Selbst ein vierter Sieg in Serie würde Eichner nicht von seinem bodenständigen Weg abbringen, dann wäre man dem Klassenerhalt einen Schritt näher. Dass die Euphorie über den Sieg beim Favoriten HSV dazu führen könnte, den kommenden Gegner Wehen Wiesbaden zu unterschätzen, sieht der KSC-Coach nicht.
Eichner hat großen Respekt vor Wiesbaden
"Unterschätzen ist kein Thema. Wiesbaden hat zwei Punkte weniger als wir, hat die Hertha besiegt – da ist genug gesagt. Wir werden nur gewinnen, wenn wir es so machen wie in Hamburg." Man wisse, was zu tun ist, sagt er und ergänzt: "Wiesbaden darf man nicht nur auf die Top-Organisation reduzieren, da stehen etliche spannende Spieler auf dem Feld."
Man wisse um die Bedeutung der Partie gegen den Aufsteiger: "Wir wissen, was für eine Herausforderung, aber auch was für eine Chance für uns in dem Spiel gegen Wehen Wiesbaden liegt." Darauf werde er ganz sicher in der Vorbereitung zurückkommen. Außerdem habe er vor Wiesbaden großen Respekt.

"Klar ist, dass man zwar mit allem kämpfen muss, aber wir müssen auch spielerische Lösungen finden. Nur so kann man gegen diese super organisierte Mannschaft, die sehr wenige Gegentore kassierte, gewinnen. Wir müssen in den vorderen Bereich rein, müssen zum Beispiel wieder 129 Kilometer laufen", so der Trainer.
Eichner erwartet gegen die Hessen "ein total anderes Spiel wie beim HSV. Wir werden das komplette Stadion brauchen. Aber alle müssen wissen, dass es ein Spiel wird, in dem wir sehr viel Geduld brauchen. Wir werden sehr viel Ballbesitz haben und einen Gegner, der jederzeit dazu in der Lage ist, Tore zu erzielen."
Stindl und Gondorf wieder einsatzbereit
Viel Geduld sei bei viel Ballbesitz gefragt. Ein Grund für den Aufwärtstrend der Badner und die Top-Serie: Erstmals seit Jahren wurde es geschafft, dass im - wenn auch quantitativ kleinen Kader - ein heftiger Konkurrenzkampf herrscht, auf nahezu jeder Position.
Coach Christian Eichner hat endlich die Qual der Wahl. "Darauf haben wir hingearbeitet. Nur so wird man besser. Nur durch Konkurrenzkampf kann man ein entsprechendes Niveau erreichen", sagt er dazu.

Gegen Wiesbaden könnte dieser sogar noch größer werden, sind die zuletzt verletzten Spieler Jerome Gondorf (Knie) und Lars Stindl (Wade) wieder einsatzbereit. "Wir sind vorsichtig, warten ab bis am Freitag. Zudem muss der Gegner nicht so früh wissen, wie wir beginnen."
Gondorf und Stindl haben zusammen fast 500 Einsätze in der 1. Bundesliga, beide sind Stammkräfte und: Alpha-Tiere. Dass Ärger droht, sollte er einen auf die Bank setzen, sieht Eichner "überhaupt nicht" als Gefahr. "Wir werden das intern besprechen", erklärt er und fügt schmunzelnd hinzu: "Vielleicht beginnen beide - dann muss ich mit zwei anderen sprechen."