Der Pokalabend im BBBank-Wildpark entwickelte sich zu einer emotionalen Achterbahnfahrt, die schnell vom Spielfeld auf die Tribünen überschwappte. Beide Fanlager feuerten ihre Teams lautstark an und setzten dabei auch Pyrotechnik ein.
Die Fans des FC Augsburg (FCA) hatten eine Choreografie im Gästeblock vorbereitet. Die Polizei spricht am Mittwochmorgen auf ka-news.de-Anfrage von 100 Pyrotechnischen Gegenständen, die insgesamt im Stadion gezündet wurden.

14.45 Uhr: Statement des FC Augsburg
Auch der FC Augsburg (FCA) wurde von ka-news.de am 6. Dezember um eine Stellungnahme zu den Vorfällen im BBBank Wildpark gebeten. Der Verein reagierte schriftlich:

Man stehe mit allen relevanten Stellen im Sicherheitsnetzwerk in engem Austausch und arbeite die Ereignisse intern auf. Die emotionalen Ausbrüche seien auf den spannenden Spielverlauf zurückzuführen.

Zur von Fans – darunter auch Anhängern des FCA – gezündeten Pyrotechnik bezieht der Erstligist eine klare Position: "Der FCA verurteilt das Abbrennen von Pyrotechnik. Es gefährdet Personen und schadet dem Verein."
Aktualisierung, 6. Dezember, 12.17 Uhr: Stellungnahme des KSC
Auf Anfrage der ka-news.de-Redaktion äußerte sich der Karlsruher SC (KSC) am 6. Dezember zu den Vorfällen am Mittwochabend.

Der Verein stellte zunächst klar, dass die 25 KSC-Anhänger, die nach dem Abpfiff versuchten, das Spielfeld zu betreten, nicht die Absicht hatten, die KSC-Mannschaft zu konfrontieren. Diese Darstellung war ursprünglich von der Polizei berichtet worden. Stattdessen hätten die Fans auf Provokationen von Spielern des FC Augsburg reagiert. Diese hätten sich inzwischen für ihr Verhalten entschuldigt.
Die Choreografie der Augsburger Fans sei im Rahmen eines Sicherheitsgesprächs vor dem Spiel bei den zuständigen Behörden angekündigt und vom KSC genehmigt worden. Ob die Ereignisse der Pokalnacht weitere Konsequenzen nach sich ziehen, ist derzeit unklar. Ein KSC-Pressesprecher erklärte: "Wir werden die Vorfälle wie gewohnt intensiv nachbereiten und, falls nötig, entsprechende Maßnahmen ableiten."
Aktualisierung, 5. Dezember, 14.20 Uhr: Polizei korrigiert erste Berichte
Die Polizei hat ihre ursprünglich öffentlich gemachten Informationen zum Vorfall im BBBank Wildpark nach dem Achtelfinale präzisiert. Zunächst war von einem versuchten Eindringen von 25 KSC-Anhängern in den Gästeblock die Rede. Diese Darstellung entspreche nicht den Tatsachen.

Wie ein Polizeisprecher in einem Telefonat erläutert, versuchten die 25 KSC-Fans nach Spielende, auf das Spielfeld zu gelangen. "Sie waren offenbar mit dem Ergebnis unzufrieden und wollten die Mannschaft konfrontieren", so der Sprecher.

Ebenfalls nach Abpfiff kletterten mehrere FCA-Fans auf den Zaun des Gästeblocks und provozierten verbal die Anhänger des KSC. Fünf bis sieben KSC-Fans liefen daraufhin in Richtung des Zauns, konnten aber von den Stadionordnern gestoppt werden. Zwischen den beiden KSC-Fangruppen bestehe laut Polizei kein Zusammenhang.
In beiden Fällen gelang es den Ordnern im BBBank Wildpark, eine weitere Eskalation zu verhindern
Nach Abpfiff: Blocksturm der KSC-Fans verhindert
Nach Spielende kam es zu einem Zwischenfall, bei dem rund 25 Anhänger des Karlsruher SC (KSC) versuchten, in den Gästeblock zu gelangen. Laut Angaben der Karlsruher Polizei vom 5. Dezember, erklommen die Fans dazu einen Zaun.
Durch das schnelle Eingreifen des Ordnungsdienstes konnte ein Übersteigen jedoch verhindert werden. Ein Einschreiten der Polizei war nicht erforderlich, so ein Sprecher am Donnerstagmorgen gegenüber ka-news.de.
(Diese Beschreibung enthält Informationen der Polizei, die mittlerweile korrigiert wurden.)
Auseinandersetzung vor dem Stadion
Gegen 23.40 Uhr gerieten ein FCA-Fan und ein KSC-Fan auf dem Adenauerring aneinander. Der Augsburger wurde dabei mit der flachen Hand zweimal ins Gesicht geschlagen. Er erstattete daraufhin Anzeige bei der Stadionwache.

Polizei zeigt Präsenz in der Innenstadt
Um weitere Vorfälle zu vermeiden, erhöhte die Polizei ihre Präsenz in der Karlsruher Innenstadt. Die Nacht verlief jedoch ohne weitere Zwischenfälle.
