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Karlsruhe: Wie geht es weiter mit dem Sonnenstrahl am Ludwigsplatz?

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Wie geht es weiter mit dem Sonnenstrahl am Ludwigsplatz?

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    Arbeiten zur Verlegung neuer Fliesen in der südlichen Waldstraße
    Arbeiten zur Verlegung neuer Fliesen in der südlichen Waldstraße Foto: DaLa

    Zum 300. Geburtstag der Fächerstadt hat sich der Verein "Sonnenfächer Karlsruhe" etwas Besonderes einfallen lassen: Mit über 12.000 Fliesen sollen demnach die neun Fächerstraßen bis zum Jubiläumsjahr 2015 verschönert werden und den außergewöhnlichen Stadtgrundriss sichtbar machen. Jeder, der sich oder andere Menschen auf dem Pflaster verewigen möchte, kann dies gegen eine Spende tun.

    Nach vierjähriger Versuchsphase gelang es den Mitarbeitern der Majolika-Manufaktur in Zusammenarbeit mit der Materialprüfanstalt der Universität Karlsruhe, die Qualität der Sonnenfächerfliesen zu optimieren. So wurde bereits seit 2007 mit der Verlegung der Fliesenbegonnen, die bestens an die Beanspruchungen des öffentlichen Verkehrs angepasst sind. Laut Bernhard Burger, Sprecher des Vereins "Sonnenfächer", werden die Arbeiten in der Südlichen Waldstraße in Kürze fertig gestellt. In dem eigens für die Fliesen eingerichteten Atelier der Majolika-Manufaktur werden diese von Künstlern gestaltet. Die Kosten reichen dabei je nach Aufwand der Verzierung von 180 bis 390 Euro pro Fließe.

    "Wünsche der Bürger werden nicht berücksichtigt"

    Dennoch wurden seit dem Bürgerbeteiligungsverfahren "City 2015"  aus dem Jahr 2001 immer wieder Stimmen laut, die das Projekt "Sonnenfächer" kritisierten. Vor allem die "Freien Wähler Karlsruhe" merken an, dass andere Ziele zunehmend vernachlässigt würden. "Die Planungen zur Umgestaltung der Kriegsstraße werden nur halbherzig verfolgt ", bemängelt Jürgen Wenzel, Vorsitzender der Freien Wähler. Diese seien jedoch ein wichtiges Ziel des Bürgerentscheides gewesen.

    Demnach wurde damals versprochen, die Kriegsstraße grüner zu gestalten und die Trennwirkung zwischen Innenstadt und den südlich angrenzenden Stadtteilen zu vermindern. Weiterhin soll die Südentwicklung der Innenstadt durch eine Straßenbahnanbindung vorangetrieben werden. "Die Situation für Radfahrer und Fußgänger entlang der Kriegsstraße ist momentan katastrophal und muss verbessert werden", so Wenzel im Gespräch mit ka-news.

    Leuchtstrahlen versus Sonnenstrahlen

    Ganz abgesehen von der Kriegsstraßen-Problematik hält der Vorstand der Freien Wähler die Maßnahmen der Stadt, die im Rahmen des "Sonnenfächer"-Projekts getroffen wurden, für ungeeignet. "Der Strahl in der Waldstraße wirkt hilflos und verlassen", urteilt der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler. Die Idee, die neun fächerförmig vom Schloss nach Süden ausgerichteten Straßen durch weitere "Sonnenstrahlen" zu verschönern, sei zwar ganz nett, aber dadurch würde der einzigartige Grundriss der Stadt nicht richtig zur Geltung kommen.

    Die Freien Wähler bevorzugen deshalb, ein Beleuchtungskonzept in Angriff zu nehmen. Dabei sollen die Fächerstraßen durch entsprechende Farb- und Lichteffekte in Szene gesetzt werden. "Nachts würde sich dann vom Schlossturm aus ein einmaliges Bild des historisch schönen Stadtgrundrisses bieten", begeistert sich Wenzel. Um beiden Seiten entgegen zu kommen, schlug Bürgermeister Michael Obert als Kompromiss vor, die Sonnenstrahlfliesen mit den Beleuchtungskonzepten zu vereinbaren.

    Falscher Zeitpunkt? Keine Wirkung? Wie weiter planen?

    Weiterhin wollten die Mitglieder der Freien Wähler aufgrund zahlreicher Bürgeranfragen wissen, wie viel Geld die Stadt bisher in den "Sonnenstrahl" investiert hat. Die Stadt gab bekannt, dass der Verein "Sonnenfächer" nicht finanziell unterstützt würde und bisher nur in einem Sonderfall eine Summe von 40.000 Euro für die Verlegung der Fliesen in der Südlichen Waldstraße gezahlt wurde. Im Vergleich zu den sonstigen Ausgaben für Straßenerneuerungen seien die für das Projekt verausgabten Mittel als marginal zu bezeichnen.

    Die nächste Fächerstraße, die einen "Sonnenstrahl" erhalten soll, könnte die Adlerstraße sein. "Sie führt zum Lidellplatz und hat ein paar ganz schöne Geschäfte und Kneipen vorzuweisen", erklärt der Sprecher des Vereins "Sonnenfächer".

    Das Gebiet um den Lidellplatz würde dadurch zunehmend in den Mittelpunkt rücken.

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