Seit dem 24. November kann nun jeder einen Sitz im zukünftigen Hospitality-Bereich des BBBank-Wildparks sein eigen nennen. Die Reservierungen sind jetzt für den öffentlichen Markt möglich. Wen das millionenschwere Angebot des Karlsruhe SC ansprechen soll und was die Gäste bald erwartet, hat ka-news.de für euch bei einem Presserundgang der Westtribüne in Erfahrung gebracht.
Wettbewerbs-Grundlage für den KSC
"Der neue Hospitality-Bereich hat zwar nicht direkt mit Sport zu tun, dafür indirekt umso mehr", erklärt Michael Becker, Geschäftsführer des Karlsruher SC. Er liefere die nötige Grundlage, um den KSC weiter wettbewerbsfähig zu halten, denn: Ohne die nötige Infrastruktur gehe in der Liga nichts, meint Becker.

Das Projekt soll zukünftig die Einnahmen des Business-Bereichs im KSC Stadion vervierfachen und sowohl als Schauplatz für die Heimspiele als auch Eventstätte herhalten, erklärt der Geschäftsführer. "Wir rechnen mit acht bis zehn Millionen Euro Umsatz pro Jahr", meint Becker.
"In der Liga einmalig"
Um diese Anforderungen zu erfüllen, sollen mit 10 Millionen Euro in der Westtribüne fünf Welten entstehen, sagt Becker. Über drei Jahre sei das Konzept gereift und von anderen Stadien inspiriert worden, das Ergebnis sei jedoch einzigartig: "Das vielseitige Angebot in Kombination mit einem so breit aufgestellten Preissegment ist in der zweiten Liga einmalig, vielleicht sogar in der gesamten Bundesliga", so Becker.

Mit variablen Leistungen, Catering und Preissegmenten wolle man so viele Zielgruppen wie möglich ansprechen. Bei den Bestandskunden sei das Konzept bereits sehr gut angekommen, sagt der Geschäftsführer. "Das zeigt sich dadurch, dass die Reservierungen über alle Bereiche recht ausgewogen verteilt sind." Seit heute Mittag steht das Angebot nun auch dem öffentlichen Markt zu Verfügung und stimmt den KSC zuversichtlich.

Doch was hat die Westtribüne ab dem Sommer 2023 zu bieten? Die fünf unterschiedlichen Welten reichen von Biergarten und Coffeeshop-Feeling, über Restaurant und Club-Atmosphäre bis hin zur luxuriösen Premium lounge, meinen die Verantwortlichen. Die Areale stünden dabei nicht nur an Spieltagen zur Verfügung, sondern seien als Eventfläche gedacht, erklärt Becker.
Regionale frische Küche
"300 Servicekräfte sind jeden Tag vor Ort, um nicht nur die Spieltage, sondern auch die rund 200 geplanten jährlichen Veranstaltungen zu versorgen", so der Geschäftsführer. Für Speis und Trank sorge Traube Tonbach - unter der neuen Marke Wildparktaste. Bei der Wahl des Caterers habe man sich bewusst für einen Familienbetrieb aus der Region entschieden, sagt Becker.

"Über regionale Lieferketten gewährleisten wir, dass für die Gäste frisch gekocht wird und alle Bereiche mit hochwertigem Essen versorgt werden", sagt der Geschäftsführer. Je nach Preissegment reiche die Verpflegung von der Schweinshaxe bis hin zur französischen Küche mit Entenleber, erklärt Becker.

Und auch das Ambiente sei auf verschiedene Geschmäcker ausgelegt, meint Christian Jäger. "Ob man eher aus der Fan-Ecke kommt oder vor allem zum Netzwerken kommen möchte, der BBBank Wildpark hält für jeden etwas bereit."
Fünf Welten
Los geht es im Erdgeschoss mit einem Eingangsbereich, wie man ihn von Stadionbesuchen gewohnt ist. Auf einer Ebene mit dem Ticketverkauf, den Spielerkabinen und den Duschen befindet sich zukünftig auch der Küchenbereich. Hier werde - mit einigen Tagen Vorlauf - für die Bereiche gekocht. "Das Personal ist wegen des Event-Betriebs ohnehin die ganze Woche im Stadion", erklärt Becker.

Am Spieltag werde das Essen dann frisch zubereitet und auf die entsprechenden Stockwerke verteilt, sagt der Geschäftsführer. Im ersten Geschoss reihen sich Schulter an Schulter bereits drei der fünf "Erlebniswelten". Green Place, Wildpark Club und der Fächerstadt Treff warten dort auf die Gäste.
Saisonplatz ab 3.500 Euro
Im Fächerstadttreff können Fans und Fußballfreunde für 3500 Euro einen Platz für die Saison erwerben - und bei Essen und Getränken ihren Stadionaufenthalt verbringen. Anschließend an das Spiel stehe dann der benachbarte Wildpark Club offen. "Mit einer zentralen Bar und Pendelleuchten aus den alten Flutlichtanlagen gibt es hier Club-Feeling für rund 400 Gäste", erklärt Becker.

Der ebenfalls angrenzende Green Place verspricht, wie der Name bereits verrät, eine Atmosphäre unter dem Schirm der Nachhaltigkeit. Man stelle sich einen begrünten Applestore vor, der von Hunderten Fußballfans eingenommen wurde - und einem guten Zweck dienen soll. "Fünf Prozent der Umsätze aus dieser Hospitality-Welt fließen in unsere soziale Dachmarke KSC TUT GUT", so Becker.

Im Stockwerk darüber soll es elegant werden, erklärt der KSC. "Diese Welt haben wir der KSC-Historie gewidmet", erklärt der Geschäftsführer. In einer Bibliothek mit Restaurant sollen Gäste hier dazu eingeladen werden, in ihren Erinnerungen zu schwelgen. Außerdem werde es erheblich erleichtert, neue Erinnerungen zu machen, denn das Areal biete einen direkten Zugang zu gepolsterten Sitzplätzen unter dem ersten Logenrang, sagt Becker.

Auf dem sitzen die knapp 180 Besucher der "Executive Lounge", nachdem sie an runden Tischen gespeist haben, meint Becker. "Der Bereich könnte auch in einem schönen Hotel sein." Mit separatem Logen-Balkon, Parkservice und einem persönlichen Concierge ist der Unterschied tatsächlich minimal, aber soll so den Preis rechtfertigen - denn der zieht im Vergleich zu den anderen Bereichen deutlich an.
"Eine Menge Geld"
Dessen ist sich der KSC durchaus bewusst. "7.000 Euro sind natürlich eine Menge Geld, aber wir sind uns sicher, dass ein so hochwertiger Preis mit der entsprechenden Qualität erzielt werden kann", erklärt der Geschäftsführer. Außerdem müsse man nicht eine ganze Saison buchen, sondern könne auch Tageskarten für die "Hospitality-Welt" erwerben.

"So eine Karte eignet sich hervorragend als Weihnachtsgeschenk", sagt Becker. Bis es allerdings so weit ist, dass alle Areale und Logen vorzeigereif sind, steht dem KSC bis zum nächsten Sommer noch ein strammer Zeitplan bevor. "Bisher kommen wir gut voran, sodass wir im Mai die Logen an die Mieter übergeben können", erklärt Becker.

Von den insgesamt 43 Logen sei bereits über die Hälfte für die Bestandspartner des Sportclubs reserviert worden, sagt der Geschäftsführer - und zwar immer für fünf Jahre. "In dieser Zeit können die Mieter ganz normal über die Loge verfügen - und sie nach Belieben einrichten", erklärt Becker. Natürlich im Rahmen der Sicherheitsvorschriften.
Hinweis: Kommentare geben nicht die Meinung von ka-news wieder. Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen. Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!