Im Jahr 2015 feiert die Stadt Karlsruhe ihren 300. Stadtgeburtstag. Bis dahin sollten, so die ursprüngliche Idee vor zwölf Jahren, die Strahlen der Stadt mit von Bürger individuell gestalteten Majolika-Fliesen verziert werden. Die Umsetzung des Plans lief sich jedoch eher schleppend an. Einzig die Waldstraße wurde bislang durchgehend mit den goldenen Fliesen versehen.
Nun soll die Waldhornstraße folgen
Nun wird das Thema in der Gemeinderatssitzung am Dienstag erneut aufgegriffen. Die Stadtverwaltung hat eine entsprechende Beschlussvorlagevorgebracht, über die der Gemeinderat nun abstimmen muss. Darin heißt es: "Die Verwaltung schlägt vor, als Pendant zur Waldstraße zunächst die Waldhornstraße vorzuschlagen, vorausgesetzt, die gestalterischen Kriterien werden eingehalten."
Die formulierte Voraussetzung basiert auf der Kritik der Stadtverwaltung, die letzten Fliesen seien mit Werbung und persönlichen Botschaften versehen worden. "Der öffentliche Raum der Stadt Karlsruhe ist bereits in einem äußerst kritischen Maß durch Werbung belastetet, nun zieren die Hinweise auf Geschäfte und Vereine zusätzlich den Boden", heißt in der Erläuterung zur Beschlussvorlage.
Darüber hinaus kritisiert die Stadtverwaltung die Straßen, die der "Verein Sonnenfächer e.V." für die Umsetzung vorgeschlagen hat. So sei es problematisch, wenn Fahrradrouten oder gar 30er- Zonen betroffen seien. Erstens erhöhe das Einlassen der Majolika-Fliesen die Rutschgefahr, zweitens sei die Mittelmarkierung in 30er-Zonen ohnehin verboten. Als mögliche "Sonnenfächer-Straßen" sieht die Stadtverwaltung also lediglich Fußgängerzonen sowie verkehrsberuhigte Bereiche an.
"Stadtplanungsamt will den Sonnenfächer ausbremsen"
Unterdessen hat der Vorsitzende des "Sonnenfächer e.V.", Bernhard Burger, die Beschlussvorlage kritisiert - das Stadtplanungsamt wolle den Sonnenfächer ausbremsen. Er verweist außerdem auf die Anpassung der Kriterien für die Fliesen seitens des Vereins auf Wunsch der Stadt.
Die Darstellung der Stadtverwaltung, häufig sei auf den Fliesen entweder Werbung oder private Nachrichten zu lesen, sei so nicht richtig und die Fliesen streng auf die Kriterien überprüft worden. Auch der von der Stadt kritisierte Farbanteil sei kleiner als ein Prozent der Gesamtfläche, so Burger weiter.
Es bleibt nun abzuwarten, wie der Gemeinderat am Dienstag abstimmt. Aufgrund der von der Stadt vorgetragenen Probleme bei der Straßenauswahl bleibt allerdings fraglich, ob der Sonnenfächer wie geplant umgesetzt werden kann.
Hier geht es zur Beschlussvorlage.
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Der Sonnenfächer in der Waldstraße bei ka-news "Pix & the City"
Homepage des Vereins Sonnenfächer e.V.