Doch der Chefcoach des Karlsruher SC bleibt gewohnt gelassen; analysiert pragmatisch: "Angst habe ich keine, aber natürlich Respekt vor diesem Umbruch", so der Christian Eichner. Und ergänzt: "Gefühlt werden Zweitligajahre schwieriger, komplexer. Es wird immer enger in dieser Liga."

"Wir haben schon immer Leute verloren"
Dass der KSC Spieler abgibt, ist für Eichner nichts Neues. "Wir haben immer Leute verloren. Dieses Jahr verlieren wir neben der Qualität: Alte Schule und Kabine", sagt Eichner und denkt dabei vor allem an Kapitän Jerôme Gondorf und Lars Stindl. Zwei Führungspersönlichkeiten, die beide ihre Karriere beenden werden. "Das müssen wir intern und extern ersetzen."
Mit "intern" meint Eichner, dass andere Spieler nun Führungsrollen übernehmen müssten. Dabei denkt er ganz sicher an Marcel Franke, der schon bei Hannover 96 Kapitän war, und Marvin Wanitzek, aktuell stellvertretender Spielführer bei den Blau Weißen. Mit "extern auffangen" meint der KSC-Coach, dass qualitative Verstärkungen verpflichtet werden müssen.

Jeder Neuzugang war in diesem Jahr Verstärkung
Für Eichner ist es elementar, dass der Konkurrenzdruck im Kader hoch sein muss, dass jeder in jeder Trainingseinheit alles geben muss, um sich für die Startelf anzubieten. Trotz des im Moment kleinen Kaders gelang das in dieser Spielrunde. Auch, weil sich nahezu jeder Neuzugang als Verstärkung erwies, was in den Jahren zuvor nie der Fall war.

Gründe, warum die Badener eine Topsaison abliefern. Jetzt steht, aufgrund der enorm hohen Altersstruktur im Kader, der in den Jahren zuvor bei dessen Zusammensetzung nie bedacht wurde, ein brachialer Umbruch bevor.
Kader steht brachialer Umbruch bevor - Eichner muss neu anfangen
Eichner muss sein Team neu aufbauen. Wieder einmal. "Es wäre schön, es wäre mal anders. Aber das geht vielen meiner Trainerkollegen so, dass immer wieder die besten Spieler gehen. Bei uns wurde es leider immer mehr", so Eichner.

Kämpferisch und positiv denkend fügt er hinzu: "Es geht Führungskraft. Aber, das eröffnet für einige Spieler die Chance, einen Schritt nach vorne zukommen. Wir kennen solche Situationen mit namhaften Abgängen. Man denke an Philipp Hofmann, Marius Gersbeck, Tim Breithaupt, Mikkel Kaufmann, Choi…"
Man habe es immer kompensiert.