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Karlsruhe: Kaum Platz für Radler am Zirkel: Müssen hier noch Autos durch?

Karlsruhe

Kaum Platz für Radler am Zirkel: Müssen hier noch Autos durch?

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    Fahrradfahrer mit Kinderwagenanhänger weicht Lkw auf Fahradstraße am Zirkel aus.
    Fahrradfahrer mit Kinderwagenanhänger weicht Lkw auf Fahradstraße am Zirkel aus. Foto: Corina Bohner

    Verkehrschaos am Karlsruher Zirkel: Eine Baustelle mit Einbahnstraßen-Regelung sorgt Höhe Marktplatz aktuell immer wieder für kritische Szenen. Betroffen davon sind alle Verkehrsparteien - Autos, Radfahrer und Fußgänger. Besonders kritisch ist es jedoch für Radfahrer.

    Ab in den Gegenverkehr mit euch, ihr Radler!

    Ursache sind zwei Baustellen: Zum einen baut das Modehaus P&C am Zirkel, zum anderen die Stadt auf der Kaiserstraße. Erste halbiert die Fahrspurbreite zwischen Lamm- und Ritterstraße. Zweitere leitet Radfahrer auf eben diese Baustelle um. Eine Baustelle, die in einer Baustelle endet - na, vielen Dank!

    Dabei ist das Problem nicht die schmale Fahrspur - sondern die zusätzlich Freigabe beziehungsweise Einbahnstraßenregelung für die Autos. Das ist gefährlich für Radfahrer und Passanten: Radler müssen jederzeit mit motorisiertem Gegenverkehr rechnen - und gegebenenfalls in den Fußgängerbereich ausweichen, wenn der Platz knapp wird...

    Fahrrad-Umleitung für Baustelle Kaiserstraße am Zirkel.
    Fahrrad-Umleitung für Baustelle Kaiserstraße am Zirkel. Foto: Corina Bohner

    Vorrang für Fahrräder - haha!

    Warum ist das so ärgerlich? Bei der Straße handelt es sich um eine Fahrradstraße. Auf dieser gilt: Radfahrer haben Vorrang. Eigentlich dürfen hier nur Fahrräder und E-Scooter fahren - außer entsprechende Zusatzschilder erlauben die Durchfahrt. Dann gilt ein Limit von 30 km/h und: Radfahrer dürfen nicht gefährdet werden, zum Beispiel durch Drängeln, wenn sie nebeneinander fahren.

    Engstelle Fahrradstraße am Zirkel.
    Engstelle Fahrradstraße am Zirkel. Foto: Corina Bohner

    Für Zweiradfahrer ist der Zirkel eine wichtige Ost-West-Verbindung durch die Karlsruher Innenstadt nördlich der Kaiserstraße. Vorrang wird der Verkehrspartei auf "ihrer" Straße aktuell jedoch nicht eingeräumt. Von der "Fahrradstadt Karlsruhe" spürt man auf diesem Streckenabschnitt wenig.

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    Foto: Corina Bohner

    Es könnte der Eindruck entstehen, man habe die Fahrradfahrer bei der Umleitungsplanung der Baustelle schlicht vergessen: Die Tatsache, dass Fahrradfahrer mit einer Baustellen-Umleitung (nämlich von der Kaiserstraße) in eine weitere Baustelle geführt werden, könnte vielleicht noch augenzwinkernd übersehen werden - wenn man den Ruf als Baustellenstadt weiterhin verteidigen möchte...

    Baustelle Kaiserstraße erfordert Fahrradumleitung.
    Baustelle Kaiserstraße erfordert Fahrradumleitung. Foto: Corina Bohner

    ... aber: Auf einer ausgewiesenen Fahrradstraße frontal einem Auto oder Lkw zu begegnen und im Slalom zwischen Stangen auf den Fußgängerbereich ausweichen zu müssen -  ist besonders für Familien, die mit Kinderanhänger oder Lastenrad mehr Platz benötigen, eine unnötige Herausforderung.

    Wild West-Manier am Zirkel

    Besonders anspruchsvoll wird es, wenn sich Autofahrer in die Einbahnstraße "verirren" und/oder bereits eine Kreuzung vorher das Durchfahrtsverbot missachten. Dann herrscht am Zirkel die reinste Verkehrs-Wild-West-Manier.

    Fahrradstraße Zirkel: Eigentlich für Autos gesperrt.
    Fahrradstraße Zirkel: Eigentlich für Autos gesperrt. Foto: Corina Bohner

    Dabei könnte der Fahrradstraße genüge getan werden, indem man hier dem Radverkehrs auch Vorrang einräumt: Die Auto-Durchfahrt durch diese Engstelle muss nicht sein! Der Wegfall dieser Verkehrspartei  an der Engstelle würde die Lage für alle entspannen. Für Baustellenfahrzeuge und Lieferanten würde dies einen Umweg bedeuten, aber eine Fahrradstadt sollte an dieser Stelle auch entsprechende Prioritäten setzen.

    Liebe Leser, an welcher Baustelle haben Sie sich schon über die Verkehrsführung geärgert? Was sind  Ihre Erfahrungen als Radfahrer in Karlsruhe? Wir freuen uns auf eure Meinungen als Kommentar unter diesem Artikel, per Mail an redaktion@ka-news.de oder als ka-Reporter!

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