Gedränge und lange Warteschlangen gehören zum Karlsruher Christkindlesmarkt dazu. Eine beliebte "Zuflucht" stellt die "Waldweihnacht" dar.
Doch die Großbaustelle auf dem Marktplatz und dem angrenzenden Bereich der Kaiserstraße sind abgeschlossen. Daher plant die Stadt ab 2026, die beiden Weihnachtsmärkte wieder auf dem Platz vor dem Rathaus zu vereinen.

Während die Besucher noch durch den festlich geschmückten Friedrichsplatz schlendern, stimmt der Gemeinderat am 17. Dezember über die Zukunft der "Waldweihnacht" ab.
Was Wurzeln und Waldweihnacht gemeinsam haben
Die Stadt argumentiert in ihrer Stellungnahme, dass der Friedrichsplatz nicht für solche Veranstaltungen ausgelegt sei. Jahr für Jahr müsse dort die Infrastruktur für den Weihnachtsmarkt neu geschaffen und aufgebaut werden.

Auf dem Marktplatz sei dies deutlich einfacher, da er speziell für Großveranstaltungen konzipiert wurde. Ein besonderer Kritikpunkt der Stadt sind die Tonnen an Hackschnitzeln, die jedes Jahr aufs Neue auf dem Friedrichsplatz verteilt werden.
Könnte man auf diesen Bodenbelag verzichten, würde die Stadt Geld sparen: "Der Kostendeckungsgrad des Christkindlesmarktes würde sich von 67,69 Prozent auf knapp 80 Prozent erhöhen", so die Stadt. Doch so einfach ist das nicht.
Die Hackschnitzel seien notwendig, weil die Besuchermassen sonst das Wurzelwerk der Bäume auf dem Platz beschädigen könnten. Die Holzspäne am Boden dämpfen die Tritte der Besucher und schützen so die namensgebenden Bäume der "Waldweihnacht".
Widerstand bei den Standbetreibern
Bereits 2020 beschloss der Gemeinderat, dass es nach Abschluss der Bauarbeiten in Karlsruhe nur noch einen Weihnachtsmarkt geben soll. Vor der Abstimmung sammelten die Standbetreiber Unterschriften. Fast 40.000 Bürger sprachen sich damals für den Erhalt der "Waldweihnacht" aus – allerdings ohne Erfolg. Der Gemeinderat stimmte gegen den Fortbestand der Feierlichkeiten auf dem Friedrichsplatz.

CDU und FDP/FW setzen sich für die "Waldweihnacht" ein
Die Gemeinderatsfraktionen der CDU und der FDP/FW wollen die "Waldweihnacht" auf dem Friedrichsplatz erhalten. Beide Fraktionen stellten entsprechende Anträge, über die ebenfalls am 17. Dezember abgestimmt wird.

Die Christdemokraten fordern, die "Waldweihnacht" in ihrer jetzigen Form zu erhalten: "Der Marktplatz war teilweise besorgniserregend überfüllt", argumentiert die CDU. Der kleinere Markt auf dem Friedrichsplatz sei eine wichtige Alternative, um die Besuchermassen zu entzerren.
Fliegt der Weihnachtsmann bald auch über den Friedrichsplatz?
Die Fraktion der FDP/FW geht sogar noch einen Schritt weiter. Die "Waldweihnacht" soll nicht nur erhalten, sondern auch attraktiver gestaltet werden. Dafür soll ein Highlight des Karlsruher Christkindlesmarktes übernommen werden: der fliegende Weihnachtsmann.

Nach den Vorstellungen der FDP/FW soll dieser zukünftig auch über den Friedrichsplatz fliegen. Das würde den Platz gerade für Familien deutlich attraktiver machen und sich gut in das dort vorherrschende "Kinderland"-Thema einfügen. Die Attraktion könnte jährlich zwischen den beiden Plätzen wechseln.
Interview zur "Waldweihnacht" auf dem Christkindlesmarkt
Die Vorsitzende des Schaustellerverbandes, Susanne Filder, sprach mit ka-news.de über die Zukunft der "Waldweihnacht". Sie appelliert an den Gemeinderat, die "Waldweihnacht" auf dem Friedrichsplatz nicht zu enden zu lassen.

Soll die Waldweihnacht erhalten bleiben?
Was meint ihr? Soll es auch zukünftig eine "Waldweihnacht" auf dem Friedrichsplatz geben oder soll es nur noch einen großen Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz geben? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare oder nehmt an unserer kleinen Umfrage teil!