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Karlsruhe: Trotz KSC-Drama: Torhüter Patrick Drewes fühlt sich im Wildpark "richtig wohl"

Karlsruhe

Trotz KSC-Drama: Torhüter Patrick Drewes fühlt sich im Wildpark "richtig wohl"

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    Patrick Drewes
    Patrick Drewes Foto: Michaela Anderer

    Herr Drewes, war das 3:0 gegen Schalke 04 die Wende hin zum Guten?

    Das wird sich zeigen. Nachdem wir zuvor nicht so gut drauf waren, war das ein richtig guter Schritt. In dem zweiten Block zuvor haben wir nur zwei Punkte geholt, da war der Dreier wichtig. Gegen Schalke durften wir auf keinen Fall verlieren. Das ist uns mit einer echt guten Leistung gelungen. Wir haben vor einer Super-Kulisse ein tolles Spiel gezeigt. Wir sind nicht hinten raus, aber in einer besseren Situation.

    Haben Sie während der Sieglos-Serie gedacht: "Fängt das schon wieder an wie in Sandhausen – dort wo der Club abstieg?"

    Nein, das kann man nicht vergleichen. In Sandhausen war klar, dass es lange Phasen geben wird, in denen das Team in der Tabelle unten drin steht. Hier ist das anders. Der KSC ist ein etablierter Zweitligist, der auch Gedanken nach oben hat. Natürlich gibt es auch hier schwierige Phasen, aber wir sind früh in der Saison und es ist nicht so wie in Sandhausen. Wir haben in der spielfreien Zeit gut gearbeitet und auch daher gut gegen Schalke gespielt.

    KSC vs Schalke 04 Patrick Drewes
    KSC vs Schalke 04 Patrick Drewes Foto: Mia

    Es war gegen S04 ein souveräner Auftritt, aber: Jetzt geht’s zum FC St. Pauli, dem Tabellenführer. Ein absolutes Hammerspiel?

    St. Pauli ist eine andere Nummer, das ist uns klar. Daher war es wichtig, dass wir gegen Schalke gewonnen haben und nicht nur unentschieden spielten. Dann hätten wir gesagt: Ok, wenigstens nicht verloren. Jetzt, durch diese gute Leistung und den Dreier, haben wir das nötige Selbstvertrauen am Millerntor zu bestehen. Schon direkt nach dem 3:0 erklärten Sie: Jetzt fahren wir mit viel Selbstvertrauen zu St. Pauli.

    Reicht Selbstvertrauen, um dort zu bestehen? Was muss konkret auf dem Feld gemacht werden?

    Ich habe schon ein, zwei Spiele von St. Pauli gesehen. Die Jungs sind richtig gut unterwegs, haben viel Ballbesitz. Das heißt für uns: Defensiv konzentriert sein, so das eigene Tor verteidigen. Dass wir Tore machen können, das haben wir gezeigt, da ist St. Pauli auch verwundbar. Da erwartet uns ein richtiges Brett. Aber: Ich sehe uns nicht chancenlos!

    Trainer Christian Eichner sagte, dass dieser KSC-Mannschaft Druck guttut und Teams aus dem oberen Regal auch. Sehen Sie das ähnlich?

    Der Trainer kennt die KSC Mannschaft länger als ich. Er ist absolut im Recht. Gegen Schalke haben wir gezeigt, dass wir mit Druck umgehen können und gegen den HSV haben wir gezeigt, dass wir gegen Spitzenteams mithalten können. Das sollte auf St. Pauli Ansporn für uns sein. Aber: Am Millerntor erwartet uns das im Moment wohl beste Team der Liga.

    Eichner sagte auch, dass es in dieser Liga eigentlich egal sei, gegen wen man spielt…

    Das zeigt ja die Tabelle. Es ist sehr, sehr eng. Die Leistungsdichte ist hoch. Es ist nichts Neues, dass diese Liga auf hohem Niveau brutal ausgeglichen ist. Düsseldorf und St. Pauli stechen etwas raus.

    Gegen Schalke standen fünf Neuzugänge in der Startelf. Es gab einen klaren Sieg, keine Abstimmungsprobleme. Haben Sie diese Harmonie erwartet?

    Moment - ich zähle mal nach. Stimmt. Aber: Es ist nicht so, dass dieses Quintett erstmals spielte, wir sind schon länger zusammen, haben alle etliche Einsatzminuten. Von daher: Nicht überraschend. Und Neuzugänge sind dazu da, dass sie spielen.

    Sie spielen eine Topsaison auf hohem Niveau, sind nahezu fehlerfrei. Haben Sie mit solch konstant guten Leistungen gerechnet?

    Natürlich mache ich mit über die Gesamtsituation Gedanken. Meine eigene Leistung ist mir schon wichtig. Ich habe gehofft, dass es so gut läuft. Das zeigt, dass ich beim KSC gut angekommen bin. Es hängt von einigen Faktoren ab. Das Training ist top. Ich fühle mich hier richtig wohl, es passt drumherum prima. Wenn das nicht der Fall ist, kann man keine gute Leistung abrufen.

    KSC-Trainingsauftakt 2023/2024 Patrick Drewes
    KSC-Trainingsauftakt 2023/2024 Patrick Drewes Foto: Mia

    Sie sprachen vom Training und vom Drumherum. Welchen Anteil an der tollen Form hat Torwarttrainer Markus Miller?

    Einen sehr großen. Es ist für jeden Torwart wichtig einen Ansprechpartner zu haben, zu dem er Vertrauen hat. Das ist bei mir und "Killer-Miller" absolut gegeben. Vom ersten Telefonat an haben wir uns sehr gut verstanden. Das Training bei ihm ist toll. Er arbeitet akribisch, findet Schwächen und Wege diese auszumerzen. Dafür bin ich offen. Er und das komplette Torwartteam sind Top-Ansprechpartner.

    In der Chefetage findet eine unappetitliche Schlammschlacht statt. Die Supportes fordern von Vize-Präsidenten Martin Müller eine Stellungnahme. Die Folge könnte sein, dass in der nächsten Mitgliederversammlung die Vertrauensfrage gestellt wird. Das wiederum könnte zu einer Abwahl führen. Beeinflusst Sie das? Haben Sie dazu eine Meinung?

    Meine Leistung beeinflusst das nicht, so etwas würde ich nie als Entschuldigung für etwas vorschieben. Das ist kein Grund für irgendetwas. Sie sprachen von den Neuzugängen - ich bin einer. Ich bin dabei, mich hier richtig einzufinden, Informationen zu sammeln, um alles einordnen zu können. Ich beobachte alles, lese viel - aber äußern kann und möchte ich mich nicht.

    Alle Infos zum KSC-Krach gibt es hier zum Nachlesen.

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