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Karlsruhe: Alpine-Pleite: OB Mentrup bleibt dennoch zuversichtlich

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Alpine-Pleite: OB Mentrup bleibt dennoch zuversichtlich

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    Firmenschild des österreichischen Bauunternehmens Alpine. Foto: Peter Kneffel/Archiv
    Firmenschild des österreichischen Bauunternehmens Alpine. Foto: Peter Kneffel/Archiv

    Alpine Österreich sowie ihre direkte Tochterfirma Alpine Bau Deutschland sind pleite. Nachdem beide Firmen Insolvenz angemeldet haben, sind in Karlsruhe viele Fragezeichen entstanden.

    Freitags oft früher Schluss auf den Baustellen

    Was bedeutet die Pleite für die Kombilösung, wie geht es weiter? Wer zahlt mögliche Mehrkosten? Stehen ab morgen die Baustellen still? Dass dies nicht der Fall ist, davon konnten sich die Karlsruher in der Stadt seither selbst überzeugen. Dennoch haben zahlreiche Bürger inzwischen vermeintliche Baustopps an die Stadtverwaltung gemeldet. "Wir bekommen alles mit, können die Bürger aber beruhigen", erklärte Kasig-Geschäftsführer Uwe Konrath. Freitags würden viele Arbeiter früher nach Hause fahren, gerade wenn sie von Subunternehmen aus ganz Deutschland stammten. Zudem habe man heute davon abgesehen auf dem Marktplatz Silos zur Herstellung der Schlitzwände zu platzieren - dies passiert aber am Montag nach dem Stadtgeburtstag. Deshalb sei es jedoch auf dem Baufeld am Marktplatz besonders am Freitag etwas ruhiger gewesen.

    Auch alle anderen Abläufe seien derzeit gesichert. Um Baustopps zu vermeiden, bezahlt die Kasig Lieferanten direkt. "Tatsächlich hat es hier und da schon kleinere Verzögerungen gegeben, weil zunächst Dinge geklärt werden mussten", berichtet Oberbürgermeister Frank Mentrup. Die Kasig habe dies jedoch früh genug in die Hand genommen, um in solchen Fällen schnell einzuspringen. "Wir bezahlen nur für erfolgte Leistungen", betonten Mentrup und Konrath.

    Im Rathaus und der Kasig-Chefetage geht man weiter davon aus, dass die drei verbleibenden Partner der Arge Stadtbahntunnel solvent bleiben werden. "Wenn die Alpine Bau Deutschland ausscheidet, kann die Arge auch mit FCC, Bemo Tunneling und GSB weitergeführt werden", erläuterte der OB. Die operativen Partner hätten zugesichert, dass man den Aufgabenbereich der Alpine Bau abdecken könne.

    Kasig und Stadt recherchieren über Situation der Arge-Partner

    "Wir sind zwar sicher, dass sich FCC in einer stabilen Situation befindet und die beiden anderen Firmen erhalten bleiben, dennoch informieren wir uns umfassend und holen auch externe Einschätzungen ein." Man habe bereits bei Banken und in der Wirtschaft angefragt, wie die Lage des Konzerns eingeschätzt werde, außerdem erwarte man am Montag einen Executive Director von FCC im Rathaus. Auch die Arge werde bei diesem Treffen dabei sein.

    Mentrup ist zuversichtlich, dass die Durchführbarkeit der Kombilösung keinesfalls gefährdet sei. "Alpine Bau war zum Beispiel nicht für die spezialisierten technischen Arbeiten zuständig, die wichtigen Techniker stecken in den anderen beiden Firmen." Und zumindest für Alpine Bemo Tunneling soll bereits ein Kaufinteressent auf dem Markt sein. Im Notfall muss die Vergabe jedoch neu ausgeschrieben werden. Wie dieses Verfahren genau ablaufen würde oder ob man auf das zweitbeste Angebot der ersten Ausschreibung zurückgreifen könne, sei eine juristische Frage, die zunächst geklärt werden müsste.

    Dass die Kombilösung durch die Alpine-Pleite zumindest teurer wird und ihre Fertigstellung länger dauert als geplant, fürchten 67,5 Prozent unserer Umfrageteilnehmer. Hoffnungsvoll geben sich hingegen 13,5 Prozent. Die nicht repräsentative Umfrage hat außerdem ergeben, dass 11,09 Prozent gar nicht mehr an eine abgeschlossene Kombilsöung glauben. 6,85 Prozent meinen allerdings, dass die Kombilösung nun schneller fertig wird - weil eine andere Firma schneller arbeitet. 1,06 Prozent haben keine Meinung zum Thema.

    Baufortschritt, Mehrkosten, Verzögerungen: Mehr Infos rund um die Karlsruher Kombilösung haben wir in unserem Dossier zur Kombilösung für Sie zusammengestellt.

    Kommentar zur Alpine-Pleite: Mentrup hat nun ein Glaubwürdigkeitsproblem

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