Der Gemeinderat legte es bereits 2014 fest: Nach dem Abschluss der Marktplatz-Umgestaltung zieht der Karlsruher Christkindlesmarkt wieder auf das Areal rund um die Pyramide - und die 2013 als "Waldweihnacht" gestartete Ausweichlösung auf dem Friedrichsplatz ist Geschichte, der Platz soll zu einer grünen Ruhe-Oase werden. Doch aus dem Provisorium ist heute ein Publikumsliebling geworden, der Gemeinderatsbeschluss: für viele nicht mehr zeitgemäß.

Um den vollständigen Umzug zu verhindern, haben die Beschicker des Christkindlesmarktes daher am heutigen Montag rund 39.000 Unterschriften an Oberbürgermeister Frank Mentrup und Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz übergeben.

"So wie der Friedrichsplatz jetzt ist, so sollte er auch in Zukunft bleiben", meint Susanne Filder, Vorsitzende des Schaustellerverbandes Karlsruhe, im Gespräch mit ka-news.de. "Mit seiner Vielfalt und seinem Ambiente ist er eigentlich nicht zu toppen."

Susanne Filder im ka-news.de-Video-Interview:
Ein weiteres Problem: Durch den Umbau des Marktplatzes würde das Areal nur rund 60 weihnachtlichen Buden Platz bieten - weitere 40 müssten aber noch untergebracht werden, meint Oberbürgermeister Frank Mentrup.
Verwaltung verfolgt zwei Alternativen
Wie also wird die Standortfrage weitergehen? Seitens der Stadt gibt es dafür bisher zwei Alternativen: Variante eins: Der Budenzauber zieht komplett auf den Marktplatz, der Friedrichsplatz fällt weg und wird zur Grünfläche umgestaltet.

Variante zwei: Die Waldweihnacht darf bleiben - allerdings nur als kleiner Streifen im Norden des Friedrichsplatzes, um den Brunnen herum. Das würde ich mir wünschen. Die Verwaltung ist sich hier aber noch nicht ganz einig", sagt Mentrup.

"Remmidemmi" würde es dann laut des Oberbürgermeisters aber nur noch auf dem Marktplatz geben, das Areal am Naturkundemuseum hingegen würde man besinnlicher gestalten wollen. Auch eine eventuelle Lichtinstallation an der Fassade des Naturkundemuseums sei denkbar.
OB Frank Mentrup im Video-Interview:
Friedrichsplatz 2020 nochmal dabei
2020 können alle Waldweihnacht-Fans aber noch einmal aufatmen: Der Budenzauber findet sowohl auf dem Friedrichsplatz als auch auf dem Marktplatz statt - mit einer kleinen Einschränkung: "Das Glühweinwäldchen wird es auf dem Friedrichsplatz nicht mehr geben - egal, wie die Zukunft aussieht", erklärt der OB.

Zu groß seien die Schäden, die die dortigen Grünflächen und die Eiben durch den weihnachtlichen Andrang bis jetzt schon genommen hätten.
Konzept soll im Herbst stehen
Fest steht aber bereits: Am 18. Februar wird über das Thema erneut der Gemeinderat abstimmen - aus der Januar-Sitzung am morgigen Dienstag hatte man es kurzfristig wieder gestrichen. Zu viele Aspekte seien nach Angaben des Stadtoberhauptes noch zu ungewiss. Spätestens im Herbst soll dann ein längerfristiges Konzept feststehen.

"Auch mit den gesammelten Unterschriften muss sich der Gemeinderat nun auseinandersetzen", so der Rathaus-Chef. Ob die 38.999 Stimmen den Friedrichsplatz als Standort aber tatsächlich retten können, bleibt abzuwarten. Der Marktplatz solle nach Ansicht von Frank Mentrup schließlich zum zentralen Ort für den Karlsruher Christkindlesmarkt avancieren - "und daran ist auch nichts zu rütteln".
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