit größte Präsidium mit knapp 3.000 Mitarbeitern entstehen, das neben dem Stadt-und Landkreis Karlsruhe auch für Pforzheim, den Enzkreis und den Stadt- und Landkreis Calw zuständig sein soll.
Die Mitarbeiter seien unter anderem in einem Interessenbegründungsverfahren nach ihren Versetzungwünschen gefragt und an ihre neuen Stellen nach Aufgabenbereich sowie sozialen Gesichtspunkten versetzt worden, so Projektleiter Renter. "Die Wünsche konnten weitesgehend erfüllt werden." Nach seiner Einschätzung sind alle Mitarbeiter mit ihren neuen Stellen zufrieden, lediglich mit drei Personen befände man sich noch in einem Abstimmungsverfahren.
Unter der Leitung von Polizeipräsident Reinhard Renter werden ab 1. Januar folgende Stellen stehen:
- Stabstellen Öffentlichkeitsarbeit: Kriminaloberrätin Gabi Evers
- Stabstelle Qualitätsmanagement:: Polizeihauptkommissar Klaus Heidemann
- Stabstelle Controlling: Polizeihauptkommissar Jochen Anschütz
- Verwaltung: Noch nicht bekannt
- Führungs- und Einsatzsstab: leitung Polizeidirektor Roland Lay
- Referat Prävention (Polizeirätin Nicole Eschelbach)
- Direktion der Polizeireviere: Leitung Wolfgang Tritsch
- Direktion Verkehrspolizei: Noch nicht bekannt
- Direktion Kriminalpolizei: Leitender Kriminaldirektor Karl-Heinz Ruff
Umzug in das neue Präsidium erfolgt im ersten Quartal 2014
Der Umzug der Mitarbeiter aus dem bisherigen Präsidium in der Beiertheimer Allee und den Polizeirevieren in Karlsruhe sowie aus den Direktionen in Calw und Pforzheim in das neue Gebäude des zukünftigen Polizeipräsidiums steht aber noch bevor. Dieser soll bis zum ersten Quartal des Jahres erledigt sein. Bis April 2014 wird noch mit einer Übergangslösung gearbeitet.
Die Verzögerung sei technisch begründet, so der zukünftige Leiter des Führungs- und Einsatzstabes Roland Lay. Es müssen noch Geräte und Software der bisherigen Polizeidirektionen, wie beispielsweise die Notrufanlage aus Calw, in in das neue Führungs- und Lagezentrum in Karlsruhe integriert werden. Die Sicherheit der Bürger sei während der Übergangslösung im ersten Quartal weiterhin gewährleistet. Zusätzlich sind die Räumlichkeiten des neuen Präsidiums noch nicht vollständig geklärt: Polizeichef Renter favorisiert eine einhäusige Unterbringung der polizeilichen Einheiten, ausgenommen der Polizeireviere, auf einem Areal.
Dies bedeutet eine gemeinsame räumliche Unterbringung von bis zu 900 Beschäftigten der Direktionen Reviere, Verkehrspolizei und Kriminalpolizei, sowie dem Präsidialbereich mit Führungs- und Einsatzstab und Verwaltung in einem Gebäudekomplex. Dafür vorgesehen ist die Liegenschaft auf dem Areal der bisherigen Landespolizeidirektion Karlsruhe auf der Durlacher Allee.
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