Die Fans des Karlsruher SC und des Hamburger SV sind nicht sonderlich gut aufeinander zu sprechen. Da wundert es nicht, dass das Spiel am kommenden Sonntag ausverkauft ist. 33.000 Zuschauern werden erwartet.
In der Pressekonferenz am Freitagvormittag schlägt Cheftrainer Christian Eichner dennoch gelassene Töne an: "Karlsruhe ist bereit fürs erste Heimspiel." Dass Dauerakkreditierungen erst bis zum nächsten Heimspiel bereit sein werden, soll die einzige schlechte Nachricht am Wochenende bleiben.

Verletzungsrückkehrer bringt Flexibilität
Die erste gute Nachricht des morgens kommt prompt: Leon Jensen, der zuletzt verletzungsbedingt ausfiel, ist zurück im Mannschaftstraining. Für einen Einsatz in der Startelf sei es allerdings noch zu früh, dennoch bringe er als möglicher Einwechselspieler mehr Flexibilität ins Karlsruher Mittelfeld.

Weiterhin verzichten muss der KSC auf Innenverteidiger Christoph Kobald. Da der Karlsruher Kader "nicht exorbitant groß" ist, wie Eichner erläutert, schmerzt jede Verletzung umso mehr. Damit alle Spieler, wenn es drauf ankommt, spielbereit sind, denkt der KSC über ein weiteres Testspiel in den nächsten Wochen nach.
Rückblick auf den Saisonauftakt gegen Osnabrück
Im Rückblick auf das Spiel vergangene Woche gegen den VfL Osnabrück schlägt Christian Eichner nicht nur positive Töne an. Mit dem Gesamteindruck des Spiels sei man zwar "überwiegend zufrieden" gewesen, dennoch kritisiert er, dass die Gegentore aus Situationen fielen, "wo du normalerweise keine Tore kassieren darfst". "Von so erfahrenen Spielern erwarte ich einen Fortschritt", so Eichner.
Ein Sonderlob gab es dann dennoch für Neuzugang Dzenis Burnic, der am vergangenen Samstag in der 87. Minute das Siegtor schoss.

Er sei gut in der Mannschaft angekommen und bringe gefühlt schon zehn Jahre Erfahrung in der zweiten Liga mit. Dabei gab es auch nette Worte für Kollege - und Ex-Trainer Burnics - Frank Schmidt, der diese Saison mit dem FC Heidenheim in der 1. Bundesliga spielt. "Die Jungs, die bei Frank waren können laufen, da geht einem das Herz auf". Ob Burnic am Sonntag mit einem Startelf-Einsatz für seine Leistung belohnt wird, wollte Eichner nicht verraten. Er sei jedoch ein Startelfkandidat.
KSC gegen HSV - ein Duell mit Dampf
Seit dem Relegationsdrama von 2015, in dem der KSC gegen den HSV den Kürzeren zog, sind die Partien der beiden Mannschaften besonders brisant. Die Historie sei allerdings "kein großes Thema" in der Kabine, so Eichner.

Viel wichtiger sei, dass es das erste Mal in dieser Saison gegen ein Schwergewicht der zweiten Liga gehe. Zudem sei der HSV ein Top-Aufstiegskandidat. Ein klein wenig blickt Eichner dann doch zurück: der KSC sei in der Vergangenheit das ein oder andere mal nah drangewesen und hätten es auch mal verdient gehabt zu gewinnen, wie zum Beispiel beim 4:2 Erfolg der Karlsruher im Heimspiel der letzten Saison.
Erwartungen für das Spiel
"Ich erwarte Tim Walter-Fußball. Ich erwarte Ballbesitzdominanz", so Trainer Eichner mit Blick auf das Spiel am Sonntag. Man müsse dem HSV ein Kompliment machen, sie haben "große Energie" gezeigt beim Saisonauftakt gegen den FC Schalke 04. Zudem steht mit Robert Glatzel, so Eichner, "einer der, wenn nicht der Topstürmer der 2. Liga" bei den Hamburgern im Sturm.

Der KSC brauche sich deshalb allerdings nicht zu verstecken: "Wir haben auch was zu bieten. Ich glaube, dass wir eine gute Fußballmannschaft sind", lobt Eichner seine Mannschaft.