80 Mann im Zwei-Schicht-Betrieb, eine riesige Betoniermaschine und ein ausgeklügeltes System zur Materialzufuhr: Die Baustelle an der A5 ist ein Großprojekt. Aber ein funktionierendes: Die Baustelle kommt voran, Ende Juli soll die Fahrbahn freigegeben werden. "Damit liegen wir voll im Zeitplan", sagt Jürgen Genthner vom Baureferat Mitte des Regierungspräsidiums Karlsruhe.
"Fahrbahnen halten rund 25 Jahre"
Ein komplett neuer Belag wird die knapp drei Kilometer zwischen der Ausfahrt Karlsruhe-Mitte und dem Autobahndreieck dann zieren. Dazu musste die alte Fahrbahn, die teilweise gestandene 40 Jahre alt war, jedoch zuerst komplett entfernt werden. Erst im Anschluss konnte begonnen werden, den neuen Fahrbahnbelag anzubringen. Momentan laufen diese Arbeiten auf Hochtouren, rund 20 Meter in der Stunde sind mit der riesigen Betoniermaschine möglich. Mit dieser wird die Fahrbahn Stück für Stück aufgetragen - weil die Autobahn jedoch breiter als die Maschine ist, muss zwei Mal 'gefahren' werden.
Die Oberfläche der neuen Fahrbahn wird im Anschluss mit einer speziellen Stahlbürste behandelt, um die Griffigkeit zu erhöhen. "Das minimiert auch das Risiko von Aquaplaning", erklärt Gentner. Daneben steht eine weiter Maßnahme auf dem Plan: So wird stückweise die Neigung der Straße von bislang 1,5 auf künftig 2,5 Prozent erhöht. Auch das dient der Sicherheit der Fahrer und erhöht die Lebensdauer der Straße.
"Wir rechnen unter Berücksichtigung der Verkehrsprognose damit, dass die Fahrbahnen rund 25 Jahre halten", erklärt Bauleiter Gert-Ulrich Koeber. Die äußere Fahrbahn des alten Belags wurde gar 40 Jahre nicht erneuert. "Das liegt daran, dass dort kaum Lkw-Verkehr stattfindet. Dies erhöht die Lebensdauer einer Fahrspur deutlich", erläutert Genthner.
Nach diesen Maßnahmen erfolgt die Aufstellung einer Lärmschutzwand für rund 270 Meter auf diesem Autobahnabschnitt. "Wie die bereits vorhandene wird diese dann sechs Meter hoch sein. Damit wird der Lärm deutlich gemindert", erklärt Genthner. Probleme bei der Umsetzung gab es laut Bauleiter Koeber vor allem durch die Hitze zu Beginn der Woche: "Dadurch ist ist der Beton zu warm geworden, ehe wir ihn verarbeiten konnten", erklärt er.
"Bis Ende Juli wieder voll befahrbar"
Mit der Verkehrsleitung zeigt sich Genthner indes zufrieden: "Selbst an den Pfingsttagen lief der Verkehr verhältnismäßig gut. Das hängt auch eng mit der Zahl und Schwere der Unfälle zusammen. Außerdem haben wir im Vergleich zu letztem Jahr eine Fahrspur mehr in Richtung Süden - das hat deutlich zur Entspannung beigetragen." Und wie sieht es mit den Kosten des Projekts aus? Genthner: "Die belaufen sich hier auf rund 6,5 Millionen Euro. Die Maßnahmen an der Südtangente kosten rund 1,3 Millionen Euro.
Vor allem pünktliche Ablauf stimmt die Macher zufrieden: "Wenn es Probleme gab, haben wir diese Verzögerungen immer wieder ausgeglichen. Zwar werden die Bauarbeiten auf der Südtangente weiter andauern und das Anbringen der Lärmschutzwände auf der A5 in Richtung Norden teilweise zu schmaleren Fahrstreifen führen. Doch wir sind voll im Zeitplan - bis Ende Juli soll die A5 wieder befahrbar sein."
Voll verstopft: Ist Karlsruhe wirklich eine Stau-Hochburg?
Verkehrslärm in Karlsruhe: KIT arbeitet an neuem Reifenmodell
Bildergalerie: Verkehrsminister Winfried Hermann besichtigt A8-Baustelle bei Karlsbad
Staugefahr auf Südtangente: Stadt erneuert zwei Wochen lang Belag
Stau-Chaos auf Südtangente: Das rät die Polizei
A5 bei Karlsruhe: Bauarbeiten gehen weiter - Stau vorprogrammiert