Wie geht es mit dem geplanten Autotunnel in der Kriegsstraße weiter? Diese Frage steht im Raum, seit der Bundesrechnungshof in einer vorläufigen Prüfmitteilung im Mai erklärte, dass er den Nutzen des Kriegsstraßentunnels infrage stellt. Eines steht fest: Ohne finanzielle Unterstützung des Landes Baden-Württemberg und des Bundes ist der Kriegsstraßentunnel nicht finanzierbar.
Rund 225 Millionen wird das Projekt nach aktuellen Schätzungen kosten - eine Summe, die die Karlsruher Schieneninfrastruktur Gesellschaft (Kasig) nicht allein tragen kann. Daher, so der eigentliche Plan, sollen 60 Prozent der finanziellen Mittel vom Bund kommen, das Land steuert 20 Prozent hinzu. Mit der Erklärung des Bundesrechnungshofs steht dieser Plan auf der Kippe.
Neue Ausschreibung würde Monate in Anspruch nehmen
Das Land habe sich bereits hinter den zweiten Teil der Kombilösung gestellt, hieß es nach der Mitteilung des Rechnungshofs vonseiten der Kasig. Ob das Bundesverkehrsministerium zur selben Einschätzung kommt wie das Land, darauf wartet die Bauherrin. Bei der Kasig hofft man, zeitnah Bauleistung vergeben und im Oktober mit dem Umbau der Kriegsstraße beginnen zu können.
Die Zeit drängt: Kasig-Geschäftsführer Alexander Pischon hoffte im Mai auf eine Entscheidung bis Juni. Sollte die Entscheidung bis dahin nicht gefallen sein, hieß es damals, könnte sich der Baubeginn auf 2017 verzögern. "Das wird zu höheren Kosten führen", so Pischon. Anfang Juni kündigte das Verkehrsministerium an, in den kommenden Wochen entscheiden zu wollen. Das mit Spannung erwartete Statement steht aber bislang nach wie vor aus. Wie sowohl die Kasig als auch der Rechnungshof auf Anfrage von ka-news bestätigen, liegt eine Entscheidung des Verkehrsministeriums auch Ende Juni noch nicht vor.
Wann das Ministerium seine Stellungnahme zum Fall Kriegsstraßentunnel abgeben wird, ist derzeit noch unklar. Bei der Kasig hofft man, dass das Ministerium in den kommenden Tagen seine Entscheidung mitteilen wird. "Ein festes Ultimatum gibt es nicht", so ein Pressesprecher der Bauherrin. Sollte die Stellungnahme aber nicht bis im Spätsommer vorliegen, wäre es möglich, dass der Kriegsstraßentunnel neu ausgeschrieben werden muss. Allein die erneute Ausschreibung würde mindestens neun Monate in Anspruch nehmen - und damit die Kosten weiter erhöhen.