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Karlsruhe: Kombilösung: Kein Plan B bei Firmenpleite? Hoffen reicht nicht!

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Kombilösung: Kein Plan B bei Firmenpleite? Hoffen reicht nicht!

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    Kombilösung: Wer zahlt eigentlich bei Pleite?
    Kombilösung: Wer zahlt eigentlich bei Pleite? Foto: DaLa

    Jahrhundertprojekte werden - wie ja der Name schon sagt - nicht allzu oft in einer Stadt realisiert. Aber eines haben diese Projekt häufig gemeinsam: Sie werden teurer als geplant und dauern länger. Aber gerade weil diese Projekte so komplex sind und die Bauphase eine Stadt Jahrzehnte lang beeinträchtigen kann, müssen sie eben besonders gut geplant werden.

    Und auch weil diese Projekte oft umstritten sind und eigentlich immer verdammt viele Steuergelder kosten, kann der Bürger erwarten, dass nichts dem Zufall überlassen wird. Es muss alles präzise geplant sein, auf alle Eventualitäten muss es eine Antwort geben, alle möglichen Szenarien müssen in Betracht gezogen worden sein. Und hierzu gehört auch der Fall, dass eines der beteiligten Bauunternehmen pleite geht - was so selten nun auch wieder nicht vorkommt. Erst Anfang Oktober hatte die Nachricht über den in Zahlungsschwierigkeiten steckenden Baukonzern Alpine auch die Kasig überrascht. Das Unternehmen ist maßgeblich an der Umsetzung der Kombilösung beteiligt und hat selbst finanzielle Probleme eingeräumt.

    Ok, ein solches Pleiteszenario ist rein hypothetisch und keiner sagt, dass es so kommt. Auch wird das niemand wollen. Dennoch wirft diese Situation eine Frage auf: Was wäre, wenn...? Umso erstaunlicher, dass keiner der Verantwortlichen eine konkrete Antwort dazu parat hat. So bekamen wir auf unsere Fragen, was eigentlich in so einem Fall passiert und wer daraus resultierende Mehrkosten bezahlt, keine befriedigende Antwort.

    Bei der Kasig zeigte man sich vor einigen Wochen auf ka-news-Anfrage wortkarg: "Es gibt derzeit keine neuen Entwicklungen." Mehr ließ das Unternehmen nicht verlauten. Keine Antwort auf die Frage, wer etwaige Mehrkosten bei einem eventuellen Ausfall von einem mit der Durchführung der Kombilösungs-Arbeiten betrauten Unternehmen übernehmen würde. Und auch die Frage, ob bei den Planungen der Kombilösung über ein mögliches Pleite-Szenario eines an der Kombilösung beteiligten Baukonzerns und den daraus resultierenden Konsequenzen nachgedacht wurde blieb unbeantwortet.

    Am Montag erklärte Marget Mergen, Kasig-Aufsichtsratsvorsitzende, bei einem Vor-Ort-Termin auf ka-news-Nachfrage: "Wir beobachten die Entwicklung bei Alpine zur Zeit sehr genau." Bislang habe man aber kein Signal erhalten, dass sich für Karlsruhe etwas signifikant ändern werde. Man hoffe, dass Alpine solide konsolidiert werden könne. Prinzip Hoffnung bei einem Millionen-Projekt? Na, wenn das mal gut geht.

    Und was sagt das baden-württembergische Verkehrsministerium (beteiligt an der Finanzierung der Kombilösung) dazu? Auch hier scheut man sich vor einer konkreten Aussage. Das Ministerium könne  zum jetzigen Zeitpunkt keine definitive Aussage darüber machen, ob zusätzliche Mehrkosten im Fall einer Firmen-Pleite vom Land übernommen würden.So hieß es in einer Stellungnahme auf ka-news-Anfrage.

    Ein Jahrhundertprojekt - geplant und realisiert mit Steuergeldern - und keiner weiß, was in einem solchen Pleite-Fall passiert? Ein Unding! Egal ob Gegner oder Befürworter des Projekts - ich erwarte einfach von den Verantwortlichen, dass sie pflichtbewusst mit den Geldern der Bürger umgehen und informieren. Dazu gehört auch ein Plan B. Entweder sie sagen aktuell einfach nicht was sie wissen, oder sie wissen es schlichtweg nicht. Ich kann für uns alle nur hoffen, es ist ersteres. Denn für Fehler zahlt letztlich nur einer - der Bürger!

    Siehe auch:

    Pleite-Szenario bei Kombilösung - Land hilft nicht unbedingt

    Kombilösung: Alpine Bau mit "erheblichen Verlusten" - wer zahlt bei Pleite?

    Kombilösung: Alpine-Finanzprobleme haben auch Kasig überrascht

    Alle weiteren Informationen zur Kombilösung finden Sie im Dossier von ka-news.

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