Noch ist der Bernhardusplatz durch Bauzäune abgeriegelt. Erdhaufen und Baumaterial lassen den Platz vor Karlsruhes höchster Kirche trostlos erscheinen. Nach den umfangreichen Umbaumaßnahmen soll sich das ändern: Grünflächen, Bäume und Sitzmöglichkeiten sollen zum Verweilen einladen. "Mit den Maßnahmen wollen wir die Aufenthaltsqualität auf dem Platz massiv verbessern", so Bürgermeisterin Bettina Lisbach beim offiziellen Spatenstich am Dienstag, 11. März.

Die Modernisierung des Platzes soll in zwei Bauphasen erfolgen. In der ersten Bauphase soll der "kleine Bernhardusplatz", der Bereich hinter dem VBK Gebäude und der oberirdischen S-Bahn Haltestelle umgebaut werden. In der Zweiten Bauphase ist schließlich der "große Bernhardusplatz" dran, der große Platz vor der St. Bernhard Kirche.

Nach Verzögerungen startet die erste Bauphase
Rund zehn Jahre vergingen von der Planung des neuen Platzes bis zum Spatenstich. Grund für die Verzögerung war eine Kostenüberschreitung bei der Ausschreibung für den "kleinen Bernhardusplatz". Das günstigste Angebot lag 20 Prozent über dem geplanten Budget. Daher mussten die Pläne überarbeitet werden, was den Baubeginn weiter verzögerte.
Am 11. März war es schließlich so weit: Mit einem offiziellen Spatenstich und einem symbolischen Baggerbiss begannen die Bauarbeiten.
Was kostet der Umbau?
Der erste Bauabschnitt kostet die Stadt 500.000 Euro. Die Kosten für den zweiten und deutlich größeren Bauabschnitt könne man erst abschätzen, wenn das Ausschreibungsverfahren dazu abgeschlossen sei, sagt Bürgermeisterin Lisbach.

Die derzeit verhängte Haushaltssperre gefährde die Fertigstellung der Baumaßnahmen nicht: "Der Platz wird fertig werden, das Geld ist eingeplant", so die Bürgermeisterin auf Nachfrage.
Was ist für den Platz geplant?
In den Vorbereitungen zum ersten Bauabschnitt wurde bereits der Wall abgetragen, der bislang den großen vom kleinen Bernhardusplatz trennte. Außerdem wurden die Vorarbeiten wie Baumfällungen für den Walldurchbruch, Asphaltabbruch und Erdarbeiten abgeschlossen und Kanalbau- sowie Leitungsarbeiten durchgeführt. Bis Frühjahr 2027 plant die Stadt alle Arbeiten abzuschließen.
Erster Bauabschnitt
Der erste Bauabschnitt begann offiziell mit dem Spatenstich am 11. März. Wenn alles nach Plan verläuft, soll der erste Bauabschnitt im Herbst 2025 abgeschlossen sein.
- Bau von vier überdachten Fahrradabstellplätzen, für den Umstieg vom Rad auf den ÖPNV am Knotenpunkt Durlacher Tor.
- Pflanzung neuer Rasenflächen und Bäume zur Verbesserung des Stadtklimas.
- Neue Fußwege aus Pflastersteinen werden gelegt.
- Eine neue Toilettenanlage wurde bereits errichtet.

Zweiter Bauabschnitt
Die Arbeiten auf dem großen Bernhardusplatz sollen im Herbst 2025 beginnen. Da die Maßnahmen hier deutlich umfangreicher sind, wird sich der zweite Bauabschnitt bis ins Frühjahr 2027 erstrecken.
- In der Mitte des Platzes soll es einen großen Springbrunnen geben.

- Etwa 30 neue Bäume sollen den Platz in eine grüne Oase verwandeln.
- Zahlreiche Sitzmöglichkeiten und großzügige Treppenanlagen sollen den Zugang zur Kirche und zur Schule verbessern. Die Sitzgelegenheiten, die zugleich die Rasenflächen einrahmen, konnten bereits am 11. März getestet werden.
- Der Platz soll künftig auch für Veranstaltungen genutzt werden. Dafür werden Stromanschlüsse sowie Zu- und Abwasserleitungen eingerichtet.
- Zwei große Rasenflächen sollen künftig das Erscheinungsbild des Platzes prägen. Sie werden mit Betonbauteilen eingefasst, die gleichzeitig als Sitzmöglichkeiten dienen.

- Zudem sei die Infrastruktur für einen möglichen Wochenmarkt und ein Café oder einen Kiosk in den Bauplänen fest eingeplant.
Bürgerverein freut sich auf möglichen Wochenmarkt

Das freut auch Jürgen Scherle, der als Vorsitzender des Bürgervereins Oststadt auch an dem Festakt teilnimmt: "Wir freuen uns auf den neuen Platz. Hauptsache, die Aufenthaltsqualität wird verbessert", freut sich Scherle. Die Hoffnung auf ein Café auf dem neuen Platz hat der Bürgerverein noch nicht aufgegeben: "Auch wenn die Stadt uns klar kommuniziert hat, dass sie kein Café oder Kiosk bauen wird, hoffen wir, dass sich ein Betreiber findet, der einen solchen hier bauen möchte", so Scherle.
Der Bürgerverein geht fest davon aus, dass sich genügend Händler finden lassen, die auf dem Bernhardusplatz ab 2027 einen Wochenmarkt organisieren werden.

Direkt nachdem die Bürgermeisterin und die versammelten Amtsleiter ihre Spaten weggelegt hatten, rollten auf dem kleinen Bernhardusplatz auch schon wieder die Bagger. Man wolle keine Zeit verschwenden, scherzt Lisbach zum Abschluss.