Der 28-Jährige wurde erstmals in der Dreierkette als Abwehrchef nominiert. Eichner hielt an der Dreierkette als Abwehrformation fest, beorderte Rapp vom defensiven Mittelfeld zurück ins Zentrum der drei Innenverteidiger. Und – "Rappo" gab dort dem Team absolute Stabilität.

Es war für den 185-Zentimeter-Mann sein erster Einsatz im KSC-Trikot in der Abwehr. "Wir wollten flexibler sein, hatten auf Räume in der Spielführung und dem Spielaufbau gehofft," so die Erklärung von Trainer Christian Eichner. "Nicolai kommt aus dem defensiven Mittelfeld und ist mehr Fußballer – wir wollten einen Fußballer mehr auf dem Feld haben... Nach den Auftritten zuletzt mussten uns fußballerisch stärker formieren." Daher habe man so entschieden. "Er hat eine Leistung gezeigt, die nötig war, um erfolgreich zu sein."
Rapp als stabilisierender Faktor
Beim KSC gehörte Rapp in der laufenden Spielrunde zum Stammpersonal. In dieser Saison brachte er es auf 26 Zweitligaeinsätze. Dabei gelang ihm ein Tor. Rapp hat in seiner Karriere schon viel erlebt. Seit der Saison 2015/2016 war er nie sehr lange bei einem Club. Zwölf Vereinswechsel sind in diesem Zeitraum zu Buche geschlagen.

Der eigentliche Mittelfeldspieler agierte beim KSC Spiel in Hamburg im Abwehrzentrum ohne Risiko, schlicht und einfach: Schnörkellos, half so dem Team, Sicherheit zu gewinnen. Auch im Aufbauspiel blieb er ruhig – ohne Risiko agierend. Oft suchte Rapp im Aufbau Leon Jensen als Anspieler und überließ es diesem, die Offensive anzukurbeln.
Verhalten im Aufbau und risikofreies Spiel
In der 22. Minute war Rapp etwas zögerlich im Duell mit HSV-Angreifer Davie Selke. KSC-Keeper Max Weiß konnte die kleine Unsicherheit jedoch locker ausgleichen. Aber solche Szenen waren selten. Rapp wurde zunehmend sicherer, lauter und dirigierte immer mehr. Seine Kommunikation wurde immer besser. Man merkte, dass er viel Erfahrung hat, dass er Duelle vor rund 60.000 fanatischen Fans schon mehrfach erlebt hat.

Es war ein abgeklärter Auftritt – immer mehr wurde er zum Organisator und gewann wichtige Duelle, zunächst gegen Immanuel Phera, dessen Schussversuch er zur Ecke klären konnte, dann eine tolle Rettungsaktion mit "langen Beinen", als er so verteidigte, dass ein Hamburger im KSC-Strafraum nicht zum Abschluss kam (76.). Zwar war seine Zweikampfbilanz in Summe nicht überragend, doch Rapp schaffte es, die wichtigen Duelle erfolgreich zu gestalten. In Minute 90 sah er gelb – es war Verwarnung Nummer 13 in der laufenden Spielrunde.
Statistiken und Leistungsdaten des Spiels
Der gebürtige Heidelberger spulte 10,46 Kilometer ab. Sprints gab es von Rapp acht. Topspeed 27,6 km/h. Ballkontakte hatte er 47, von seinen 36 gespielten Pässen kamen 83 Prozent beim Teamkollegen an.