Pünktlich zum Rückrundenauftakt erstrahlte der BBBank-Wildpark erstmals in voller Leuchtkraft und auch im Stadion selbst sind die Bauarbeiten deutlich vorangeschritten. "Mittlerweile sind 90 Prozent des Stadions fertiggestellt", sagt Frank Nenninger vom Eigenbetrieb "Fußballstadion im Wildpark“ (EiBS) während eines Rundgangs am 30. Januar.
Dieser beginnt auf der Nordtribüne, die erst kürzlich fertiggestellt wurde und nun auch für die Fans offen ist.

BBBank-Wildpark bietet zukünftig 34.000 Zuschauern Platz
Gemeinsam mit den ebenfalls fertig ausgebauten Tribünen Süd, Ost und Nord fänden bereits jetzt rund 26.000 Zuschauer Platz im Stadion. "Deutlich mehr, als wir dem Karlsruher SC vertraglich liefern müssten. Das sind um die 15.000, sagt Florian Kaute, Pressesprecher bei EiBS. "Damit hat der KSC bereits jetzt eine viel bessere Vermarktungsposition, als ursprünglich angenommen." Insgesamt soll das Stadion nach Abschluss der Bauarbeiten 34.000 Zuschauer fassen.

Ein paar Plätze, die dafür noch fehlen, sind unter anderem für die Westtribüne geplant. "Dort haben wir noch ein großes Baufeld, das im Prinzip sowas wie das Herzstück des Stadions ist", sagt Kaute mit Blick nach rechts auf die zukünftige Haupttribüne. "Im Außenbereich müssen noch Sitzplätze und Geländer angebracht werden", sagt Nenninger.
Außerdem fällt auf, dass in der Südkurve noch die Überdachung fehlt. "Die beiden Kurven links und rechts neben der Westtribüne waren die beiden Lücken, die zuletzt geschlossen wurden", erklärt Kaute. Bis vor Kurzem seien sie noch für den Baustellenverkehr offengehalten worden.

"Dadurch, dass es jetzt nicht mehr notwendig ist, dass wir mit großen Fahrzeugen hier rein- und rausfahren, konnten sie nun geschlossen werden", sagt Kaute. "Das Stadion steht also", ergänzt Nenninger schmunzelnd. Doch auch die Witterung habe eine Rolle dabei gespielt, dass das Dach noch nicht fertiggestellt wurde.
Wechsel ins Innere der Westtribüne
Der Fokus lege derzeit aber sowieso auf dem finalen Ausbau der Westtribüne. Im Inneren wird auch ersichtlich, warum. "Im Untergeschoss findet sich die komplette Technik- von Klimatechnik bis zur Technik für die Bespielung der Küchen, " sagt Nenninger.

Im Bereich darüber, in der E0, sind die Räumlichkeiten für die Spieler, Trainer und Gästemannschaften zukünftig verortet. Noch eine Etage darüber, in der sogenannten E1, wird noch am Ausbau des Businessbereich mit Logen und VIP-Räumlichkeiten gewerkelt.

In der obersten Etage soll die Geschäftsstelle sowie die Sicherheitszentrale verortet werden. Letztere befindet sich aktuell noch in einem Provisorium oberhalb der Osttribüne. "Bevor wir die alte Tribüne abreißen konnten, musste alles erstmal raus und ins Provisorium umgesiedelt werden. Sobald dann die neue Sicherheitszentrale fertig ist, wird das Provisorium wieder zurück gebaut", sagt Kaute.

Gleiches gelte etwa für die provisorischen Spielerumkleiden und die Geschäftsstelle des Karlsruher SC. "All diese ganzen Provisorien waren für den Umbau im laufenden Spielbetrieb notwendig und werden später wieder im Stadion integriert", sagt Nenninger während wir durch das Innere der Westtribüne schreiten.

Aktuell werden im Businessbereich noch Fliesen im Thekenbereich verlegt und Malerarbeiten ausgeführt. Parallel dazu wurden im Erdgeschoss der Westtribüne einige Kühlzellen installiert. Das habe der Karlsruher SC sogar selbst erledigt. "Bis Ende Mai, Anfang Juni wird wohl alles fertig sein", sagt Nenninger zuversichtlich.
Herausforderung: Das Bauen während des Spielbetriebs

Bis dahin würde auch um das Stadion noch alles gepflastert und der Rückbau der Baustelleneinrichtung vorgenommen. Als Grund, warum sich die Fertigstellung um ein Jahr verzögert hat, gibt Nenninger unter anderem Lieferengpässe in Folge des Ukrainekriegs an.
"Die größte Herausforderung war sicher auch das Bauen unter Spielbetrieb", gibt Kaute außerdem zu bedenken. Nun freue man sich auf die Eröffnung des fertigen Stadions im Sommer.
