Vorweg: Der gebürtige Bayer Herold machte einen guten, einen richtig guten Job, hat sich mit seinem Aufritt gegen die Königsblauen beworben, auch am kommenden Spieltag beim FC St. Pauli beim Anpfiff auf dem Feld zu stehen. Anfangs: Volle Konzentration auf die Abwehrarbeit. Der Fokus von Herold lag darauf, mit Einsatz und Engagement Sicherheit ins KSC Spiel zu bringen.
Zweiter Startelfeinsatz für Herold
Herold war sich nicht zu schade, den Ball ins Aus zu donnern, anstatt ein riskantes technisches Kabinettstückchen zu versuchen. Apropos Technik: Da ließ er in Minute 21 eine kleine Unkonzentriertheit erkennen, als er es nicht schaffte, einen Pass von Lars Stindl unter Kontrolle zu bringen. Aufgrund der Probleme bei der Ballannahme verlor er die Kugel an den Gegner. Es war für den jungen Profi der zweite Startelfeinsatz.
Zuvor stand er in Wiesbaden 87 Minuten auf dem Feld. Beim 3:0 des KSC gegen Schalke standen fünf Neuzugänge in der Startelf – so etwas gab es seit Jahren nicht bei den Karlsruhern. Ein Beleg für die richtig gute Arbeit der "Task Force", die den Job des entlassenen Sportdirektors Oliver Kreuzers in Sachen Neuzugänge übernommen hatte.
"Ich bin froh, diese Chance zu bekommen"
Positiv auffallend bei Herold: Auch in der 90. Minute - noch immer volle Konzentration. Und: Voller Einsatz beim Linksfuß vom FC Bayern München. Auch kurz vor dem Abpfiff schob er das KSC Offensivspiel über links an, setzte sich zunächst durch, doch dann konnte der eingewechselte Schalker Kozuki Herolds Flanke zur Ecke abblocken. Herold war zufrieden: "Wir hatten vor, unsere Fans mitzunehmen. Wir wollten von der ersten Minute an Vollgas geben, als Team gemeinsam agieren. Mit dem 3:0 haben wir uns endlich mal in einer schwierigen Zeit belohnt."

Dass er zur ersten Elf gehören wird, erfuhr er, "bei der Mannschaftsbesprechung vor dem Spiel, da wurde mir mitgeteilt, dass ich spielen werde. Ich bin froh, diese Chance bekommen zu haben. Und ich bin stolz auf die Mannschaft, dass wir es geschafft haben, die drei Punkte einzufahren."
Dass die Elf aufgrund der Negativserie unter Druck stand, leugnet er nicht. "Klar, Druck ist da, aber dafür spielen wir Fußball, damit muss man in diesem Geschäft umgehen können. Es war ein Heimspiel, da wollen wir es jedem Gegner schwer machen. Egal ob da ein großer Name wie Schalke auf der Anzeigetafel steht. Wir wollen die Heimspiele gewinnen", so der 185 Zentimeter-Mann, der jedes Kopfballduell im Spiel gewann.
Die Werte stimmen
Trainer Christian Eichners Aussage zum Aufritt von Herold: "Er und Igor sind junge Spieler, die benötigen Zeit, sie brauchen Geduld. David hat sich Schritt für Schritt dahin entwickelt, wo wir ihn haben wollen. Er hatte ein sehr ordentliches Testspiel gegen Straßburg. Daher war für mich gegen Schalke der Moment da, dem Gegner etwas anderes auf der linken Seite anzubieten und David die Chance zu geben." Jetzt ginge es für Herold darum, "gut zu trainieren, dann schauen wir, wie es in St. Pauli wird. Jeder im Kader muss in jedem Moment scharf sein."

Gegen Schalke habe Herold "Energie reingebracht". "Er hatte gute Momente, hat aber noch Bereiche, in denen er Luft nach oben hat. Wichtig war, dass er ein Spiel über die komplette Zeit absolvierte. Damit kann er, damit können wir im Trainerteam arbeiten. Testspiele haben nicht den Wert wie Pflichtspiele", so Eichner.
Beeindruckend bei Herold: 12,88 Kilometer Laufleistung. Ebenso die 23 Sprints und die 32,9 km/h Topspeed. Bei seinen 65 Ballkontakten und 38 gespielten Pässe brachte er es auf 74 Prozent Passquote.