Drewes ist 30 Jahre alt, 194 Zentimeter groß, und stand in der abgelaufenen Spielrunde für den SV Sandhausen in 30 Partien im Tor. Nach dem Abstieg des SVS aus der zweiten Bundesliga verlor der Kontrakt von Drewes beim Clubs aus dem Hardtwald seine Gültigkeit. Der Keeper kam ablösefrei in den Wildpark.

Herr Drewes, warum haben Sie sich für den Wechsel zum KSC entschieden?

Von den Optionen, die ich hatte, passte mir das "Gesamtpaket KSC" am besten.

Was heißt denn: "Gesamtpaket KSC?" 

Der Club, mit dem ganzen Gelände, mit dem wirklich richtig, richtig tollen neuen Stadion. Mit der Mannschaft, die in der vergangenen Saison schon gut war. Und mit der Aussicht für mich, Spielzeit in der zweiten Liga zu bekommen.

Aber: Sie sind ein Risiko eingegangen. Hätte Hertha BSC keine Lizenz für die 2. Liga bekommen, dann wäre Marius Gersbeck beim KSC geblieben – und dann wären sie wohl nicht in den Wildpark gekommen.

Alle Seiten waren immer über den aktuellen Stand in dieser Sache informiert. Von daher liefen die Verhandlungen auch vor diesem Hintergrund, immer unter der Voraussetzung, dass Hertha die Lizenz erhält und Gersbeck den KSC verlässt. Es war insgesamt eine ganz entspannte Sache.

Gab es andere Anfragen?

Ja, auch von Clubs, die aktuell in der ersten Liga sind. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Haben Sie sich bei jemand über den KSC erkundigt? Beim SV Sandhausen stand mit ihnen auch Marcel Mehlem unter Vertrag, der kennt den KSC richtig gut.

Nein, ich war oft genug im Wildpark und habe oft genug gegen den KSC gespielt, um mir ein Urteil aufgrund meines persönlichen Eindrucks zu bilden. Zudem gab es gute Gespräche mit Trainer Christian Eichner und Torwarttrainer Markus Miller.

Ich war vor Ort, habe mir alles selbst angeschaut. Vom neuen Stadion bin ich begeistert. Das ist gigantisch, das ist top. Mit diesen Eindrücken bin ich in den Urlaub, habe alles sacken lassen und all das hat mich zu meiner Entscheidung gebracht.

Haben Ihnen Eichner und Miller die Nummer eins zugesagt?

Die Nummer eins auf dem Trikot nicht - die ist vergeben. Im Ernst: Sie sagten mir, dass sie nach dem Abgang von Marius Gersbeck eine neue Nummer eins für das Tor suchen. Über das wurde bei mir angefragt.

Sie gehen davon aus, die Nummer eins, der Stammtorhüter des KSC zu werden?

Davon gehe ich aus. Ich weiß, dass der KSC mit Kai Eisele und Max Weiß zwei gute Torhüter unter Vertrag hat. Ich glaube, wir werden uns im Torwart-Team mit Leistung puschen. Kai kenne ich etwas, denn er war vor zwei Jahren eine Woche in Sandhausen im Training. Da hatten wir miteinander zu tun. Ich freue mich, nicht nur das Torwartteam, sondern die ganze Mannschaft kennenzulernen.

Und Ihre Ziele mit dieser Mannschaft sind? Der Aufstieg?

Ich kenne die Mannschaft nur vom gegeneinander spielen. Ich muss da alles erst kennenlernen, bevor ich richtige Saisonziele formulieren kann. Vergangene Saison war gut, jetzt muss man noch abwarten.

Im Kader stehen vier Profis, die schon den Job des Kapitäns inne hatten. Sie in Sandhausen, Lars Stindl in Gladbach, Marcel Franke in Hannover und Jerome Gondorf beim KSC. Ist das ein Vor- oder ein Nachteil?

Das kann nur von Vorteil sein, wenn man viele Spieler in der Mannschaft hat, die als Kapitän Verantwortung übernommen haben und die das kennen. Das ist gut, denn diese Jungs werden wieder Verantwortung übernehmen und mit Leistung vorangehen.

Werden Sie nach Karlsruhe umziehen?

Im Moment wohne ich noch in Mannheim, aber ich habe es immer so gehalten, dass ich dort wohne, wo ich arbeite.